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Eine offene Rechnung

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Das Team von Bundestrainer Jogi Löw ist als Gruppensieger in die K.o.-Phase eingezogen. Algerien ist in seiner Gruppe hinter Belgien Zweiter geworden. Ein machbarer Gegner, denken die allermeisten Fans der Deutschen und wohl auch viele der deutschen Spieler.

Im Nachhinein ist man immer schlauer: Von den sechs Gegnern des DFB-Teams auf dem Weg ins Finale sind die Nordafrikaner der unangenehmste. Die Algerier hatten mit den Deutschen noch eine Rechnung offen. Bei der WM 1982 in Spanien hatten sie das DFB-Team im ersten Gruppenspiel sensationell mit 2:1 geschlagen, scheiterten aber am Einzug in die zweite Finalrunde, weil sich die auf dem Fußballfeld eigentlich spinnefeindlichen Nachbarn Deutschland und Österreich gegen den Emporkömmling verbündeten. Beim direkten Aufeinandertreffen in Gijón einigte man sich auf einen knappen 1:0-Sieg für die Deutschen, das beiden Ländern zum Weiterkommen reichte. In Porto Alegre soll nun die „Schande von Gijon“ gerächt werden. Vahid Halilhodzic, der bosnische Coach der „Les Fennecs“ (Die Wüstenfüchse): „Wir haben das nicht vergessen, nicht Gijón, nicht Deutschland. 32 Jahre sind eine lange Zeit, aber jeder in Algerien weiß, was passiert ist.“

Die Deutschen können auch nicht auf den Ramadan hoffen. Erstmals seit der WM 1986 kollidiert die muslimische Fastenzeit mit dem Turnier. Algeriens Trainer und Spieler verweigern eine Antwort darauf, wie sie mit dem Fastengebot umzugehen gedenken. Allerdings hört man aus dem Umfeld, dass Leistungssportlern die Nahrungsaufnahme in Ausnahmefällen tagsüber erlaubt sei. Und das Projekt „Rache für Gijón“ ist nun ganz sicherlich ein Ausnahmefall.

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