Читать книгу Revolverfreunde: Wichita Western Sammelband 6 Romane - Conrad Shepherd - Страница 24

Am nächsten Morgen ging es früh los.

Der Reitertrupp, der sich auf den Weg machte, bestand aus gut einem Dutzend Mann.

Mitchell hatte nur die besten Schützen ausgesucht. Eine kleine Gruppe entschlossener Männer, so meinte er, könnte die Lopez-Bande aus der Gegend vertreiben.

Lawrence hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache. Sicher, kein Rancher konnte dulden, dass da ein Banditenführer auftauchte, die Cowboys ermordete und Rinder davontrieb!

Lawrence kamen die sechzig Dollar in den Sinn, die er hier verdiente.

Vielleicht war das doch nicht so gut bezahlt, wie es im ersten Moment ausgesehen hatte...

Auseinandersetzungen mit Rinderdieben waren etwas Normales in diesem Job. Wer dazu nicht bereit war, der ließ sich besser nicht auf einer Ranch anheuern.

Aber Lawrence hatte das untrügliche Gefühl, dass hinter dieser Sache noch mehr steckte, Dinge, von denen er bis jetzt noch nichts wusste.

Am Abend hatte er sich bei Dick Ellis noch näher erkundigen wollen. Der Vormann hatte ja bereits zuvor schon ein paar Andeutungen gemacht...

Aber der Vormann war an diesem Abend nicht ansprechbar gewesen. Er war ein harter Bursche und eigentlich hatte er es gar nicht wahrhaben wollen, dass doch eine Kugel in seiner Schulter steckte.

"Der Schuss ist durchgegangen! So etwas hat man doch im Gefühl!", hatte er sich ereifert, aber dann war er doch unter das Messer vom Doc gekommen.

Vorher hatte er soviel Whisky eingeflößt bekommen, dass er kaum bei Sinnen gewesen war.

Mit zwei Mann hatten sie ihn dann ins Bett gepackt, als alles vorüber war, aber an eine Unterhaltung war da nicht mehr zu denken gewesen...

Und auch jetzt, da die Mannschaft bereits aufgebrochen war, schnarchte er wohl noch vor sich hin. Er hatte es verdient, keine Frage.

Colin Mitchell ritt vorne weg.

Sein Gesicht war hart, seine Züge scharf geschnitten. Ein beunruhigendes Feuer brannte in seinen Augen...

"Der Regen wird alle Spuren verwischt haben, Boss!", meinte Stacey, der auch zu der Reitergruppe gehörte. "Wir werden es schwer haben, die Kerle aufzuspüren..."

"Wir werden sie finden!", meinte Mitchell im Brustton der Überzeugung. Er sagte das, als wäre es bereits geschehen und als würde er über etwas Vergangenes sprechen.

Er hatte den unbedingten Willen, diese Männer davonzujagen...

Vielleicht wollte er sogar mehr...

"Lopez wird bezahlen!", zischte er dann noch. "Für alles!" Und dann gab er seinem Gaul brutal die Sporen und hetzte das Tier schneller voran.

Die anderen mussten sich ranhalten, um den Rancher zu verlieren.