Читать книгу Revolverfreunde: Wichita Western Sammelband 6 Romane - Conrad Shepherd - Страница 30

Das Getrappel von Pferden war zu hören, wurde rasch lauter und kam immer näher, während die Schüsse zwischen den Felsen widerhallten.

Eine Gruppe von Reitern kam heran. Sie gehörten aber augenscheinlich auch zur Bande.

Indessen hatte Lawrence sich erneut in den Staub werfen müssen, während die Kugeln seines Gegenübers dicht an ihm vorbeigegangen waren.

Es war verdammt knapp gewesen.

Lawrence hatte einen Hechtsprung in Richtung des toten Pferdes versucht, aber natürlich war er nicht weit genug gekommen. Er rollte sich herum und Cameron schoss zum dritten Mal.

Lawrence wollte weiter in Richtung Pferd kommen, aber dann schlug dicht vor ihm ein Bleigeschoss ein und musste sich zur anderen Seite drehen.

"Nein! Aufhören!"

Es war eine helle Stimme, unverkennbar die Stimme einer Frau, die da durch die Schussgeräusche schnitt.

Aber Cameron rührte das nicht.

Erneut lud er die Winchester durch und ließ das Gewehr krachen.

"Juan!"

Jetzt schaltete sich Lopez, der hochgewachsene Mexikaner ein.

"Schluß jetzt, Cameron!"

Cameron wirkte verstört und verzog das Gesicht. Er setzte das Gewehr ab.

"Was soll das?", rief er. Dann zuckte er mit den Schultern.

"Du bist der Boss, Lopez!"

"Richtig! Vergiss das nie!"

"Keine Sorge!"

Lopez wandte sich an die Frau. Es war niemand anderes als Ines Lopez, die da an der Spitze der Reitergruppe herangeprescht war.

"Was gibt es, Ines?"

"Das ist der Mann, der mir geholfen hat! Ich will nicht, dass er erschossen wird!"

"Cameron hat eine Rechnung mit ihm offen!", meinte Lopez dazu.

Ines verzog spöttisch das Gesicht.

"Cameron ist ein eitler Pfau! Ich bin deine Schwester und ich habe dich nie um etwas gebeten, Juan! Aber jetzt verlange ich, dass du diesen Mann am Leben lässt!"

Lopez schien nachdenklich geworden zu sein.

"Ines, ich schlage dir ungern etwas ab, aber er wird uns verraten, wenn wir ihn ziehen lassen!"

"Warum sollte er das?"

"Weil er zur Mannschaft von Colin Mitchell gehört!", mischte sich Cameron ein. "Er hat ihn als Schießer engagiert!" Ines war vom Rücken ihres Pferdes gesprungen und lief jetzt zu ihrem Bruder.

"Bitte, Juan!"

Juan Lopez nahm Ines bei den Schultern und meinte: "Weil zu es bist, Ines! Nur deshalb!"

"Es ist mir egal weshalb, Juan...", murmelte sie matt.

"Aber wir können ihn nicht gehen lassen. Jedenfalls jetzt noch nicht!"

"Was hast du vor?"

"Wir müssen ihn mitnehmen!"

Er winkte ein paar Wölfen zu und wenig später hatte man Lawrence entwaffnet und die Hände auf den Rücken gebunden.

"Setzt ihn auf eines der Pferde!", befahl Lopez dann. "Wir haben ja genug davon erbeutet!"