Читать книгу Yes we camp! 4- Jahreszeiten-Camping in Skandinavien - Cornelia und Sirko Trentsch - Страница 11
GLETSCHER, STRÄNDE, FISCHERDÖRFER, LAVAFELSEN – EINE ISLAND-UMRUNDUNG
ОглавлениеIsland
Die eingezeichneten Campingplätze sind unsere Lieblingsplätze. Den Überblick über alle Plätze auf der Route findet ihr auf >.
Sehenswertes unterwegs:
Blabjörg Felsformation
Vestrahorn Berg
Vatnajökull Gletscher
Diamond Beach
Skaftafellsjökull Gletscher
Svartifoss Wasserfall
Reynisdrangar Felsformation
Kap Dyrhólaey
Skógafoss Wasserfall
Gullfoss Wasserfall
Geysir Center
Nationalpark Þingvellir
Snæfellsnes Halbinsel
Gatklettur Felsformation
Reykjafoss Wasserfall
Mývatn See
Obwohl bereits ein neuer Tag angebrochen ist, scheint die Nacht kein Ende zu nehmen. Es wird kaum richtig hell, und dichte Nebelschwaden wabern über den grauen Atlantik. Doch das hält die Passagiere an Bord der »Norröna« nicht davon ab, erwartungsvoll an der Reling und den Fenstern Ausschau zu halten: Nach drei Tagen auf See sollen wir in Kürze endlich Island erreichen. Bisher ließ sich die Insel aus Feuer und Eis nur in der Ferne erahnen, doch gerade kann man tatsächlich erste Umrisse am Horizont ausmachen. Fast etwas gespenstisch ragen scheinbar aus dem Nichts karge, schneebedeckte Berge in eine Mischung aus Nebel und Wolken empor. Unbeirrt hält die »Norröna« direkt darauf zu und gleitet durch den Fjord Seyðisfjörður, um wenig später in der gleichnamigen Hafenstadt festzumachen.
MIT UNSEREM KASTENWAGEN AUF DER HALBINSEL SNÆFELLSNES
Bis zu 1100 m hoch sind die Berge am Ufer des Berufjörður, eines Fjords im Osten Islands.
War es tatsächlich eine gute Idee, unsere Reise rund um Island mitten im April zu beginnen? Als wir die Fähre in unserem Kastenwagen durch die überdimensionale Heckklappe verlassen, kommen uns Zweifel: Aus dem Nieselregen ist inzwischen Schneefall geworden. So reihen wir uns mit gemischten Gefühlen in die Warteschlange vor dem Zoll ein. Die einnehmende und unkomplizierte Art des Zöllners entschädigt uns ein wenig für das miese Wetter. Wir versuchen, ihm zu erklären, dass wir Mehrmengen an Lebensmitteln einführen und diese selbstverständlich auch gern verzollen – doch er winkt uns schließlich mit einem Augenzwinkern durch: »Ich wünsche euch einen schönen Aufenthalt in Island.« Nur einen Augenblick später folgen wir dem Konvoi der neu angekommenen Fahrzeuge auf der Straße 93, dem Seyðisfjarðarvegur, hinauf zur Hochebene Fjarðarheiði. Hier, auf dem Pass in 620 m Höhe, herrscht tatsächlich noch tiefster Winter.
An diesem zerklüfteten Küstenabschnitt bricht sich die Brandung des Nordatlantiks besonders spektakulär, die aufspritzende Gischt erinnert uns an kleine Geysire.
Nach etwa 30 Minuten erreichen wir die größte Stadt Ostislands, Egilsstaðir, und damit die legendäre Ringstraße 1. Diese führt einmal komplett um Island und ist seit Ende 2019 durchgehend asphaltiert. Doch bevor wir unseren Roadtrip beginnen, wollen wir uns in einem der größeren Supermärkte in Egilsstaðir mit ausreichend Proviant bevorraten: Ein vergleichbares Warenangebot und ähnlich attraktive Preise findet man erst wieder in beachtlicher Entfernung. Außerdem ziehen wir am Bankautomaten einige Isländische Kronen, denn Kreditkarten werden zwar vielerorts akzeptiert, aber manchmal hinterlegt man einfach Bargeld an einer »Kasse des Vertrauens«.
Nach diesen letzten Besorgungen ist es so weit – wir geben unser erstes Ziel ins Navi ein: Fáskrúðsfjörður, ein Fischerdorf, das etwa 50 km entfernt in südlicher Richtung liegt. Aufgrund unserer Reisezeit von April bis Juni haben wir uns bewusst dafür entschieden, Island im Uhrzeigersinn zu umrunden. So können wir zunächst den touristisch stärker erschlossenen Süden weit vor der Hauptsaison bereisen. Mit dem Einzug des Sommers werden wir dann im klimatisch etwas raueren Norden unterwegs sein.