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Barnett ging sofort zu Iks-Wol-Esak ins Labor und spielte ihm das Gespräch mit Perkins vor, das er auf Tondraht aufgenommen hatte.

Der Proka war begeistert über diese Nachricht. Nicht, dass er Perkins’ späte Besinnung lobte. Es wäre noch besser gewesen, wenn er sofort alles gewusst hätte.

,,… trotzdem freue ich mich über diese Bestätigung meines neuesten Versuchs. Ich weiß nämlich seit ein paar Minuten, dass es tatsächlich so war.“

Barnett war ins Labor gekommen, um eine gute Nachricht zu bringen, stattdessen musste er sich eine viel aufregendere anhören. Die Andeutung sagte ihm noch nicht viel. Sie genügte aber, um ihn neugierig zu machen.

„Du hast einen Versuch gemacht? Und er ist geglückt? Spanne mich nur nicht auf die Folter, Iks. Die Aufregungen der letzten Stunden haben mir gereicht. Ich bin auch bloß ein Mensch.“

„Lass uns auf die Brücke gehen, Perry. Die Nachricht ist für alle wichtig.“

Barnett war einverstanden. Vom Labor aus bat er alle Offiziere, die abkömmlich waren, sich in der Zentrale einzufinden. Es waren nicht mehr als sieben. Für die anderen wurden die Bordlautsprecher eingeschaltet, so dass jeder Iks-Wol-Esaks Ansprache mithören konnte.

„Ich habe einen Versuch gemacht“, begann der Proka, „und er ist gelungen. Ich habe zwölf Telepathierelais parallel geschaltet. Alsdann habe ich einen Richtstrahl des Materietransmitters aktiviert und auf das Maschinendeck eingestellt. Da dieser Richtstrahl von der Aufgabe entbunden war, Materie zu teleportieren, konnte ich seine ganze Energie als Trägerwelle für die modulierten Telepathiefrequenzen ausnutzen. Auf diese Weise ist es mir gelungen, den Abwehrschirm des grünen Gehirns zu durchdrungen. Ich bin mir im Klaren darüber, liebe Freunde, dass der Gegner jetzt mithört, oder genauer gesagt, mitdenkt. Doch lassen Sie sich dadurch nicht irritieren. Tsou wird jetzt wie Sie alle erfahren, worin mein Erfolg bestand. Trotzdem kann er noch nicht zum endgültigen Schlag gegen uns ausholen.“

„Es ist aber eventuell mit Störaktionen zu rechnen?“

„Allerdings, Perry. Ich rate allen Besatzungsmitgliedern, sich gegen einen Angriff der kleinen Kugeln einzustellen. Parole also: Stillhalten, solange niemand von unseren eigenen Leuten geistig beeinflusst wird. Ich fahre fort. Mit der soeben geschilderten Konstellation ist es mir gelungen, aktivierte Gedanken Tsous aufzufangen. Es war der Sinn eures ganzen Manövers, diese erhöhte Gedankenaktivität in der grünen Kugel zu erzeugen. Denn nicht aktivierte Gedanken lassen sich nun einmal telepathisch nicht leicht lesen.“

James Lisman pfiff anerkennend durch die Zähne. Barnett warf ihm einen Blick zu, dass er schweigen solle. „Go on, Iks!“

„Es ist nun an der Zeit, dass jeder von uns erfährt, womit wir es zu tun haben. Dabei interessieren technische Einzelheiten weniger als die Absicht des Gegners. Tsou hat uns bereits seit unserer Landung aufs Korn genommen. Als Perry Barnett im Krater eine Patentlösung gefunden zu haben schien, waren wir bereits ein Opfer der feindlichen Strategie. Wir wollten den Planeten verlassen. Das künstliche Gehirn im Krater wollte es ebenfalls. Es hat vor Jahrtausenden auf Tropa ein großes Volk regiert. Seit dort die biologischen Wesen degenerierten und langsam ausstarben, fehlt ihm die Gelegenheit, nach seiner Fasson zu regieren. Als Tsou in unsere Gedanken eindrang, war er fasziniert von der Möglichkeit, eine neue Welt unter seinen Zwang zu bekommen. Er ließ uns also mit Absicht einen Weg finden, die TRILANI wieder von der Schwerkraft des Planeten freizubekommen. Der eigentliche Gravosatz für dieses Manöver bestand lediglich aus einem der kantigen Behälter. Alles andere – die grüne Kugel, die Flaschen und drei weitere Kästen – brachten wir zusätzlich an Bord. Sie alle wissen, was man unter einem Trojanischen Pferd versteht.“

„Es ist ein Begriff aus der tellurischen Frühgeschichte.“

„Well, der größte Teil dieser anderen Geräte war nichts anderes als so ein Trojanisches Pferd. Tsou wartet in unserem Maschinenraum auf die Gelegenheit, auf Terra an Land zu gehen und dort eine neue Diktatur zu errichten. Seine hypnotischen Fähigkeiten wären durchaus geeignet gewesen, einflussreiche Regierungskräfte unter seinen Zwang zu bekommen. Es besteht also kein Zweifel mehr, dass Tsou eine allgemeine Gefahr für unsere Zivilisation ist. Wir werden alles daransetzen müssen, seine Pläne zu durchkreuzen.“

„Wie du es sagst, Iks, klingt es einleuchtend und selbstverständlich. Unlogisch aber ist Tsous Verhalten. Warum machte er sich schon jetzt verdächtig? Für ihn kam es doch darauf an, sein Geheimnis so lange wie möglich zu wahren.“

„Perkins hat einen Fehler gemacht, Perry. Einen Fehler, der auf Tsou zurückfällt.“

„Du meinst, wenn Perkins nicht an der Flasche gespielt hätte, wäre das alles nicht passiert.“

„Ganz recht. Tsou wollte sich ruhig verhalten, bis wir auf Terra gelandet sind. Die auslaufende Flasche verursachte eine logische Abwehrreaktion. Er griff zu früh an, er zeigte die kleinen Kugeln, die er bis zur Landung auf Terra verborgen halten wollte. Nachdem das geschehen war, entschloss Tsou sich zu einer neuen Taktik. Es lag und liegt ihm auch heute noch nichts daran, uns zu vernichten. Denn er braucht uns, um die TRILANI sicher zu landen. Erst dann sind wir überflüssig. Erst dann müssen wir vernichtet werden, weil wir zu viel wissen.“

„Die endgültige Auseinandersetzung steht uns also noch bevor.“

„Sie wird unausbleiblich sein. Uns erwartet ein Kampf auf Sein oder Nichtsein. Nur heute noch nicht. In den nächsten Tagen ist höchstens mit kleinen Aufklärungsgefechten zu rechnen. Allerdings wird dabei das Leben einzelner nicht eben viel gelten, und ich rate keinem, einen Augenblick am Ernst der Lage zu zweifeln. Die laufenden Manöver sollten ohne Unterbrechung weitergeführt werden, damit Tsou fortwährend im Ungewissen über unsere endgültige Entscheidung gehalten wird. Wir müssen uns damit abfinden, dass er unsere Pläne kennt. Unser Erfolg kann letzten Endes nur durch einen Akt der Überraschung erzielt werden.“

Gestrandet in der Unendlichkeit: Paket 15 Science Fiction Abenteuer

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