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„Inkretin-Effekt“

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Als Inkretin-Effekt wird die Beobachtung bezeichnet, dass bei gleichen Blutzuckerspiegeln die intravenöse Aufnahme von Glukose

zu einer deutlich geringeren Ausschüttung des Blutzucker-senkenden Hormons Insulin führt als eine orale Glukoseaufnahme.

Grundlage des Inkretin-Effekts sind zwei im Darm gebildete Hormone.

[Aus der Erforschung dieser Substanzen und ihren Wirkungen resultieren mit den Inkretin-Mimetika und den Inhibitoren (Hemmern) der Dipeptidylpeptidase-4 zwei neue Klassen von Wirkstoffen zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2, s.v.]

Ursache des Inkretin-Effekts

Als Ursache für den Inkretin-Effekt wurde die Existenz von Hormonen postuliert, die vom Darm gebildet werden. Auf der Suche nach diesen als Inkretine bezeichneten Hormonen wurde zunächst das von den K-Zellen der Zwölffingerdarmschleimhaut gebildete Glukose-abhängige insulinotrope Peptid (GIP) gefunden.

Da eine Neutralisation des GIP den Inkretin-Effekt jedoch nur um 20 bis 50 Prozent reduziert, wurde nach weiteren Inkretinen gesucht.

Mitte der 1980er Jahre wurde dann das Glucagon-like Peptid 1 (GLP-1; s.v.) beschrieben, das von den L-Zellen der Darm-Schleimhaut produziert wird. Die höchste Dichte dieser Zellen findet man am Ende des Ileum (Krummdarm – unterer Teil des Dünndarms), sowie dem Anfang des Colons (Dickdarms).

Es konnte gezeigt werden, dass GLP-1 einen wesentlichen Anteil am Inkretin-Effekt hat und dass seine Wirkung additiv zur Wirkung des GIP ist.

Gegenwärtig wird davon ausgegangen, dass diese beiden Hormone für den gesamten Inkretin-Effekt verantwortlich sind.

Zurück zum eigentlichen Thema:

Die Insulin-Ausschüttung erfolgt oszillierend (schwingend, schaukelnd):

Alle drei bis sechs Minuten wird Insulin in die Blutbahn abgegeben. Nach der Nahrungsaufnahme ist bei Stoffwechselgesunden ein biphasischer Verlauf der Insulinsekretion feststellbar:

Der erste „Insulinpeak“ (Insulinspitze) hat seinen Gipfel nach drei bis fünf Minuten und dauert nur ca. zehn Minuten.

Danach schließt eine zweite Phase an, die so lange anhält, wie eine Hyperglykämie / erhöhter Glucose-Wert besteht.

Die erste Phase besteht aus den gespeicherten Insulinmolekülen, die zweite Phase vor allem aus neu gebildetem Insulin.

Insulinspiegel im Serum

Zu beachten:

Die Bestimmung des Insulinspiegels im Serum ist als Einzel-Untersuchung wenig sinnvoll.

In der Regel erfolgt sie im Rahmen eines oGTT (= oraler Glucose-Toleranz-Test) und/oder gemeinsam mit der Bestimmung des C-Peptids.

Bevor ich auf „Insulin-Präparate“ zu sprechen komme, eine wichtige Unterbrechung für:

Diabetes mellitus

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