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2 Zum Begriff Resilienz

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Der Begriff Resilienz entstammt dem lateinischen resilire (‚zurückspringen‘ ‚abprallen‘).

Ursprünglich wurde der Begriff Resilienz im Bereich der Werkstoffkunde verwendet, um die spezifische Eigenschaft eines Stoffes zu beschreiben. Ein Werkstoff findet nach äußerer Einwirkung zum Beispiel durch Druck oder Verbiegen wieder in seinen ursprünglichen Zustand bzw. Form zurück.

Hierzu ein Beispiel: Ich möchte mir einen Bogen bauen. Dazu kann ich dann u. a. Eschen- oder Eibenholz verwenden. Eiche oder Birke ist im Gegensatz dazu nicht so gut geeignet für den Bogenbau, da es schneller bricht. Demnach sind Eschen- und Buchenholz (in diesem Zusammenhang) resilienter als Eichen- und Birkenholz.

Ein weiteres Beispiel: Du nimmst etwas Knetmasse und formst daraus eine kleine Kugel bzw. einen kleinen Ball. Nun drückst du mit dem Finger eine Delle in den Knetmassenball. Die Delle bleibt erhalten. Nimmst du nun einen kleinen Gummiball und drückst mit den Fingern Dellen hinein, findet der Gummiball immer wieder in seinen ursprünglichen Ausgangszustand zurück. Demnach ist der Gummi deutlich resilienter.

Soweit der kurze Ausflug in die Werkstoffkunde. In unserem Kontext beschäftigen wir uns mit Resilienz als seelische und psychische Widerstandsfähigkeit.

Ein resilienter Mensch ist in der Lage, Krisen zu bewältigen und dabei auf persönliche und vermittelte Ressourcen zurückzugreifen und diese Krisen zum Anlass für persönliche Entwicklung zu nutzen. Resilienz ist die Fähigkeit, Stress, Frust, Druck, Niederlagen und Rückschläge zu bewältigen und diese Herausforderungen durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen als Anlass für persönliche Entwicklung und Wachstum zu nutzen.

Im Zusammenhang mit Resilienz sind folgende Begriffe zu nennen:

 Coping (Bewältigungsstrategie),

 Hardiness (Widerstandsfähigkeit),

 Salutogenese (Entstehung von Gesundheit),

 Autopoiesis (Selbsterhaltung).

Vulnerabilität (Verwundbarkeit) ist das Gegenteil von Resilienz.

Eine Besonderheit des Resilienzkonzepts ist, dass Resilienz messbar ist. Siehe hierzu auch Kapitel 3 (Langzeitstudie von Emmy Werner).

Resilienz steigern

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