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Sohn findet Vater

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Hier ist noch ein Bericht über eine Familienaufstellung: Stefan möchte noch einmal seinen Vater „anschauen“, der vor 17 Jahren gestorben ist. „Vater“ ist überhaupt sein Thema. Er selbst hatte so einige Beziehungen... ob er da noch öfter Vater wurde, als er weiß? Stefan war hinter seiner leutseligen Art schwermütig, war aus Eheproblemen heraus in den Alkohol geflüchtet, und fuhr mit dem Auto selbstmörderisch durch die Gegend.

Stefan stellte Stellvertreter auf: für sich rechts neben seine Mutter, sehr nah, für den Vater gegenüber. Herausfordernd sah der Sohn den Vater an. Zärtlich sah die Mutter den Sohn an, und schaute dann triumphierend den gegenüberstehenden Mann an...

Der Kursleiter setzte als paradoxe Intervention erst einmal Ist-Sätze ein, um den Ernst der Lage zu verdeutlichen:

Zum Sohn: Sag mal zum Vater „Ich bin besser als Du!“ - Sag mal zur Mutter: „Ich bin der bessere Mann für Dich!“

Zur Mutter: Sag mal zu Deinem Mann „Er ist besser als Du!“ - Und dann: „Ich halte ihn fest, auch wenn er dabei draufgeht!“

Wir befragten nach diesen Sätzen die Stellvertreter, wie es ihnen geht? Nicht gut. Der Vater: „Ich könnte ihm in die Fresse hauen“. Der Sohn fühlte sich aufgeblasen, abgeschwebt, zugleich schwach, nicht am richtigen Platz.

Die Konfrontation brachte den Ernst, der nötig war, damit das Folgende gelingen konnte:

Statt des Stellvertreters stellte sich Stefan selbst hinein. Das musste und konnte er selbst machen. Er ging auf seinen Vater zu, schaute ihm lange in die Augen. Der Vater schaute mit Freude auf seinen Sohn. Stefan sagte „Mein Papa – ich bin Dein Sohn“ und der Vater sagte „Bist ein rechter Kerl geworden.“

Die beiden standen lange so, eine Kraft konnte vom Vater auf den Sohn fließen. Beide umarmten sich. Danach lehnte sich Stefan mit dem Rücken an seine Eltern an und schaute nach vorn, in die Zukunft. Wir stellten noch einige Personen dazu als Vertreter für seine Kinder- die bekannten und die unbekannten.

Einen guten Rat bekam er noch, der eigentlich überflüssig war, Stefan wusste das selbst: „Na dann mach Dich mal auf die Suche!“

Was sagte Stefan später? „Es war erlösend für mich. Endlich angekommen.“

Das verborgene Glück

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