Читать книгу Revolverfreunde: Wichita Western Sammelband 6 Romane - Conrad Shepherd - Страница 16
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ОглавлениеSie waren insgesamt zwanzig Reiter.
Colin Mitchell hatte zwar noch mehr Cowboys in Lohn und Brot, aber in letzter Zeit ging er immer auf Nummer sicher. Ein Teil der Mannschaft blieb ständig bei der Ranch - oder doch zumindest in der näheren Umgebung.
Nicht lange und die Cowboys hatten die Weide erreicht, auf der im Moment der Großteil der Herde zu finden war. Die Longhorns grasten ruhig vor sich hin.
Alles schien friedlich.
Die Sonne hatte unterdessen an Kraft gewonnen und die Morgenkühle vertrieben. Es würde wieder ein ziemlich heißer Tag werden...
Die Männer hatten alle Hände voll zu tun und bis zum Mittag bekamen sie auch keinerlei Ärger. Niemand von der Lopez-Bande zeigte sich, obwohl man den Männern anmerkte, wie angespannt sie waren.
Immer wieder suchten ihre Augen den Horizont nach etwas Verdächtigem ab. Ein paar Mann patrouillierten darüber hinaus in der Umgegend herum...
Aber zunächst sah es nach einem friedlichen Tag voll harter Arbeit aus.
Kälber mussten gebrandmarkt werden. Das war Knochenarbeit, aber Lawrence kannte sich aus.
Er machte so etwas nicht zum ersten Mal.
Dick Ellis, der neue Vormann nickte ihm bewundernd zu.
"Alle Achtung!", meinte er. "Erst dachte ich, der Boss hätte dich nur deines schnellen Eisens wegen angestellt! Aber du verstehst auch etwas vom Handwerk!"
Aber Lawrence winkte ab.
"Ich bin ein bisschen aus der Übung...", meinte er. Im übrigen entsprach Ellis' Vermutung wohl dennoch der Wahrheit. Mitchell hatte Lawrence auf Grund seiner Revolverfertigkeit angeheuert. Und je mehr er über die Lopez-Bande erfuhr, desto mehr verstand Lawrence auch, weshalb das für den Rancher so wichtig war...
Gegen Mittag machten die Männer dann eine kurze Pause. Über einem Feuer wurde Kaffee gekocht und in Blechtassen herumgereicht.
Lawrence wandte sich an Dick Ellis.
Er hatte dass untrügliche Gefühl, dass er noch längst nicht alles wusste, was mit Mitchell und Lopez zusammenhing. Und wenn schon die Gefahr bestand, dass ihm bei nächster Gelegenheit eine Kugel in den Kopf geschossen wurde, dann wollte er wenigstens wissen, warum.
"Mitchell zahlt ungewöhnlich gut, nicht wahr?", meinte er an Ellis gewandt.
Der Vormann nickte.
"Das tut er, allerdings!"
"Schätze, das war nicht immer so."
"Nein, erst seitdem der Terror mit Lopez angefangen hat! Und seitdem hat er auch Schwierigkeiten, überhaupt Männer zu finden, die für den Job hart genug sind! Selbst bei der guten Bezahlung!"
Lawrence hatte das bereits vermutet.
"Was hat dieser Lopez gegen Mitchell? Weswegen will er ihn vertreiben?"
Der Vormann wirkte nachdenklich.
"Eine alte, böse Geschichte...", meinte er. "Aber ich denke es ist besser, wenn ich sie dir ein anderes Mal erzähle..." Sein Blick war starr zum Horizont gerichtet.
Er deutete mit der Hand und nun sahen es auch die anderen. Da kam ein Trupp Reiter heran!
Lawrence kniff die Augen zusammen und blinzelte gegen die Sonne.
"Lopez' Meute?", erkundigte er sich knapp. Ellis nickte.
"Ja, sieht ganz danach aus!"