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Der gestörte Histamin-Abbau im Körper – warum kann Histamin krank machen?

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Grundsätzlich können hinter einer Histamin-Unverträglichkeit verschiedene Ursachen stecken.

Eine mögliche ist die – in den meisten Fällen erworbene – Störung beim Histamin-Abbau. Dieser Enzymdefekt schleicht sich meistens im Laufe des Lebens ein und ruft bei vielen betroffenen Menschen im frühen Erwachsenenalter belastende Beschwerden hervor.

Wenn es um den Abbau von Histamin im Körper geht, dann spielen zwei Enzyme eine sehr wichtige Rolle:

1 das Enzym „Histamin-N-Methyl-Transferase“: Dieses findet sich im Zellinneren und kann von dort aus das Gewebshormon Histamin deaktivieren.

2 Das Enzym Diaminoxidase (DAO): Diesem Enzym kommt beim Histamin-Abbau die größere Bedeutung zu, denn es ist in der Lage, den Botenstoff auch außerhalb der Zellen abzubauen.

Das DAO-Enzym baut also das in Nahrungsmitteln enthaltene Histamin ab. Dieses wichtige Enzym wird im menschlichen Körper insbesondere in den Nieren sowie im Darm produziert. Gibt es nun einen vorübergehenden oder einen dauerhaften DAO-Enzymmangel oder ist das Enzym in seiner Funktion gehemmt, kann das Histamin aus der Nahrung nicht mehr oder nicht mehr in einem ausreichenden Maße abgebaut werden. Die Folge ist ein Histamin-Überschuss im Körper, der zu verschiedenen Beschwerden und Symptomen führen kann.

Damit das DAO-Enzym jedoch seine volle Wirkkraft entfalten kann, braucht es bestimmte „Hilfsstoffe“ wie zum Beispiel Vitamin B6 und Vitamin C. Mangelt es also beispielsweise an diesen Vitaminen, kann die Enzymaktivität und somit der ordnungsgemäße Histamin-Abbau ebenfalls eingeschränkt sein. Auch gewisse Arzneimittelpräparate können die Aktivität dieses so wichtigen Enzyms negativ beeinflussen.

Histamin wird jedoch nicht nur über die tägliche Nahrung zugeführt, sondern auch vom Körper selbst gebildet, es entsteht also „endogen“. Umso wichtiger ist eine uneingeschränkte Aktivität des DAO-Enzyms, damit überschüssige Mengen auch wieder abgebaut werden können.

Wenn sich im Körper Histamin doch in zu großen Mengen anreichern sollte, kann es zu Intoleranz-Beschwerden kommen, doch nicht alle Betroffenen leiden unter denselben Symptomen.

Der Grund dafür ist, dass die verschiedenen Zellen und Körperorgane gewisse Andockstellen, sogenannte Rezeptoren, für Histamin haben. Dazu gehören zum Beispiel die sogenannten glatten Muskelzellen in der Wand des Darms, des Magens, der Gebärmutter, der Blutgefäße sowie der Bronchien. Doch auch die Nervenzellen des Körpers, die Drüsenzellen und die Mastzellen (Immunabwehrzellen) besitzen solche Histaminrezeptoren. Indem sich das Gewebshormon Histamin an diese Rezeptoren bindet, entfaltet es seine Wirkung. Ist die Histaminmenge im Körper also permanent hoch, kommt es zu einer ständigen Aktivierung dieser Rezeptoren. Je nachdem, wo das im Körper geschieht, machen sich die einzelnen Unverträglichkeitssymptome bemerkbar.

Abgesehen von einer eingeschränkten DAO-Enzymaktivität gibt es aber auch noch weitere mögliche Ursachen für eine Histamin-Intoleranz. Hierzu gehören beispielsweise:

 Der Verzehr histaminhaltiger und histaminreicher Gerichte,

 Verzehr von Histaminliberatoren,

 Verzehr von Lebensmitteln, die viele biogene Amine enthalten,

 Verzehr von Lebensmitteln, die die DAO-Enzymaktivität hemmen,

 Magen-Darm-Infektionen,

 Angeborener Enzymdefekt beim Histamin-Abbau.

Genussvoll kochen bei Histaminintoleranz

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