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Mit zwei Jahren den ersten Ball

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Es ist schon früh erkennbar, dass Manuel Neuer im Umgang mit dem Ball Talent besitzt. Mit zwei Jahren bekommt Manuel seinen ersten Fußball geschenkt. Er selber erzählt später dem „FAZ“-Journalisten Michael Horeni von seiner frühen Fußballbegeisterung: „Selbst beim Sonntagsspaziergang mit der Familie habe ich den Ball immer dabeigehabt. Das machst du doch normal nicht, wenn du mit fünf, sechs Jahren schon dreimal die Woche trainierst, auf dem Schulhof in den Pausen spielst und dann noch zum Tennis gehst. Als Kind denkst du aber nicht so. Da macht man, was einem Spaß macht. Ich war besessen davon. Ohne Ball konnte ich nirgendwo hingehen. Auch zum Skifahren habe ich den Ball mitgenommen, selbst im Tiefschnee musste mein Vater mit mir Fußball spielen.“

Auf dem Bolzplatz steht er nicht im Tor, sondern kickt im Feld. Es war ein anderes Fußballspielen als später als Profi. „Ich hatte riesige Freude, das kann man gar nicht mit heute vergleichen. Da war es spielerisch.“

1991, kurz vor seinem fünften Geburtstag, wird Neuer bei den Bambini-Kickern von Schalke 04 angemeldet. Zuvor schwankte man zwischen dem SSV Buer und Schalke – am Ende gewinnen die „Knappen“. Die Buerer Westfalia war für die Eltern keine Option. Dass Schalke dem SSV Buer vorgezogen wird, hat einen einfachen Grund: Beide Eltern sind Fans der Königsblauen. Bei Schalke 04 wird Manuel Neuer nun insgesamt 20 Jahre verbringen.

Dass er bei Schalke im Tor landet, ist nicht seine Entscheidung. „Ich wollte zunächst vorne mitspielen, Tore schießen. Als meine Eltern mich mit vier Jahren zu den Schalker Bambinis brachten, fehlte dort natürlich erst einmal der Torwart. Alle Kinder wollen spielen, nicht hinten rumstehen. Also musste der erste Doofe rein. Weil ich es dann ganz gut gemacht habe, kam ich nicht mehr raus.“ Aber das „Mitspielenwollen“ wird man ihm nicht austreiben.

Seinen ersten Auftritt hat Neuer im Alter von knapp fünf Jahren bei einem Mini-Kicker-Hallen-Turnier im benachbarten Herten-Westerholt. Bei YouTube kann man davon ein Video anschauen: Die Kleinen spielen auf Handballtore, Neuer hütet seinen Kasten in einem langärmeligen Torwarttrikot und langer, gepolsterter Hose, in der er etwas unbeweglich wirkt. Ein Knäuel von Spielern kämpft vor seinem Tor um den Ball. Der vermutlich Beste von ihnen setzt sich durch und schiebt den Ball in die linke untere Ecke des Tores, in die Manuel vergebens „abtaucht“. Der Kleine macht den Fehler, dass er zu lange auf der Linie kleben bleibt, anstatt dem Schützen den Winkel zu verkürzen. So aber ist er chancenlos. Anschließend steht er mit hängenden Armen und zu einem Pfosten gewandt auf der Linie seines Tores und weint. Das Spiel ist abgepfiffen, aber Neuer rührt sich nicht. Ein Betreuer kommt, holt den Kleinen aus seinem Tor und versucht ihn zu trösten. Ohne Erfolg, weshalb ein Zweiter herbeieilt. Man führt den kleinen Manu zum Mittelkreis, aber dann fällt ihm ein, dass er den großen Teddy, das Maskottchen der Mannschaft, im Tor hat liegen lassen, und er läuft zurück, um ihn zu holen. Immerhin dabei zeigt er einen lockeren, leicht federnden Laufstil, der schon an den heutigen Neuer erinnert.

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