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3.6.1 Insulinresistenz, Hyperinsulinämie und Übergewicht

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Übergewicht kann nicht nur das Rezidivrisiko für eine bereits bestehende Krebserkrankung erhöhen (Bastarrachea et al., 1994), sondern auch die Entstehung einer malignen Erkrankung fördern: Insbesondere die Hyperinsulinämie, die mit einem metabolischen Syndrom und Übergewicht einhergeht, diese kausal fördert und letztlich häufig zu Diabetes mellitus Typ 2 führt, ist ein wichtiger Risikofaktor für die Entstehung von Krebs (Belfiore und Malaguarnera, 2011).

Das viszerale Fettgewebe ist sehr stoffwechselaktiv und zeichnet sich durch die Produktion von Steroidhormonen und proinflammatorischen Signalmolekülen aus. So zeigen Adipöse ein aktives, subklinisch erhöhtes Entzündungsgeschehen. Insbesondere der Transkriptionsfaktor NF-kappaB ist aktiviert. NF-kappaB steht ganz oben in der Kaskade inflammatorischer, prokanzerogener Prozesse und regt die Ausschüttung von TNF-alpha sowie von Interleukin-1 an (Braun et al., 2011). TNF-alpha interferiert mit der intrazellulären Signalkaskade des Insulins und fördert damit ebenso wie Interleukin-1 eine Insulinresistenz. Diese Insulinresistenz bezieht sich nur auf die metabolischen Wirkungen des Insulins; die mitogenen Stoffwechselwege, Zellproliferation und -migration sowie deren gesamten Auswirkungen auf die Tumorgenese bleiben unbeeinflusst und werden durch das Überangebot an Insulin sogar noch verstärkt (Belfiore und Malaguarnera, 2011). Die Insulinresistenz führt u. a. zur Hyperinsulinämie. Diese fördert wiederum die Produktion von IGF-1. Die dadurch geförderte Proliferation und verhinderte Apoptose ist bei Krebszellen und Krebsvorstufen eine fatale Kombination.

Krebszellen überexprimieren sowohl den Insulin- als auch den IGF-1-Rezeptor, was sie besonders empfänglich für diese anabolen Stimuli macht. Die Signalkaskaden beider Rezeptoren sind hochaktiv und mit ihnen auch die mitogenen Wirkungen.

Prostatakrebs-Kompass

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