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Umzug nach Kenia

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Das Land, das wir zu lieben gelernt hatten, wurde zu einem marxistischen Staat unter starker sowjetischer Kontrolle. Die Veränderung kam wie ein rollender Gewittersturm über Somalia, der immer mehr Fahrt aufnahm, als er über das mit Akazien übersäte Weideland Somalias hinwegzog. Am 21. Oktober 1969 schlug der Blitz in Form eines Militärschlages ein. Somalia wurde ein marxistisch-leninistischer Revolutionsstaat. Schnell streckte die marxistische Regierung ihre Fühler in alle Bereiche der somalischen Wirtschaft und Politik aus. Infolgedessen mussten alle westlichen Ausländer das Land verlassen. Es fiel uns schwer, diese Tatsache zu akzeptieren, aber wir vertrauten darauf, dass sich neue Türen und Gelegenheiten für einen Dienst unter Muslimen öffnen würden. Das geschah dann tatsächlich in Kenia.

Und so stiegen wir im Januar 1973, zehn Jahre nach unserer Ankunft in Mogadischu, in Nairobi, Kenia, aus dem Flugzeug. Kenia grenzt im Nordosten an Somalia. Wir waren nun eine sechsköpfige Familie und zogen nach Eastleigh, wo viele somalische Muslime lebten. Dort eröffneten wir einen Leseraum. In den darauffolgenden Jahren entstand daraus ein multifunktionales Gemeinschaftszentrum, wodurch heute fast eintausend Menschen pro Woche erreicht werden. Die Dienstleistungen des Zentrums umfassen eine beachtliche Bibliothek, verschiedene Unterrichtsangebote, besonders für Frauen, und ein Sportprogramm mit verschiedenen Fitnessgeräten. Das Basketballteam ist bekannt und heißt „Mennonitische Ritter“.11 Das Zentrum hat sich zu einem Begegnungsort für viele Menschen aus den weiten Regionen des Horns von Afrika entwickelt. Es hat sich auch eine Gemeinschaft von gläubigen Christen gebildet. Zudem nutzen verschiedene Gemeinden mit unterschiedlichen Traditionen das Zentrum als Begegnungsort. Mit einem vor Ort erarbeiteten Bibelleseprogramm werden jedes Jahr Hunderte von Studierenden erreicht.

Durch den Dienst in Eastleigh wurde ich überraschenderweise vom Kenyatta University College eingeladen, in der Abteilung für Religionsstudien über die Weltreligionen zu unterrichten. Dort bildeten wir Lehrer für die kenianischen Highschools im Bereich Religionsstudien aus. Im Rahmen dieser Tätigkeit machte ich die bedeutsame Bekanntschaft mit Professor Badru Kateregga, einem Muslim aus Uganda, der in der gleichen Abteilung unterrichtete. Wir wurden Freunde. Aus unserer Freundschaft heraus entstand das Buch Woran ich glaube – Ein Muslim und ein Christ im Gespräch. In diesem Buch bekennt mein ugandischer Freund seinen Glauben und ich antworte darauf, später schreibe ich über meinen Glauben und er antwortet darauf. Dieses einfache Buch mit 24 Kapiteln wurde in mehrere Sprachen übersetzt und hat gute Dienste geleistet, interreligiöses Verständnis zu fördern.

Christen begegnen Muslimen

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