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Eine Bemerkung zu den Quellen

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Dieses Buch baut auf Primärquellen aus Archiven auf der ganzen Welt und den gründlichen Forschungen vieler hervorragender Forscher auf, aber es benutzt auch Mengeles eigene Schriften. Ich las seine Briefe und Tagebücher aus den Jahren nach dem Krieg und lernte seine Krankheiten, Frustrationen und privaten Überlegungen detailliert kennen, dazu den Stil und Rhythmus seiner Gedanken. Außerdem konnte ich Mengeles eigenen Versuch dessen lesen, womit ich selbst beschäftigt war. Gegen Ende seines Lebens begann er seine Lebensgeschichte zu schreiben, jedoch in Form eines autobiografischen Romans, „der das Leben eines Mannes erzählt, das von seiner Zeit in besonderer Weise geprägt wurde”. In einem Brief an seinen Sohn erklärte er seine Wahl dieses Genres damit, es biete die

Möglichkeit freizügigerer Behandlung schwierigerer Themen, der Austauschbarkeit eigener Erlebnisse und solcher anderer Personen, der Typifizierung von Ereignissen und Menschen jener Zeit, der leichteren Verdeutlichung innerer Zusammenhänge, Ursachen und Abläufe und schließlich der Übertragung eines Einzelschicksals auf ganze Gruppen.1

Er glaubte durch diese Art von „Autofiktion“, die ihn von den Fesseln der wörtlichen Wahrheit entband, aus dem Rohmaterial seines Lebens eine höhere, vielleicht universalere Botschaft formen zu können. Aus Gründen der Sicherheit und des Schutzes fiktionalisierte Mengele die Namen der Personen und Orte. Ich stand vor der Aufgabe, seinen Verschleierungsversuch zu entziffern und die echten Namen und Orte zu ermitteln, die eine Schlüsselrolle in seiner Geschichte spielten. Dadurch ergänzte meine Arbeit die von Mengele – ich entschlüsselte, was er verschlüsselt hatte. Mein Erfolg trug dazu bei, zu klären, was er zu tarnen versucht hatte, wodurch seine „Autobiografie“ zu einer unersetzlichen und überaus wertvollen Quelle wurde.

Mengele

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