Читать книгу Spannungsfelder der Krisenintervention - Claudius Stein - Страница 22

2.2.4 Die Reaktion der Umwelt Beziehungen als Ressource in der Krise

Оглавление

Ein tragfähiges soziales Netz wirkt sich üblicherweise äußerst positiv auf die Bewältigung einer Krise aus. Unterstützung durch Freunde und Angehörige trägt dazu bei, dass viele Krisen ganz ohne professionelle Hilfe gelöst werden können. Auch das zentrale Element professioneller Krisenintervention ist die Herstellung einer haltgebenden Beziehung ( Kap. 5.3.1).

Von einer Krise Betroffene sind aber nicht immer in der Lage, sich Unterstützung zu organisieren, bzw. diese entsprechend zu nutzen. Ein wesentlicher Faktor dafür sind die frühen Bindungserfahrungen eines Individuums. Konnte sich der Mensch in der Kindheit Schutz und Halt gebender Beziehungen sicher sein und sich in schwierigen Situation auf die Hilfe seiner wichtigsten Bezugspersonen verlassen, wird er auch im späteren Leben das Vertrauen haben, dass Probleme oft gemeinsam besser gelöst werden können. Haben ihn die Eltern gleichzeitig darin unterstützt, sich in einem für das jeweilige Alter adäquaten Ausmaß Problemen zu stellen und eigene Bewältigungsstrategien zu entwickeln, trägt dies auch später dazu bei, neue Lebenssituationen nicht als Bedrohung sondern als zum Leben gehörige Herausforderungen zu verstehen. So kann sich auch die Metaressource der Selbstwirksamkeit herausbilden ( Kap. 2.3 und Kap. 2.6). Menschen, die derartige Erfahrungen von Gehaltenwerden und Sicherheit nicht gemacht haben, entwickeln oft ein Grundgefühl, dass sie ganz auf sich selbst gestellt sind und daher Probleme in jedem Fall allein lösen müssen. Sie erleben Beziehungen grundsätzlich als unzuverlässig. Eine zu protektive Haltung der Eltern wiederum behindert die Autonomieentwicklung, verhindert wichtige Lernerfahrungen und begünstigt später unter Umständen eine passiv-vermeidende Herangehensweise an Krisensituationen.

Spannungsfelder der Krisenintervention

Подняться наверх