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Die drei Türen

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Mach es Dir gemütlich, und wenn Du Katzen magst, dann stell Dir vor, eine Katze ist bei Dir, und jemand erzählt Dir eine Geschichte, die in Dir etwas bewirkt. Es ist die Geschichte der drei Türen.

Du würdest auf eine Reise gehen, auf der Du einiges erlebst, und aus einem Abstand, der Dir gut gefällt, wie durch das Fenster eines Zugabteils, siehst Du vieles, aber nicht auf einmal, und erlebst auch viel, bist aber geschützt, so wie Du es magst.

Und mit der Zeit, auf dieser Reise, wirst Du auch verstehen, was für Dich wirklich wichtig ist. Das eine und das andere. Eins nach dem anderen.

Vielleicht schaust Du Dir selber zu bei dieser Reise, so wie wenn Du es Dir daheim gemütlich machst im Schaukelstuhl. Du machst die Augen zu und träumst, und erlebst es mit, als wärst Du dabei.

Die Reise geht in eine Stadt, genannt die Innere. Geheimnisvoll von ferne leuchten schon die Fenster ihrer Häuser, geheimnisvoll der Klang aus ihr, der schon an Deine Ohren dringt.

Wenn Du auf diese Reise gehst, such Dir einen Begleiter oder eine Begleiterin, jemand der Dich führen kann.

Nach langen Wegen seid ihr angekommen, und Sonne scheint dort über allen Einzelheiten und insgesamt über der Stadt.

Zuerst gehst Du spazieren in den Straßen. Manches kommt Dir da bekannt vor. Zum Beispiel die Geschäfte, oder eine Schule.

Dann findet ihr ein Haus, an das so vieles Dich erinnert. Du bist erst noch vorsichtig und weißt noch nicht ob Du hinein willst. Deine Begleiterin geht erst durch eine Tür und sieht, ob alles sicher ist. Inzwischen schaust Du draußen hin und her, und mancherlei Erinnerung kommt Dir an Kindertage, Spiele mit den Freunden, Lebensfreude, Abenteuer, an die Kinder, die Du kanntest. Du weißt ja, Kinder sind durch nichts zu bremsen, sie wollen was erleben. Kinder wollen immer neu durch etwas durch zu etwas Neuem hin. Auch Du. Denn auch in Dir ist so ein Kind.

Dann winkt Dir die Begleiterin, und bittet Dich zu kommen. Du gehst nun selber durch die erste Tür, kommst in den ersten Raum, schaust Dich um und wartest. Du weißt es, welche Menschen Dir so nahe waren und noch immer sind, auch als sie Dir dann fehlten und Abschied nötig war. Menschen, die Du liebst. Dir ist, als wären sie jetzt hier, als hörst und spürst Du ihre Nähe.

Dann winkt Dir die Begleiterin und geht mit Dir durch eine zweite Tür. Da stehst Du nun und bist zurückgekehrt. Du schaust Dich ruhig um, damit Du siehst wie alles wirklich ist, das eine und das andere, das Ganze. Seltsam, wie anders Du es wahrnimmst, wenn Du tief atmest und die Hand der Helferin fest hältst. Wie wenn sich endlich fügt, was auch dazu gehört. So wartest Du, bis Du es alles weißt.

Und hinter dem, was vordergründig war, spürst Du die Liebe. Und Dir ist, als wärst Du heimgekommen, und verstehst auf einmal vieles, wie es so zusammenhängt. Im tiefsten Grund kann man nicht mehr sagen, ob etwas richtig oder falsch gewesen ist. Es ist alles einfach, wie es ist. Die Stille heilt Dich, und das Wissen um den rechten Platz macht Dich nun ruhig. Langsam lernst Du, zuzustimmen zu dem Größeren. Du wirst friedlich. Du kannst es so lassen. Es war, wie es war.

Die Helferin hält Dich bei Deiner Hand, dass Du Dich sicher fühlst. Du atmest tief und lässt dann etwas los. Das hatte sich so lange in Dir angesammelt. Nun darf es fließen, wie wenn Du es ausatmest mit jedem Atemzug, und dann atme etwas Frisches Neues ein. Etwas fließt durch Deine Füße in die Erde ab, das Alte, Schwere. Eine neue Kraft kommt wie die Sonnenstrahlen, wärmt Dich auf und macht Dich weit und frei.

Als es vorbei ist, zeigt Dir die Helferin die dritte Tür. Sie sagt: „Hier ist der Raum der Wandlung. Vielleicht hast Du mal irgendwo irgendetwas mitgenommen, was nicht zu Dir gehört, Du hast es für jemand anderen getragen. Du kannst es jetzt hier liegen lassen.“

Die Worte tun Dir gut. Du gehst durch diese Tür, und kommst Dir vor, als wenn Du einen schweren Rucksack lange Zeit getragen hast, den Du nun auf den Boden stellst. Du machst ihn auf und nimmst etwas heraus, das Anderen gehört. Es war für Dich zu schwer. Du gibst es nun zurück. Du atmest auf und räkelst Dich und fühlst Dich leicht, wie neugeboren.

Nach einer Zeit der Stille sagt die Begleiterin noch etwas zu Dir: „Vielleicht hast Du hier etwas abgelegt und aufgegeben, das doch zu Dir gehört. Findest Du es wieder hier? Eine Gabe, oder auch ein Bild, ein Ziel, den Mut zum Dasein, Dein Plan für Deinen guten Weg. Entdecke es und nimm es mit in Deine Zukunft.“

Das lässt Du Dir nicht zweimal sagen. Du nimmst es, und es passt zu Dir. Du fühlst Dich stark, stehst mit beiden Füßen auf der Erde.

Dann führt die Helferin Dich ein paar Schritte weiter und kommt mit Dir zur vierten Tür im Hintergrund. Ihr öffnet sie und findet... vielleicht etwas, das Du noch wissen musst, um andere und Dich selber zu verstehen, um anderen und Dir selbst zu vergeben.

Du öffnest eine fünfte Tür, zu Deinem Herz. Und Du lässt die Menschen in Dein Herz hinein, denen da ein Platz gehört. Denkst auch an die Tiere, denn so viele Tiere gehören auch zu Dir.

Du bist noch lange still, schaust um Dich herum, entdeckst so einiges, das wie ein Geistesblitz Dir Kraft gibt für ein neues Leben. Die Sonne scheint auf alles, es erscheint in neuem Licht. Ein frischer Wind berührt Dich, erinnert Dich, da draußen ist die große Weite, und so vieles zu entdecken.

Nun hält es Dich nicht länger hier. Du dankst der freundlichen Begleiterin und machst Dich auf den Weg zurück. Durch alle Türen lacht Dir Licht, 5... 4... 3... 2... 1...

Zuhause angekommen, ruhst Du Dich erstmal aus, Du freust Dich an den Schätzen aus der alten Zeit, die Du mitgenommen hast, und darfst Dich an das neu gefundene Glück gewöhnen. Und still und heimlich planst Du eine neue Reise... in neues weites Land.

Das verborgene Glück

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