Читать книгу Kiki süss-sauer - Doris Lilli Wenger - Страница 7
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Оглавление«Aurélie!»
Sie wollte liegen bleiben, die Augen schliessen, vergessen.
«Aurélie!»
Die Stimme ihrer Mutter. Fordernd.
Noch einmal blinzeln, einmal noch
«Aurélie!»
Sie schreckte hoch.
Zimtstern
Zögernd stand sie auf. Betrachtete ihre Gestalt im Spiegel. Als sähe sie sich zum ersten Mal. Im roten T-Shirt mit Diddlmaus Druck, die zerfledderten Haare, die braun gemusterten Leggins.
«Ich komme.» Ein Flüstern nur.
Sie öffnete ihren Schrank. Alle Kleider wirkten verlogen. Aus einem anderen Leben.
Sie wollte nicht mehr.
Zimtstern
«Aurélie!» Dieses kreischende, befehlende Organ. Wie von einem trotzigen Kind.
Sie blickte sich um. Nebeltröpfchen zogen unerwartet schnell an den Scheiben vorbei. Bald würde die Sonne den Kampf gegen die Feuchtigkeit gewinnen. Riri streckte die Hand, riss das Fenster auf, liess die feuchte Luft in den Raum.
Ich lass mich nicht unterkriegen
Die Gewissheit in ihrem Innern fühlte sich leise, warm und fest an.
Langsam wandte sie den Kopf wieder ihrer Garderobe zu. Gelassen und ruhig griff sie nach einem schwarzen T-Shirt und schwarzen Hosen.
Ich werde nur noch schwarz tragen
«Aurélie!»
Flink wechselte sie ihre Kluft.
Im Bad strich sie sich ihre Haare aus der Stirn. Staunend. Band den langen Schopf zusammen. Den würde sie abschneiden.
Ab heute, ist alles anders
Die Entschiedenheit machte sie ruhig. Langsam wischte sie mit der Hand übers Gesicht.
Ein Lächeln verirrte sich auf ihre Lippen, ohne die Augen zu erreichen.
Ein bisschen üben und es sieht echt aus
Mit zwei Fingern zwickte sie sich eine vorwitzige Strähne zurück. Dann blinzelte sie sich zu, drehte sich weg und rannte die Treppe hinunter.
Die letzten drei Tritte sprang sie mit beiden Füssen gleichzeitig. Mit einem Satz stand sie bereit.
«Da bin ich.» Grinsend.
«Muss ich immer alles allein machen?» Ihre Mutter sass in der Küche, eine schlanke Zigarette zwischen den Zähnen. Die Fingernägel frisch lackiert, in die Höhe gestreckt.
«Kein Problem, Maman. Ich erledige das.» Riri drehte sich um und begann, das Morgenessen abzuräumen.
«Du weisst, was ich für dich getan habe.»
Maman konnte es nicht lassen.