Читать книгу Das verborgene Glück - Dr. med. Günther Montag - Страница 14
Die Glückszahl ist 2
ОглавлениеDas Leben beginnt mit dem Nehmen. Wir nehmen es erst von der Mutter, sie bringt uns auf die Welt. Bei ihr sind wir als kleine Kinder. Dann gibt uns die Mutter dem Vater. Der Vater bringt uns in die Welt. Darum ist die Glückszahl 2. Wir brauchen beide Eltern.
Für Mädchen gibt es nach der Vater-Phase noch eine Entwicklungsphase: Sie gehen noch einmal zur Mutter, und mit ihr in die Welt der Frauen, so werden sie Frauen. Dagegen bleiben die Söhne in der Welt der Männer und werden so Männer. So soll es sein.
Manchmal aber verlangen Eltern von uns zu viel. Wir müssen uns vor ihnen schützen. Das ist eine andere Ebene.
Wichtig ist zu wissen: Beide Ebenen sind wichtig. Erstens, innerlich die Eltern achten, uns sozusagen vor ihnen verneigen und ihnen danken für das Leben. Zweitens, uns von den Eltern lösen und unser Leben leben.
Das Erste ermöglicht das Zweite. Im Vorwurf können wir uns nicht von den Eltern lösen, das Gewissen treibt uns zurück. Es gelingt nur mit Liebe.
Das Zweite vervollständigt das Erste. Die Eltern achten heißt auch, sie in Ruhe zu lassen - sowohl mit sinnlosen Forderungen, als auch mit Helfen.
Ein scheinbar in sich widersprüchliches Bild verdeutlicht das: Ich verneige mich in meinem Zimmer in Gedanken vor meinem Vater und meiner Mutter, weil ich ihnen für das Leben danke. Zur gleichen Zeit sind sie beide betrunken und randalieren draußen an meiner Tür – und ich lasse die Tür zu. Mit Liebe.
Achten und Lösen, zwei Ebenen, die zusammengehören – wieder ist die Glückszahl 2.
Was passiert, wenn das zwei-fache Nehmen, das Achten und das Lösen noch nicht gelungen ist? Was kann man davon nachholen? Die nächsten drei Kapitel zeigen das mit Beispielen und erklären dabei drei häufige Verwechslungsmuster, die wir wissen müssen, um sie zu überwinden.