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ZUSAMMENHÄNGE VON STOFFWECHSEL UND KÖRPERGEWICHT

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In Europa haben wir glücklicherweise kein Problem mit der Beschaffung von Nahrungsmitteln. Der Lebensmittelmarkt floriert, alles ist in unbegrenzten Mengen in den Regalen vorhanden, die Preise sind günstig – jedenfalls wenn man die langfristigen Entwicklungen von Benzin, Strom und Mieten mit der Preisentwicklung von Eiern, Fleisch und Gemüse vergleicht. Daher braucht der Großteil der europäischen Bevölkerung keine mangelnde Versorgung zu befürchten. Die Menschen kämpfen eher mit der Bewältigung von Überversorgung und Begrenzung.

Die Folge daraus: Es gibt einen gewaltigen Markt von Empfehlungen für Gewichtsreduktion und Wohlfühldiäten. Viele haben eine Fülle von Diätexperimenten hinter sich und keine Maßnahme hat schlussendlich dazu geführt, dass das Problem grundlegend verschwunden wäre. Für die Medienwelt ist dies eine sehr dankbare Situation: Sie kann darauf vertrauen, dass jede Neuerung begierig aufgesogen wird und dass dieses unstillbare Bedürfnis auf Dauer die Nachfrage erhalten wird.

Gleichzeitig drängt die Medizin zur Gewichtsreduktion, da sie uns immer wieder nahelegt, dass Übergewicht unsere kostbare Lebenszeit vermindern kann. Dies gilt noch verstärkt, wenn Zuckerkrankheit, Bluthochdruck, Bewegungsmangel, erhöhte Blutfette zusammenkommen, was der Fachmann dann mit dem Begriff »metabolisches Syndrom« bezeichnet. Die Folgen in Form von Arteriosklerose und Gefäßerkrankungen stellen nach Tumoren und Unfällen die häufigsten Erkrankungen mit Todesfolge dar und verkürzen bei vielen Menschen die Lebenserwartung um zehn oder mehr Jahre. Damit ist der Kampf um das Körpergewicht zu einem Leistungssport geworden, der das Selbstbewusstsein vieler Menschen beeinträchtigt. Wenn alle Versuche scheitern, wenn die Waage immer wieder unerfreuliche Ergebnisse zeigt, wenn am Ende jeder Reduktionsdiät der Jo-Jo-Effekt überwiegt und das Gewicht stagniert, dann bleibt nur noch der Frust. Hilflosigkeit und Resignation sind dann an der Tagesordnung. Dazu ein Vergleich aus der Tierwelt: Wild lebende Tiere kämpfen im Allgemeinen nicht mit Übergewicht. Obwohl (oder weil) sie keine Informationen über gesunde Ernährung erhalten, verfügen sie offensichtlich über ein natürliches Empfinden, welche Nahrung ihnen guttut. Oder anders formuliert: Sie verfügen über einen gesunden Stoffwechsel, der dazu führt, dass sie die aufgenommene Nahrung optimal verarbeiten. Denn genau dies ist die Aufgabe des Stoffwechsels: unseren Organismus gut zu versorgen, die Abfallstoffe zu trennen und möglichst regelmäßig zu entsorgen.

Auch in der Tierwelt gibt es natürlich Stoffwechselerkrankungen. Die Lebensfähigkeit eines Wildtieres ist dadurch so stark eingeschränkt, dass das Überleben nicht lange funktioniert. Hier haben wir einen entscheidenden Vorteil: Die Medizin erlaubt es uns, trotz eingeschränkter Stoffwechselfunktion zu existieren, auch wenn der Bedarf an Arzneimitteln wie Antidiabetika, Blutdruck-, Cholesterin-, Triglycerid- und Harnsäuresenkern immer größer wird. Alle diese Medikamente sind aber nicht heilend, sondern helfen nur dabei, die Schäden in Grenzen zu halten, die durch einen angeschlagenen Stoffwechsel entstehen.


Die heilsame Kraft der Wärme

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