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Phänomenologische Grundhaltung

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Das ist eine non-direktive Haltung. Es heißt: Bereit sein, geführt zu werden. Anerkennen was ist, auch das Verborgene. Anerkennen dass es verborgen bleibt. Zustimmen zum Nichtwissen. Achtung vor etwas Größerem, das wir nicht begreifen, die sich uns nur bruchstückhaft in den Phänomenen zeigt.

Bert Hellinger sagte wörtlich über die „Hingabe im Familienstellen“: „Die Arbeit des neuen Familienstellens beginnt mit der Hingabe. Es steht ein Klient vor uns und er erwartet etwas von uns. Wenn wir uns ihm hingeben, bereit sind, nicht nur mit ihm in Kontakt zu kommen, sondern mit einer ewigen, schöpferischen Kraft, die hinter allem wirkt, dann warten wir, bis wir von dieser Kraft geleitet werden. Statt auf den Klienten zu schauen und zu überlegen, was mache ich mit ihm. Denn dann bin ich in einer Zweier-Beziehung. Er dort, er will etwas. - Ich hier, ich gebe. Enger geht es nicht. Das nimmt was weg von der Größe, in die wir mitgenommen werden. Hingabe beginnt also mit Zurückhaltung. Ich als Aufsteller halte mich zurück, bis ich mitgenommen werde von einer schöpferischen Kraft, die weit über mich hinausgeht. Diese Kraft bestimmt, wie weit ich gehen kann und darf. Wann ich mich zurückziehe und andere Kräfte zum Zuge kommen lasse. Deswegen geht das Familienstellen, wo offensichtlich andere Kräfte jederzeit wirken, weit über das hinaus, was wir uns vorstellen können. Kräfte, die schöpferisch wirken, verlangen Demut. Ich füge mich dieser Bewegung und dann geschehen Wunder. Von woanders her. Das ist die Grundhaltung, in die wir uns beim neuen Familienstellen einüben, Schritt für Schritt.“

Die Therapie entdeckt die Familie

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