Читать книгу Revolverfreunde: Wichita Western Sammelband 6 Romane - Conrad Shepherd - Страница 23
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ОглавлениеAls der Reitertrupp die Ranch erreichte, regnete es nicht mehr. Aber der Boden war aufgeweicht und schlammig. Die Männer, die bei der Herde und den Verletzten zurückgeblieben waren, waren bereits zuvor zurückgekehrt. Mitchell stand in der Haustür, als die Männer zurückkehrten. Er trat dann einige Schritte vor und meinte: "Die anderen haben mir bereits erzählt, was geschehen ist!"
"Wir haben die Kerle bis in die Berge verfolgt!", berichtete Ellis. "Dort sind wir einen Hinterhalt geraten. Dann kam das verdammte Unwetter..."
"Verdammt!"
Mitchell wandte sich einem der Toten zu, die über ihre Pferde gelegt worden waren.
"Denen kann keiner mehr helfen!", meinte Stacey kalt. Mitchell nickte, sein Blick war finster.
"Ja", zischte er. "Ich schätze, es wird Zeit, dass diese Teufelsbrut in den Bergen ein für allemal ausgelöscht wird!" Dann wandte er sich an Ellis. "Hat dich übel erwischt, ja?"
"Sieht man doch, oder?"
"Geh in die Baracke! Der Doc ist aus der Stadt gekommen. Es sieht aus wie einem Lazarett. Doc Hughes wird sich auch um deine Wunde kümmern!"
"Was werden Sie gegen diese Schurken unternehmen, Boss?", warf plötzlich Stacey ein.
In Mitchells Augen blitzte es.
"Packt für Morgen Proviant ein. Für mehrere Tage. Wir werden diesen Kerlen das Handwerk legen!"
"Das dürfte nicht ungefährlich sein!", gab Lawrence sachlich zu bedenken. "Schließlich ist das ein ziemlich unwegsames Gebiet dort..."
"Spielt keine Rolle. Es muss sein! Ellis! Du bist im Augenblick ohnehin nicht fähig, mit uns zu reiten! Du wirst hier das Kommando übernehmen, bis ich zurück bin. Einen Teil der Mannschaft lasse ich hier. Schließlich gibt es genug Arbeit, die getan werden muss."
Die Männer gingen auseinander, kümmerten sich um ihre Pferde oder gingen hinein zum Doc, um sich verarzten zu lassen.
Nur Lawrence wartete noch.
Er blieb ruhig im Sattel sitzen und wartete.
Mitchell sah das und runzelte die Stirn.
"Ist noch irgendetwas, Lawrence?"
"Was ist mit dem Sheriff? Wäre es nicht besser, wenn der mit dabei wäre?"
Mitchell verzog verächtlich das Gesicht.
"Dole? Sie haben den Sternträger von Saint David doch selbst erlebt! Er hat Mühe und Not, innerhalb der Stadt für Recht und Ordnung zu sorgen. Nach außerhalb wagt er sich schon lange nicht mehr!" Mitchell machte ein entschlossenes Gesicht. Seine Augen bohrten sich in die seines Gegenübers.
"Hier draußen bin ich das Gesetz, Lawrence! So war es immer und es sollte niemand so töricht sein, das auch nur für einen Augenblick zu vergessen!"
Es war so etwas wie eine Warnung, die der Rancher da aussprach. Und Lawrence verstand das auch. Er stieg aus dem Sattel und führte sein Pferd weg.
"Lawrence!", rief der Rancher ihm hinterher. Lawrence stoppte kurz und wandte sich um.
"Ja?"
"Morgen können Sie Ihre Fähigkeiten vielleicht schon unter Beweis stellen..."
"Ich hoffe nicht! Jedenfalls nicht, wenn es darum geht, mit dem Revolver herumzuballern."
Mitchell kniff die Augen zusammen.
"Was soll denn das heißen?"
"Das soll heißen, dass es mir keinerlei Freude bereitet, zur Waffe zu greifen. Und dass ich es in der Regel nur tue, wenn ich keine andere Wahl habe!"
Ein entsetzlicher Schrei kam in diesem Moment aus einer der Unterkunftsbaracken.
Der Doc operierte wohl gerade.
Mitchell wandte sich wortlos um und ging zurück zum Haus.