Читать книгу Die Chroniken Aranadias II - Die Herrin der Seelen - Daniela Vogel - Страница 16
Kapitel 10
ОглавлениеRuben blickte hinunter auf Saphira.
»Was soll ich bloß mit dir tun?«, flüsterte er leise, während er mit einer ihrer feuchten Haarsträhnen spielte.
»Fürs Erste, noch einmal küssen!«, schlug sie ihm vor. Ruben seufzte.
»Willst du mich nicht noch einmal küssen?«, ihre Augen sahen ihn traurig, flehend an. Wieder seufzte er.
»Saphira, ich bin Gast im Hause deines Vaters. Ich glaube nicht, dass er ...«
»Mein Vater hat all die Jahre sämtlich Männer von dieser Insel ferngehalten. Und jetzt, da ich einen gefunden habe, der mir auch noch außerordentlich gut gefällt, ziert er sich! Ich fasse es nicht!« Sie klang wütend.
»Ich gefalle dir also?« Ruben grinste.
»Nicht so gut, als dass ich mich dir an den Hals werfen würde.«
»Ich glaube, dann muss ich dir zeigen, was du bereit bist zu verpassen!« Er beugte sich zu ihr hinunter, doch sie wandte ihren Kopf von ihm ab.
»Lass das! Wenn du es nicht wirklich willst, dann versuche es erst gar nicht!«
»Saphira, ich wollte dich nicht verletzen!«, beteuerte er.
»Du tust es aber. Schiebst du meinen Vater nur vor, weil zu Hause eine Frau auf dich wartet?«
»Auf mich wartet niemand! Ich habe dir doch bereits erzählt, dass ich keine Frau habe, und ich habe auch, seit über zwei Jahren, bei Keiner gelegen.«
»Was ist es dann? Wieso willst du mich nicht?« In ihren Augen standen Tränen, als sie sich ihn erneut zuwandte.
»Weißt du noch, was du mich gefragt hast, als ich erwachte?« Er nahm ihr die Antwort vor weg. »Du fragtest mich, was sie mir angetan hat? Erinnerst du dich?« Sie nickte. »Lass uns zum anderen Ufer schwimmen. Ich möchte es dir ungern schreiend erklären, denn der Wasserfall macht solch einen Lärm, dass ich dich anschreien muss.« Sie sah ihm in die Augen, nickte dann und sprang ins Wasser. Auf der anderen Seite des Beckens kletterte sie auf einen der bewachsenen Steine, setzte sich darauf und sah abwartend zu ihm herüber. Ruben folgte ihr. Als er sich neben ihr niedergelassen hatte, begann er zu sprechen.
»Ich habe dir ja schon erzählt, dass ich aus Baranagua stamme. Baranagua grenzt an Aranadia. Es war in etwa vor zwei Jahren. Mein Vetter Raoul, der Sohn König Samuels von Baranagua, aber ihre Namen kennst du ja bereits, hatte beschlossen, endlich seine Braut, Prinzessin Rilana von Aranadia, kennenzulernen. Bei uns ist es so, dass Mädchen bereit mit 16 oder 17 Jahren verheiratet werden und da Rilana in diesem Jahr bereits 18 wurde, wollte Raoul endlich Gewissheit. Er als Sohn eines Königs hat die Pflicht zu heiraten und für einen Erben zu sorgen. Doch, obwohl die beiden seit frühster Kindheit einander versprochen waren, kam es zu keiner Hochzeit. Rilanas Vater, König William, der Freund meines Onkels und meines Vaters, war schon Jahre zuvor in einer Schlacht gefallen. Rilanas Mutter, Königin Roxane, machte keinerlei Anstalten sich an das Abkommen zu halten. So beschloss Raoul, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Er entführte kurzer Hand Rilana aus dem Schloss. Nicht, um sie einfach zu einer Heirat zu zwingen, sondern weil er sich in sie verliebt hatte. Außerdem befand sie sich in großer Gefahr. Roxane war nämlich eine uralte Hexe, die sich mit der Hilfe ihrer Nachkommen erneuern konnte. Da das Ritual aber nur vollzogen werden konnte, wenn Rilana zu ihrem 18. Geburtstag noch unberührt war, entführte Raoul sie, um sie vor ihrer Mutter in Sicherheit zu bringen. Er hat sie nicht einfach genommen. So weit ist er nicht gegangen. Er wollte sie nur einfach aus Aranadia fortschaffen, um sie zu retten. Doch die Entführung scheiterte kläglich! Roxane hatte einen Gefährten, der ihre Drecksarbeit erledigt hat. Er hieß de Beriot und war auch für den Tod König Williams verantwortlich. Diesen Bluthund hetzte sie auf Raoul, nachdem mein Vater ihn gefangen genommen hatte.«
»Dein Vater hat deinen Vetter gefangen genommen?« Ruben nickte.
