Читать книгу Revolverfreunde: Wichita Western Sammelband 6 Romane - Conrad Shepherd - Страница 33

Juan Lopez schlief unruhig in dieser Nacht. Er wusste auch nicht, woran das lag. Er wälzte sich von einer Seite auf die andere und dann hatte ihn auf einmal etwas geweckt. Ein Geräusch. Schritte!

Die Tür der Baracke ging mit einem Knarren auf und Lopez schreckte hoch.

Ines war ebenfalls wach geworden und hatte ihre Decke zur Seite geschlagen.

Durch ein Loch im Dach fiel Mondlicht ein und dann tauchten auch ein paar Fackeln auf. Lopez sah den Raum voller Gestalten. Es schien, als wäre die ganze Bande versammelt.

"Was wollt ihr, Männer?", fragte Lopez. Er konnte nicht viel von den Gesichtern seiner Gegenüber sehen, denn in die meisten viel wenig oder gar kein Licht.

"Die Männer sind mit deiner Führung nicht mehr einverstanden!", sagte eine ruhige, kalte Stimme. Sie gehörte niemand anderem, als Bo Cameron.

Cameron trat einen Schritt vor und Lopez ahnte nun, woher der Wind wehte. Er selbst hatte es nicht wahrhaben wollen, aber in letzter Zeit war die Unzufriedenheit in der Bande stetig gewachsen.

Einige Männer hatten sich schon öfter beschwert, dass nicht genug Beute gemacht wurde und Lopez mehr darauf aus gewesen war, Mitchell zuzusetzen.

Cameron schien diese Stimmung ausnutzen zu wollen... Lopez tastete nach dem Revolver und hoffte, dass man das in der Dunkelheit nicht allzu sehr sehen konnte.

Der Anführer wandte sich an seine Männer.

"Womit seid ihr unzufrieden, Leute?" Sie blickten zu Boden.

Keiner sagte ein Wort.

Und da wusste Juan Lopez, dass das Urteil über ihn längst gefällt war. Er fühlte den Revolvergriff in der Hand und spannte den Hahn, was ein verräterisches Geräusch verursachte.

"Die Männer wollen einfach das du abtrittst, Lopez. Und wie es aussieht, werde ich die Sache von nun an übernehmen!" Cameron ließ seinem Gegenüber keine Chance.

Ehe Lopez die Waffe hochgerissen hatte, sah er bereits in Mündungsfeuer blitzen.

Es war das Letzte, was er sah.