Читать книгу Todesfalle Campus - Dagmar Isabell Schmidbauer - Страница 21

Оглавление

Franziska betrat ihre Wohnung und wagte nicht zu hoffen, dass Walter an diesem Abend noch bei ihr vorbeikommen würde. Und selbst als es im Flur so wunderbar nach gebratenem Fleisch roch, glaubte sie zunächst an eine Sinnestäuschung. Bis er tatsächlich vor ihr stand: Eine Schürze um die Lenden gebunden, barfuß, ohne T-Shirt, praktisch nackt, schwang er den Kochlöffel und grinste sie frech an.

„Eigentlich hast du ja Wasser und trockenes Brot verdient, nachdem du dich den ganzen Tag über mit keiner Silbe bei mir gemeldet hast.“ Sein Grinsen wurde breiter. „Aber wenn du Besserung gelobst, will ich mal nicht so sein.“

„Ich gelobe Besserung“, schwor Franziska, küsste ihn schmatzend, hob einen der Topfdeckel an und verbrannte sich prompt die Finger.

„Hey, Vorsicht, keiner hat von Selbstverstümmelung gesprochen!“ Walter nahm ihr den Deckel aus der Hand, pustete und küsste zärtlich die geröteten Stellen, bis Franziska ein seliges Frösteln über den Rücken lief.

„Oh, ich bin am Verhungern“, erklärte sie theatralisch und angelte nach der Gabel, die neben dem Topf lag.

„Dann wasch dir die Hände, es kann gleich losgehen.“

Doch auf einmal überlegte es sich Franziska anders. „Meinst du, dass das, was da so köstlich riecht, noch eine Dusche abwarten kann?“, erkundigte sie sich vorsichtig.

Walter schaute, als müsse er den erfragten Vorgang prüfen, nickte und schob sie zur Tür hinaus. „Dann aber schnell“, gab er ihr mit auf den Weg.

Unter der Dusche trällerte Franziska zufrieden eine Melodie ohne Text vor sich hin. Sie verspürte ein wohlig-aufgeregtes Kribbeln im Bauch.

Abgetrocknet, eingecremt und nach zwei Tellern vom feurigsten Gulasch, das sie je gegessen hatte, lehnte sie sich schließlich zurück, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und gähnte lächelnd.

„Na, müde?“

„Ein wenig, aber die Lebensgeister kommen bereits zurück“, schwärmte sie, bis ihr etwas einfiel. „Nur beim Anblick meiner Küche fühle ich wieder diese Schwäche …“ Sie stöhnte, als sei sie gerade vom Keller bis in den zehnten Stock gerannt.

„Wenn das deine einzige Sorge ist, dann hast du keine. Den Abwasch übernehme selbstverständlich ich.“ Walter strahlte sie an.

„Das ist aber lieb von dir“, freute sich Franziska, vermutete allerdings, dass so viel Selbstlosigkeit nicht ohne Selbstzweck war … „Ich wollte ohnehin noch schnell was im Internet nachschauen“, prüfte sie vorsichtig, wie weit sie gehen konnte. Doch Walter durchschaute sie sofort.

„Beruflich oder privat?“

„Halb privat!“

„Abgelehnt. Halb privat heißt bei dir hundert Prozent beruflich.“ Walter stand auf, ging um den Tisch herum und stellte sich hinter ihren Stuhl, um ihr sanft die Schultern zu massieren. „So geht das nicht, Frau Kommissarin. Ich bin ein Mann!“

„Jaaa!“

„Ich habe Bedürfnisse!“

„Jaaa!“

„Ich kann nicht immer hinter deinen Tätern zurückstecken.“

„Aber das musst du doch gar nicht. Nur in Notfällen. Und hier in Passau werden auch nicht täglich Leute ermordet“, rechtfertigte sie sich eifrig.

„Trotzdem, so geht das nicht“, maulte Walter und ließ von ihrem Nacken ab.

