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Vorwort

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Wir machen äußerst unterschiedliche Erfahrungen, wenn wir Muslime treffen und kennenlernen. Ich habe viele Moscheen besucht und führte dort viele Gespräche mit Muslimen über den Glauben. Viele der Leserinnen und Leser1 leben jedoch in Regionen, in denen es einem Nicht-Muslim unmöglich wäre, eine Moschee zu betreten. Dennoch hoffe ich, dass die Grundprinzipien, auf denen dieses Buch basiert, all jenen Christen eine Hilfe sein werden, die mit Muslimen in Kontakt stehen, wie immer auch die Umstände sein mögen.

Ich bin Nordamerikaner und in Tansania aufgewachsen, wo meine Eltern mit einer mennonitischen Missionsgesellschaft als Pioniermissionare dienten. Diese Herkunft hat mich wesentlich geprägt. Ich schreibe daher ganz anders als ein nigerianischer Christ, der an Jesus, den Messias, glaubt und in einer muslimischen Familie aufwuchs, oder als ein Christ, der im überbevölkerten Stadtgebiet von Jakarta in Indonesien geboren wurde. Wenn wir über Wege zu echter Freundschaft zwischen Christen und Muslimen nachdenken, bin ich mir dessen bewusst, dass meine eigenen Erfahrungen sich von jenen der Christen im Nahen Osten unterscheiden, die die alten christlichen Kirchen in mehrheitlich muslimischen Gesellschaften repräsentieren. Jede christliche Gemeinde hat eine besondere Gabe, eine Antwort auf die Frage zu geben, wie Christen freundschaftliche Beziehungen mit Muslimen aufbauen können. In diesem Buch sollen die beschriebenen zwölf Wege zu echter Freundschaft ein bescheidener Beitrag zum Austausch über aktuelle Herausforderungen und Realitäten sein, mit denen man konfrontiert ist, wenn man als Christ Beziehungen zu Muslimen aufbaut. Dabei konzentriere ich mich insbesondere auf nordamerikanische und westliche Christen.

In diesem Buch beschreibe ich die Erfahrung westlicher Christen, die sich beauftragt fühlen, gute Nachbarn unter Muslimen zu sein. In gewisser Weise beinhaltet dieses Buch meine persönliche Geschichte. Es berichtet von den Entdeckungen, die ich als nordamerikanischer Christ, der an Jesus, den Messias, glaubt, in meinen langjährigen Freundschaften mit Muslimen gemacht habe. Ich schreibe für alle, die unter Muslimen leben und ihnen dienen wollen. Ich treffe vielfach Christen, die ihre Heimat im Westen verlassen, um unter Muslimen zu leben und ihnen zu dienen. Diese Menschen bitten mich oft um Rat, wie sie sich in die muslimische Gemeinschaft einbringen können. Ich hoffe, dieses Buch kann sowohl Ermutigung als auch hilfreicher Rat für diejenigen sein, die freundschaftliche Beziehungen zu Muslimen in jeder Region dieser Welt aufbauen und pflegen möchten.

Ich schreibe auch für westliche Christen, die sich von Gott aufgerufen fühlen, in ihrer direkten Umgebung Kontakte zu Muslimen aufzubauen. Für viele Christen im Westen sind Muslime längst zu ihren Nachbarn geworden. Dieses Buch will uns alle, Muslime wie Christen, dafür ausrüsten, einander gute Nachbarn zu sein.

Die Bücher, die wir bisher in der Reihe Christians Meeting Muslims herausgebracht haben, können denjenigen als Ressource dienen, die sich mit uns auf die Reise begeben möchten. Jedes der drei Bücher kann mit wenigen Worten zusammengefasst werden: Der Dialog steht im Fokus des Buches Woran ich glaube. Ein Muslim und ein Christ im Gespräch, das ich gemeinsam mit Badru D. Kateregga2 geschrieben habe. Journeys of the Muslims Nations and the Christian Church: Exploring the Mission of Two Communities handelt vom Zeugnis von Jesus Christus und von seiner Einladung an uns Menschen. Ahmed Ali Haile spricht in Teatime in Mogadishu: My Journey as a Peace Ambassador in the World of Islam vom Friedenstiften.

Jedes dieser Bücher enthält Fragen zum weiteren Selbststudium. Es umfasst dreizehn Abschnitte oder Kapitel und zielt darauf ab, Diskussionen in Kleingruppen anzuregen. Und es kann als Schulmaterial verwendet werden. Jedes Buch ist ein Gewinn für all jene, die unter dem Aspekt der christuszentrierten Nachfolge die muslimische Gemeinschaft besser verstehen wollen.

Warum habe ich mir dann die Mühe gemacht, ein viertes Buch zu schreiben? Ich konzentriere mich hier auf die Freuden und Herausforderungen in Freundschaften zwischen Christen und Muslimen. Dabei schreibe ich mit Dringlichkeit, denn wir leben in einer Zeit, in der unsere Hingabe, Freundschaften aufzubauen, nicht selten aufs Äußerste herausgefordert wird. Dieses Buch ergänzt die bereits vorliegenden drei Bücher der erwähnten Reihe.

Dieses Buch habe ich auch mit dem Ziel geschrieben, Kleingruppen zum regen Austausch zu bewegen, und für den Gebrauch im Unterricht als Lehrbuch zu christlichmuslimischen Beziehungen. Die Fragen am Ende jedes Kapitels dienen dazu, die damit verbundenen Herausforderungen und Gelegenheiten zu entdecken.

In meinem Unterwegssein mit Muslimen wurde ich enorm beschenkt. Ich hoffe, dass dieses Buch den einen oder anderen ebenfalls inspiriert, die Freuden und Herausforderungen zu entdecken, auf die man stößt, wenn Christen Muslime kennenlernen.

David W. Shenk

1Im Folgenden wird um der Lesbarkeit willen auf die Nennung der weiblichen Formen verzichtet, die männlichen Formen (Christ, Muslim usw.) beziehen sich selbstverständlich gleichermaßen auf weibliche und männliche Personen.

2Prof. Badru D. Kateregga ist Vize-Kanzler der Kampala University und Gastprofessor an der Makerere University in Kampala, Uganda. Von 1985 bis 1995 war er Botschafter der Republik Uganda in Saudi-Arabien, den Golfstaaten und Pakistan.

Christen begegnen Muslimen

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