»Zu diesem Zeitpunkt wusste er allerdings nicht, dass er seinen Neffen vor sich hatte. Mein Vater war jahrelang verschwunden. Wir dachten, er wäre in derselben Schlacht gefallen, der auch König William zum Opfer fiel. Doch wir irrten uns. Mein Vater war nach König Williams Tod in den Dienst von Roxane getreten, um Rilana vor ihr zu beschützen. Er wusste, wer und was sie war. Ich war Raoul hinterher gesegelt, um ihn notfalls zu unterstützen. Doch als er nicht zu unserem verabredeten Treffpunkt kam, begab ich mich zu unserem Gut in den nahe gelegenen Bergen, um erst einmal in Ruhe nachdenken zu können. Dort traf ich dann auf Raoul, Rilana und meinen Vater und schließlich auf de Beriot.«
»Hat er dich gebrandmarkt, oder war sie es? Mein Vater sagte mir, der Leichnam des Mannes, den sie damals gefunden hätten, wäre mumifiziert gewesen. Wollte sie dich auch aussaugen?«
»Nein ganz im Gegenteil«, antwortete er ihr matt. »Das Mal hat mir de Beriot bereits eingebrannt, da war ich erst acht. Er war damals auf unser Gut gekommen. Er hat am See meinen Bruder David mit einer Axt erschlagen, meine Mutter geschändet und schließlich meinen Bruder Elias auf ein Rad geflochten und geblendet. Mir hat er nur seinen Ring tief in die Haut eingebrannt, als Warnung für meinen Vater. Ich sollte ...« Ruben fiel das Sprechen immer schwerer.
»Du warst erst acht, als er dir das angetan hat?« Er nickte. Tränen traten in ihre Augen, während sie tröstend ihre Hand auf seine legte. Rubens Blick schweifte in die Ferne.
»Ich habe Elias damals gefunden. Sie hatten ihn mit Nägeln an das Rad geschlagen, ihm beide Arme und Beine gebrochen und ihn dann ...« Ruben musste schlucken. »Er hat mich aus seinen leeren Augenhöhlen angesehen und mich angefleht, ihn zu töten. Was war dagegen schon meine kleine Brandwunde?«
»Du hast ihn getötet?«
»Es war ein Akt der Gnade, doch ich habe lange gebraucht, um mir darüber klar zu werden.« Er schwieg einen Moment. »Das Brandmal hat eigentlich nichts mit Roxanes Vorliebe zu tun, Männern die Lebensenergie zu entziehen. Das tat sie nur, um sie an de Beriot weiterzugeben, damit er ihr bis in alle Ewigkeiten als Bluthund dienen und ihr gefällig sein konnte. Doch gerade das war sein Problem. Ich weiß nicht, woran es lag, aber de Beriot war nicht mehr in der Lage, ihr das zu geben, was sie so sehr von ihm wollte. Auf unserem Gut wusste er sofort, wen er da vor sich hatte. Ich allerdings begriff es erst viel später. Erst nachdem, ... De Beriot ließ mich ebenfalls an ein Rad binden, doch mich hat er nicht getötet. Sein perfider Plan war viel grausamer. Er hat mir erneut sein Siegel aufgedrückt und von dem Zeitpunkt an, stand ich komplett unter seiner Kontrolle.«
»Haben dein Vater und die anderen nichts davon gemerkt?«
