Читать книгу Revolverfreunde: Wichita Western Sammelband 6 Romane - Conrad Shepherd - Страница 32
25
ОглавлениеDie Dämmerung setzte bereits ein, als sie die Ruinen einer alten Silbermine erreichten.
Ein paar Baracken waren zu sehen, ehemals wohl Unterkünfte für die Minenarbeiter. Die meisten waren ziemlich heruntergekommen und verfallen. Etwas abseits war der Eingang eines Stollens.
Vermutlich war die Mine bereits in mexikanischer Zeit stillgelegt worden. Dafür sprachen die auf Spanisch beschrifteten, halbverrotteten Holzschilder. Hier war offenbar der Unterschlupf der Bande.
Die Kerle sprangen aus den Sätteln.
Lawrence wurde gepackt und ziemlich unsanft vom Pferderücken heruntergezogen.
"Was sollen wir mit ihm machen, Boss?", fragte einer der Männer.
"Bringt ihn in eine Baracke und bindet ihn gut fest!", meinte Lopez. Ich habe mich noch nicht entschieden, was wir mit ihm machen!"
Sie stießen Lawrence vorwärts und der Bandenführer wandte sich an Ines, die dem Gefangenen nachblickte. Sie warf ihre dunklen Haare in den Nacken und sah ihren Bruder dann fest an.
"Du bist auf dem falschen Weg, Juan!"
"So, meinst du? Ich denke, du verstehst nichts davon!"
"Wenn es dir nur um die Rache an Mitchell gegangen wäre, dass könnte ich verstehen! Aber es geht dir in Wahrheit vorrangig um die Beute! So wie den Männern, die du um dich geschart hast! Sonst würdest du aufhören, jetzt, wo Mitchell tot ist! Aber daran denkst du ja nicht im Traum!"
"Wir sind zu verschieden geworden!", meinte Juan. "Ich werde dir etwas Geld mitgeben und dann wirst du verschwinden. Je eher desto besser. Geh zurück nach Frisco oder nach Tucson oder wo immer du auch hin willst!"
"Ich will dein Geld nicht. Es klebt Blut daran. Ich werde auch so durchkommen! Und das wird dann ein Abschied für immer sein..."
Sie ging an ihm vorbei und er sah ihr nach.
"Ines!" Aber die Zeiten, da sie auf ihn hörte schienen endgültig vorbei. Er lief hinter ihr her, holte sie ein und packte sie bei den Schultern. Dann drehte er sie herum.
"Du kannst nicht allein reiten! Ich werde dir einen der Männer mitgeben, wenn es soweit ist!"
Aber sie schüttelte sehr energisch den Kopf, wobei ihr das Haar ins Gesicht fiel.
"Nein", meinte sie. "Bei keinem dieser Kerle würde ich mich sicher fühlen. Eher reite ich allein!"
"Aber..."
"Du kannst mir Lawrence mitgeben, den Gefangenen! Er ist ein hervorragender Schütze und..."
"Er wird uns irgendwelche Sternträger auf den Hals hetzen!"
"Ihr könntet einen Handel schließen, Juan..."
"Ich denke darüber nach!"