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1.4 „Post-Fall-Syndrom“ als Ursache mangelhafter Barrierefreiheit

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Zahlreiche Barrieren, wie beispielsweise:

 ungekennzeichnete Stufen – in Gebäuden und im öffentlichen Verkehrsraum (z. Bsp.: Unterführungen)

 mangelhafte Beleuchtung – in Gebäuden und im öffentlichen Verkehrsraum (z. Bsp.: Gehwege)

 ungekennzeichnete und zu niedrige Poller

 ungenügende Baustellenabsicherungen mit „Flatterleinen“


führen bei Menschen mit Handicap zu Ängsten und Stürzen mit schmerzhaften Verletzungen sowie teilweise schwerwiegenden Folgen.


Insbesondere gestürzte Menschen mit Handicap und Senioren entwickeln häufig eine große Angst vor erneuten Stürzen.


Daraus kann sich eine Sturzphobie (= krankhafte Angst vor erneuten Stürzen), auch als Post-Fall-Syndrom bezeichnet, entwickeln.


Zur Vermeidung weiterer Stürze reduzieren sie ihre

➢ Aktivitäten bei der Verrichtung täglicher Tätigkeiten im Haushalt sowie

➢ ihre Teilnahme am Straßenverkehr.


In der Folge kommt es nicht nur selten zur sozialen Isolation, sondern insbesondere auch zum geistigen und körperlichen Abbau.


Der entstandene Bewegungs- und Trainingsmangel fördert das Sturzrisiko! Defizite führen unwillkürlich zu(r):

➢ Muskelschwäche

➢ unkoordinierten Bewegungsabläufen und

➢ Gleichgewichtsstörungen in Folge von herabgesetzter Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf- und Atmungssystems.


Menschen mit diesen Beeinträchtigungen bewegen sich naturgemäß vorsichtiger und weniger elastisch. Die Angst vor Stürzen nimmt zu und sie schränken ihre körperliche Mobilität erneut ein.


Damit schließt sich der Kreis und der Prozess beginnt von Neuem. Am Ende steht der


durch die Gesellschaft

geschaffene Pflegefall!

Barrierefrei und selbstbestimmt Wohnen

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