»Sie waren alle so damit beschäftigt, de Beriot von Raoul abzulenken, dass keiner etwas davon mitbekam. Raoul war wichtiger als ich.« Er sagte es ohne Neid oder Bedauern, denn für ihn war es schlichtweg eine Tatsache. »Auf dem Rückweg nach Andrass befahl mir de Beriot, meinen Vater anzugreifen und Rilana gefangen zu nehmen. Ich tat es. Ich habe fast meinen Vater getötet und das, was ich mit Rilana tat, daran will ich lieber nicht denken. Doch ich hatte nicht die Wahl. De Beriot war stärker als mein Wille.« Wieder hielt er kurz inne. Und wieder schwieg er. Dann aber atmete er tief durch und sprach weiter. »Er brachte mich nach Andrass in ihren Palast. Roxane war hocherfreut, mich wiederzusehen. Sie kannte mich bereits, weil sie mir im Palast meines Onkels schon einmal begegnet war. Schon damals hatte sie versucht, mich zu verführen, aber ich war so jung und unerfahren, dass ich erst viel später begriff, was sie eigentlich genau von mir wollte. Jetzt hatte sie ihren Willen! Ich wurde ihr willenloses Objekt der Begierde. Sie sperrte mich in einen Käfig.« Er schluckte, während seine Stimme immer leiser wurde. »Sie hielt mich, wie ein Tier gefangen. Ich trug einen eisernen Halsring und meine Handgelenke steckten ebenfalls in eisernen Manschetten. Die Ketten, mit denen sie verbunden waren, waren in einer Wand gleich hinter ihrem Bett verankert und sie waren so kurz, dass ich kaum die gegenüberliegende Seite meines Gefängnisses erreichen konnte. Auf beiden Seiten des Käfigs befanden sich Türen, die sie je nach Lust und Laune öffnen konnte. Wenn sie wieder einmal ... Sie hat ... Sie konnte ...«
»Wenn es dir zu schwer fällt, brauchst du es mir nicht erzählen. Ich verstehe, wenn du den Rest für dich behalten willst.«
»Ich muss es endlich erzählen, sonst werden die Bilder niemals aus meinem Kopf verschwinden. Ich habe viel zu lange geschwiegen. Es ist nicht so, dass mein Vater oder Raoul es nicht hören wollten. Aber ich konnte ihnen das alles nicht sagen. Sie hätten es nicht verstanden.«
»Und du denkst, ich verstehe es?« Er nickte.
»Ich denke, du hast ein Recht darauf, es zu erfahren. Aber, schnell weiter, bevor ich es mir noch anders überlege. Der Käfig besaß eine Halterung, in der sie meinen Halsring einhängen konnte. Sie musste nur fest an der Kette ziehen, um mich in ihre Richtung zu bewegen, denn, der Ring saß so fest um meinen Hals, dass sie mich hätte ich mich gewehrt, erwürgt hätte. Dann brauchte sie nur noch die Ketten meiner Handfesseln straffen, solange bis meine Arme rücklings durch die Gitterstäbe gezogen wurden. Dort verband sie diese dann miteinander und ich war ihr vollkommen wehrlos ausgeliefert.«
»Du sagtest doch, de Beriot hatte dich unter seiner Kontrolle? Konntest du dich dann überhaupt wehren?«
»Meistens wenn Roxane, ... Er hat sich dann etwas aus meinem Kopf zurückgezogen, damit ich nicht wie ein Tier über sie herfalle. Doch nur so viel, dass ich auch bewusst miterleben konnte, was ich tat. Es ist schwierig, das zu tun, was er von mir erwartet hat, wenn man nicht in der Lage ist, auf Berührungen zu reagieren. Selbst Tiere benötigen einen Anreiz, um in Stimmung zu kommen. De Beriot war immer in Stimmung, wenn es um sie ging. Doch aus Gründen, die ich nicht kenne, war er nicht in der Lage, sie auf mich zu übertragen. Ich war nicht richtig bei Bewusstsein. Ich sah alles, was mit mir geschah, wie durch einen dichten Nebel. Ich wusste, dass ich es war, der..., doch mein Verstand schwebte über mir, und sah mir von oben herab zu. Es war höllisch. Erst wenn sie mich fast bewegungsunfähig hatte, kam sie zu mir in den Käfig, wohl aus Angst vor de Beriots Eifersucht, die zur Folge hatte, dass er mich oft und ausgiebig