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Reflux: Der Mageninhalt fließt schmerzhaft zurück

Wenn das Essen wieder hochkommt, tut es mächtig weh. Die meisten kennen das als Sodbrennen. Doch es kann auch die Refluxkrankheit dahinterstecken. Eine Veränderung der Ernährung hilft langfristig besser als Medikamente.

Dass hin und wieder Magensaft in die Speiseröhre zurückfließt, ist ganz normal. Krankhaft wird es erst, wenn zu viel Mageninhalt aufsteigt. Denn die Schleimhaut der Speiseröhre ist – anders als die des Magens – nicht widerstandsfähig genug, um mit der Magensäure fertig zu werden. Der Reflux von Mageninhalt – selten auch Inhalt des Zwölffingerdarms – in die Speiseröhre führt zu einer entzündlichen Reaktion, die das klassische Symptom des Sodbrennens hervorruft.

Aber auch Schmerzen hinter dem Brustbein, Schluckbeschwerden, Heiserkeit und Husten können durch die Refluxkrankheit entstehen. Deshalb sollte bei jeder chronischen Atemwegserkrankung auch an einen Reflux gedacht werden. Jeder Dritte hierzulande kennt gelegentliches Sodbrennen – und von denen hat ein Drittel die Beschwerden regelmäßig einmal pro Woche oder sogar häufiger.

Extrem scharfe Säure

Die scharfe Magensäure mit einem pH-Wert zwischen 1 und 3 wirkt ätzend auf die schutzlose Schleimhaut der Speiseröhre und kann zu Geschwüren, Narben und Verengungen führen. Es ist sogar möglich, dass sich die Zellen im unteren Abschnitt der Speiseröhre zu einem sogenannten Barrett-Ösophagus verändern, der die Vorstufe einer möglichen Krebserkrankung ist. Ursachen können eine Schwäche des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen oder eine Überproduktion an Säure sein. Auch ist es möglich, dass der Speisebrei nicht in ausreichendem Maße aus dem Magen abfließen kann. Dank Medikamenten mit Protonenpumpenhemmern (PPI), Säurehemmern (H2-Blocker) und Säurebindern (Antazida) stehen uns heute wirkungsvolle Mittel zur Verfügung, die aber nicht zu lange genommen werden sollten. Die Ernährung spielt bei Reflux eine wichtige Rolle. Süße, fette, saure und üppige Mahlzeiten können sich genauso negativ auswirken wie Alkohol und koffeinhaltige Getränke – sie sollten gemieden werden.

7 Tipps für eine Ernährungsumstellung bei Reflux

1.Essen Sie besser vier bis fünf kleine als zwei oder drei große Mahlzeiten pro Tag.

2.Nehmen Sie möglichst viel Eiweiß zu sich – zum Beispiel aus Hülsenfrüchten, weißem Fleisch, Nüssen und Milchprodukten.

3.Verzichten Sie auf Süßes und sehr Fettiges.

4.Wenn Ihnen das schwerfällt, nutzen Sie „Bittertropfen“ (gibt’s als Konzentrat in der Apotheke), um Süßhunger zu vertreiben.

5.Verzichten Sie auf Weißmehlprodukte wie helle Brötchen und Kuchen.

6.Beenden Sie die letzte Mahlzeit des Tages möglichst vier Stunden vor dem Schlafengehen und essen Sie danach nichts mehr.

7.Schlafen Sie mit leicht – etwa 15 Grad – erhöhtem Oberkörper. Dazu reicht meist ein zweites Kissen.