Franziska wirbelte herum. „Jetzt hör aber auf. Da wurde ein Mädchen brutal getötet, vorher wahrscheinlich schwer missbraucht oder zumindest misshandelt und das einzige, an das du denkst, ist Sex?“

Walter musterte sie eine Weile, bevor er sie in eine liebevolle Umarmung zog. „Aber du wirst mich doch nicht etwa mit so einem Monster vergleichen?“

„Nein“, hauchte Franziska an seine Schulter, „natürlich nicht.“

„Willst du darüber reden?“

Franziska bedachte das Für und Wider, nickte und eine halbe Stunde später lagen beide nebeneinander im Bett. Sie in einem alten kuscheligen Blümchenpyjama und bis zur Nasenspitze zugedeckt, Walter neben ihr und noch immer nur in Shorts. Nachdem er sich lang und breit über ihr wenig erotisches Kleidungsstück ausgelassen hatte, schob er seinen Arm unter ihren Nacken und zog sie an sich. „Nur kuscheln“, beteuerte er.

So erzählte sie ihm, in welchem Zustand sie die Leiche gefunden hatten und auch von der Handy-Verabredung mit dem Studenten. Sie schilderte das Outfit, das er für sie bereitgelegt hatte und dass er sie dann in dieser Verkleidung fotografierte, um die Bilder später ins Netz zu stellen, bevor er sie misshandelte und schließlich tötete.

„Und das war alles dieser Student?“, hakte Walter ungläubig nach.

„Er wird verdächtigt, bewiesen ist bisher nichts.“

„Wenn er es war, wäre er nicht nur brutal, sondern auch raffiniert. Oder ziemlich dumm.“

„Also dumm scheint er mir nicht zu sein“, gab Franziska zu bedenken.

„Jetzt mal ehrlich, ich kann mir so ein Vorgehen nicht vorstellen“, überlegte Walter. „Der musste doch wissen, dass er entlarvt wird, sobald sich jemand ihr Handy anschaut.“

„Der Täter muss ziemlich heftig darauf herumgetrampelt sein. Vielleicht dachte er, es wäre zu kaputt, als dass es noch einmal Informationen ausspucken könnte.“

„Was studiert der, Dummheit? In jedem mittelmäßigen Tatort schafft das die Spurensicherung in Nullkommanichts. Und außerdem bleibt ja immer noch der digitale Fußabdruck im Internet, da kriegst du doch heutzutage alles raus. Oder?“

„Das ist ja auch unsere Hoffnung“, gab Franziska zu und ließ ihre Finger zärtlich über seinen Bauch streicheln. „Wobei mir einfach nicht in den Kopf gehen will, warum er diese Fotos nach ihrem Tod noch ins Netz gestellt hat.“

„Vielleicht aus Rache.“

„Wofür? Sie war ganz sicher tot.“

„Vielleicht weil sie ihn so schön angemacht hatte und dann doch nicht zum Zug kommen lassen wollte“, schlug Walter vor und schaute zu, wie Franziska ihre Hand immer weiter in Richtung seiner Shorts wandern ließ. „Wenn du nur kuscheln willst, dann solltest du jetzt ganz schnell aufhören“, gab er zu bedenken.

„Vielleicht will ich einfach sehen, was passiert, wenn ich trotzdem weitermache“, erklärte sie grinsend und schob ihre Hand gänzlich unter den Gummibund, wo sie sehr schnell auf große Zustimmung stieß.

„Das kannst du haben!“

Mit Schwung zog er ihr die Decke weg und schob seinen Kopf unter ihr Oberteil, während seine Hände ihre Handgelenke umfassten. Völlig Herr der Lage küsste er sich langsam ihren Bauch hinauf, bis Franziska aufschrie und versuchte, sich aus dieser ohnmächtigen Situation zu befreien. Doch Walter vergrub seinen Kopf nur noch tiefer in ihrem Schlafanzug und dachte gar nicht daran, von ihr abzulassen. Als er ihre aufgerichteten Brustwarzen erreichte, knabberte und saugte er so lustvoll an ihnen, bis die Druckknöpfe ihres Pyjamas dem Druck nicht mehr standhielten und einer nach dem anderen aufsprang. Lachend ließ er von ihr ab und stützte sich auf seine Hände, um sie besser betrachten zu können.

„Oh! Das sieht ja direkt nach einer Kapitulation aus“, kommentierte er und blickte grinsend auf ihren einladenden Busen.

„Wehe!“, mahnte Franziska, konnte diese Drohung aber nicht mehr weiter ausführen, weil sie in diesem Moment unglaublich zärtlich geküsst wurde. Egal wie sehr sich Franziska zu wehren versuchte, er ließ erst von ihr ab, als sie sich ihm ganz und gar und ausgesprochen freiwillig ergeben hatte.


Todesfalle Campus

Подняться наверх