quälte. Er konnte meinen Herzschlag beschleunigen, ließ mein Gehirn fast zerbersten und verursachte in meinem Körper Krämpfe, die mich ... Ich brach dann schweißgebadet zusammen und krümmte mich unter Schmerzen. Oft genug tat er es, wenn sie kurz davor war, mich ... Ich habe mich fast selbst erwürgt. Roxane war über sein Verhalten nicht gerade erfreut, das kannst du dir vielleicht denken. Sie hat ihn etliche Male deswegen angeschrien. Doch ... Es begann immer damit, dass sie mir sanft über das Drachenemblem fuhr. Dann zog sie einen Dolch hervor und vollführte einen keinen Schnitt auf meiner Brust. Wenn das Blut schließlich zu fließen begann, stöhnte sie verzückt auf und leckte es ab. Es war widerlich, sie dabei beobachten zu müssen, ohne es verhindern zu können. Anschließend fügte sie sich selbst einen Schnitt über ihrem Handgelenk zu. Die blutende Wunde presste sie dann gegen meine Lippen. Sobald ich ... Es brachte mich in Ekstase. Ich ... Sie brauchte nur noch ihren Rock zu heben, um es zu vollenden. De Beriot stand meist in einer Ecke und sah uns dabei zu. Jedes Mal brach er in diabolisches Gelächter aus, bevor er ... Roxane genoss es, wenn er uns dabei zu sah. Es war ihre Art, ihn zu quälen. Ihre Rache, wenn er einmal nicht so reagiert hatte, wie sie es von ihm erwartet und ihre Laune deshalb einen Tiefpunkt erreicht hatte. Wenn sie guter Laune war, dann kettete sie mich nicht an den Käfig, sondern an ihr Bett. Meist lag ich dort mehrere Tage. Wenn de Beriot mich dort liegend vorfand, traktierte er mich dermaßen, dass ich mir wünschte, ich wäre tot. Nach Monaten nahm sie mir endlich die Ketten ab und ich konnte fliehen. Doch es war nicht so, dass ich sie zu langweilen begann, wie ich zuerst angenommen hatte. Sie benötigte mich frei und bei Verstand, um das Ritual zu vollenden. Irgendwie schafften wir es jedoch alle, mit heiler Haut davon zukommen. De Beriot wurde getötet und von Roxane blieb nur ein Häufchen Asche«, schloss er seine Geschichte. »Als du mich an jenem Tag an das Bett gefesselt hast und ... Ich dachte wirklich, es würde von vorne anfangen. Wenn ich dich verletzt habe, dann tut es mir leid, aber ich konnte mich nicht kontrollieren. Ich ...« Saphira betrachtete ihn lange schweigend. »Saphira, erst seitdem ich dich kenne, scheint in meinem Kopf wieder Ordnung zu herrschen. Jede Nacht musste ich dasselbe immer wieder durchstehen. Ich konnte ihre Berührungen spüren und ich sah ihr verzücktes Gesicht, wenn sie ... Dann tauchte de Beriots satanisches Grinsen vor meinen Augen auf. Es war die Hölle. Ich hasste es jede verdammte Nacht aufs Neue. Jede verfluchte Nacht wünschte ich mir, ich wäre tot und begraben. Ich hasste sie dafür, was sie mir angetan hatten und ich hasste mich, weil ich es zugelassen habe. Ich konnte noch nicht einmal ertragen, wenn mich einer meiner Männer berührte, denn auch de Beriot ... Wenn ich auf dem Bett lag ... Ach, verdammt!«
»Ruben, es ist vorbei.« Ihre Hand glitt sanft über seine Wange. »Die beiden sind tot. Sie können dir nichts mehr antun. Nie wieder hörst du? Nie wieder!« Sie schwiegen beide, während Saphira seine Hand hielt und ihm sanft über seinen Kopf strich, wie eine Mutter es bei einem zutiefst verstörten Kind tat.
