Читать книгу Yes we camp! 4- Jahreszeiten-Camping in Skandinavien - Cornelia und Sirko Trentsch - Страница 15

Vor uns liegt als Nächstes »Island im Kleinformat«, wie die Halbinsel Snæfellsnes auch genannt wird: Schneebedeckte Berge, Vulkankegel, Gletscher, Lavafelder, Wasserfälle, Basaltformationen, Strände und kleine Fischerdörfer drängen sich hier auf engem Raum.

Der Snæfellsjökull ist ein 1446 m hoher Stratovulkan am westlichen Ende der Halbinsel Snæfellsnes.

Nach einigen Kilometern entlang der Küste verlassen wir in Borgarnes die Ringstraße 1 und erreichen auf der Straße 54 den südlichen Teil von Snæfellsnes. Tatsächlich reihen sich hier die landschaftlichen Sehenswürdigkeiten wie an einer Perlenschnur aneinander. Wir halten an den Stränden von Ytri Tunga, fotografieren dort Robben und ungezählte Seevögel, legen einen Fotostopp am Wasserfall Bjarnarfoss ein und gönnen uns ein Picknick auf dem Parkplatz der Holzkirche Búðakirkja aus dem Jahr 1848. Die wohl am meisten fotografierte, markante dunkle Kirche am Meer gehört inzwischen zu den inoffiziellen Wahrzeichen des Landes. Im Hintergrund ist bereits der schneebedeckte Gipfel des 1446 m hohen Vulkans Snæfellsjökull auszumachen.

Unterhalb seiner ganzjährig weißen, vergletscherten Kuppe liegt das Fischerdorf Arnarstapi. Man erreicht es, wenn man, statt der Straße 54 zur Nordseite der Halbinsel zu folgen, seine Fahrt auf der Nebenstrecke 574 entlang der Küste fortsetzt. Von dem Küstenwanderweg oberhalb der bizarren Klippen des Fischerdorfes hat man einen grandiosen Blick auf das imposante Felsentor Gatklettur und die zerklüftete Küste aus Lavagestein.

Nach der weiteren Fahrt durch das weitläufige Lavafeld entlang der Küste, einem Halt an der Kirche von Ingjaldshóll und einem weiteren Stopp am Wasserfall Svöðufoss erreichen wir schließlich den kommunalen Campingplatz in Ólafsvík auf der Nordseite der Halbinsel. Vom Meer peitscht der Sturm plötzlich Regenwolken heran, sodass wir die nächsten Tage nutzen, um unsere Ausrüstung zu ordnen, zu waschen und etwas Leckeres in der Bordküche zu kochen. Als sich die Sonne endlich durch die dunklen Wolken kämpft, setzen wir unsere Reise fort, auf der wir schon bald wieder die Straße 54 erreichen. Sie verläuft hier zwischen dem Meer und den Bergen an der Nordseite der Halbinsel. Pures Roadtrip-Feeling! Die Zeit bis zum legendären Kirkjufell und den umliegenden Stränden vergeht fast zu schnell. Spitz erhebt sich der steile Berg aus der Küstenlinie. Hier trifft man Heerscharen an Fotografen aus aller Welt, immer auf der Suche nach der perfekten Aufnahme. Nachdem wir am Abend ebenfalls Glück mit dem Licht und dem Motiv hatten, übernachten wir auf einem Campingplatz in der Nähe.

• TIPP Freunde ausgefallener Delikatessen sollten im nahe gelegenen Bjarnarhöfn Shark Museum die isländische Spezialität hákarl (Ga mmelhai) probieren, fermentiertes Fleisch vom Grönlandhai – sehr geruchsintensiv!

Die Isländer lieben ihre berühmten Pferde. Weit mehr als 70.000 zottelige Exemplare sind auf der Insel zu finden.

Wir setzen unsere Fahrt an der Nordküste von Snæfellsnes fort und folgen weiter der Straße 54. Sie führt als Rollsplittpiste über etwa 70 km durch eine dünn besiedelte, wunderschöne Landschaft, in der wir nur auf einige Islandpferde und Schafe treffen, ehe wir die Straße 60 erreichen. Endlich wieder Asphalt! Wer viel Zeit hat, kann von hier aus zu einer mehrtägigen Rundfahrt durch die abgelegenen Westfjorde aufbrechen. Oder man biegt an der übernächsten Abzweigung rechts auf die Straße 59 ab, um so beim Küstenort Borðeyri wieder die Ringstraße 1 zu erreichen. Allerdings verläuft sie hier im Norden hauptsächlich im Landesinnern, sodass wir für die nächsten Etappen eine Kombination mit dem Arctic Coast Way empfehlen. Diese offizielle isländische Touristenroute verbindet auf 900 km Borðeyri im Nordwesten mit Bakkafjörður im Nordosten und umrundet dabei sechs Halbinseln. Wir verlassen bei Hvammstangi die Ringstraße, um dem Arctic Coast Way zu folgen.

Glaubt man den isländischen Sagen, dann handelt es sich beim Felsen Hvítserkur um einen versteinerten Troll.