Lebensmittelauswahl bei Reflux

Empfehlenswert Nicht empfehlenswert
Getreide wie Brot, Beilagen & Süßwarenfein geschrotetes Vollkornbrot, Vollkornbrötchen, Zwieback; Vollkorn-/Hartweizennudeln, Vollkornreis, Kartoffelbrei; zarte Haferflocken, Müsli ohne Zuckerfrisches Brot, Weißbrot, Toast, grobe Vollkornbrote; Pommes, Kroketten, Kartoffelpuffer/-salat; Kuchen, Torten, Kekse, fette, gezuckerte Backwaren, Eiscreme, Bonbons, Schokolade, Waffeln
Obst(2 Portionen am Tag)säurearmes Obst: Apfel (Jonagold, Gala, Gloster, Golden Delicious), Aprikose, Banane, Birne, Erdbeeren (frisch), Honigmelone, Mango, Papaya, Pflaume, Pfirsich, Wassermelone, Weintraubensäurereiches Obst: Ananas, Grapefruit, Kiwi, Mandarine, Nektarine, Orange, Sauerkirsche, Zitrone; stark gezuckerte Obstkonserven, Obstmusnach individueller Verträglichkeit: Avocado, Beeren
Gemüse(3 Portionen am Tag)Aubergine, Artischocke, Blumenkohl- und Brokkoliröschen, Fenchel, Gurke, Hülsenfrüchte, Kohlrabi, Kürbis, Möhre, Rote Bete, Salat, Spargel, Spinat, Steckrübe, Tomate, Zucchininach individueller Verträglichkeit: Gurkensalat, Kohlgemüse/-salate, Lauch, Meerrettich, Paprikagemüse, Pilze, Rotkraut, Sauerkraut, Zwiebel
Nusskerne & Samennach individueller Verträglichkeitgesalzene Nusskerne
Fette & Öle(1–2 EL Öl am Tag)Olivenöl, Rapsöl, Walnussöl, Leinöl*; Butterfette Brühen, Saucen und Suppen; große Mengen an Streich- und Kochfett
Getränke(ca. 2 l am Tag)stilles Wasser, ungezuckerter TeeWasser mit Kohlensäure, Fruchtsaft, Softdrinks, Kakao; Alkoholnach individueller Verträglichkeit: Kaffee (in Maßen), sehr kalte oder sehr heiße Getränke
Fisch &MeeresfrüchteForelle, Garnelen, Heilbutt, Kabeljau, Karpfen, Krabben, Scholle, Seezunge, SteinbuttFisch in Mayonnaise oder Sahne eingelegt; Aal, Hering, Lachs, Makrele, Thunfisch;panierter oder geräucherter Fisch
magere Wurstwaren & mageres FleischAspik, Corned Beef, Kassler, Koch- und Lachsschinken, Putenbrustaufschnitt, Schinkenzwiebelmettwurst; Hühner-/Putenfleisch, Rinderfilet, Schweinefilet/-rückenBauchspeck, Blut-, Bock-, Bratwurst, Eisbein, Fleischwurst, Leberkäse, Leber-, Mettwurst, Mortadella, Nackenfleisch, Salami, Schinkenspeck, Weißwurst;paniertes und frittiertes Fleisch
EierMilch & Milchprodukte, KäseEier in fettarmer Zubereitungfettarme Milch (1,5 % Fett), Buttermilch, Magerquark, Naturjoghurt (1,5 % Fett); Käse (30–40 % Fett i. Tr.) wie Schnitt-, Weich-, Schafs-, Frischkäse; extra- mager: Harzer, körniger Frischkäsefette EierspeisenMilch, Naturjoghurt (3,5 % Fett), Sahne, Sahnequark, Mascarpone, Schmand, Crème fraîche; Käse (über 45 % Fett i. Tr.);Pudding, Milchreis, Fruchtjoghurt, Fruchtquark, Fruchtbuttermilch, Kakaozubereitungen
Gewürzegetrocknete oder tiefgekühlte Kräuterscharfe Gewürze: Chili, Curry, Knoblauch, Zwiebelpulver, Pfeffer, Cayennepfeffer, Paprika; Senf, Mayonnaise

* Herstellung unter Ausschluss von Sauerstoff, Hitze und Licht (Oxyguard-/Omega-Safe-Verfahren)

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