»Willst du mich deshalb nicht küssen? Kannst du auch meine Berührungen nicht ertragen?«, wollte sie nach einiger Zeit von ihm wissen.
»Nein, das ist es nicht. Es erstaunt mich selbst, aber deine Berührungen sind Balsam auf meiner Seele. Du darfst mich jederzeit berühren, wo du willst. Es ist nur ... Ich dachte, ich wäre nicht mehr in der Lage zu fühlen. Ich dachte, all meine Emotionen wären mit einem Teil meiner Seele in diesem Käfig gestorben. Doch so ist es nicht. Du hast mich eines Besseren belehrt. Das erschreckt mich. Ich möchte mich, dir gegenüber, nicht wie ein Tier verhalten. Ich will es richtig machen.«
»Du verhältst dich nicht wie ein Tier.«
»Ich weiß aber nicht, was geschieht, wenn wir ... Saphira, ich habe dich nicht angelogen, als ich dir sagte, ich hätte seit jener Zeit bei keiner Frau mehr gelegen. Ich habe Angst davor. Was, wenn ich dabei meinen Verstand verliere? Was, wenn ich nicht mehr zwischen ihr und dir unterscheiden kann? Ich könnte dir das antun, was ich eigentlich ihr antun wollte. Du bist so zart, ich könnte dich mit einer Hand erwürgen oder dir dein Genick brechen, wenn ich die Kontrolle verliere. Ich könnte ...«
»Du könntest es, aber du wirst es nicht tun.«
»Bist du dir da so sicher?« Sie nickte.
»Ich weiß, dass du niemals etwas tun würdest, was mir schaden könnte. Bitte, versuche es und küss mich!«
»Was, wenn ich dann nicht mehr aufhören kann?«
»Wie meinst du das?«
»Es gibt einen Punkt, da kann man nicht mehr zurück. Man möchte vielleicht, dass es aufhört, doch man kann nicht mehr aufhören. Willst du wirklich so weit gehen?« Saphira zögerte kurz.
»Wenn nicht mit dir, mit wem dann?« Sie lächelte ihn verlegen an. »Und jetzt küss mich!« Ruben zögerte noch immer. »Versuch es und egal, was auch immer geschieht, ich will es genauso wie du!«. Ruben traten Tränen in die Augen. Wenn sie ihm dermaßen vertrauen konnte, dann konnte er es auch selbst. Er würde ihr all das geben, was sie sich wünschte und noch weitaus mehr und er würde sich viel Zeit dabei lassen, denn dieses Mal gab er bereitwillig, und wenn es nach ihm ginge, dann könnte sie es jederzeit aufs Neue von ihm bekommen.
Atticus stand noch immer im Schatten des Baumes und beobachtete die Zwei. Es war ihm noch nicht einmal peinlich, dass er seiner Tochter bei ihrem ersten Mal zusah. Er hatte es ja nicht anders gewollt und verdient. Als die beiden sich nun auf den flachen Felsen legten, Ruben sanft mit seiner Hand an Saphiras Körper entlang fuhr und sie dabei küsste, wusste er, dass es so weit war. Mehr brauchte er nicht zu sehen. Er stöhnte leise, dann drehte er sich um und wanderte Richtung Haus davon. Der erste Teil seines Planes war geschafft, doch der Teil, der nun folgen musste, würde sich als weitaus schwieriger erweisen. Er grinste zufrieden vor sich hin.
»Silvana, bald, sehr bald werden wir wieder vereint sein! Ich kann es kaum noch erwarten.«