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Allergien: Wenn das Essen die Haut krank macht

Reagiert das Abwehrsystem auf Nahrungsmittel im Übermaß, kann eine Allergie mit juckendem Hautausschlag die Folge sein. Die beste Vorbeugung besteht darin, alle Allergieauslöser zu meiden. Doch wie kommt man ihnen auf die Spur? Ernährungs-Doc Anne Fleck gibt Auskunft.

Wie oft treten Lebensmittelallergien auf?

Etwa fünf Prozent der Bevölkerung leidet darunter. Dabei haben Lebensmittel- beziehungsweise Nahrungsmittelallergien dieselbe Ursache wie andere Allergien. Das Immunsystem reagiert überschießend auf eigentlich harmlose Ursachen.

Welche Nahrungsmittel lösen Allergien aus?

Prinzipiell können das alle. Gehäuft treten Allergien aber bei Kuhmilch- und Hühnereiweiß, Weizen und Nüssen auf, vor allem bei Kindern. Hautbeschwerden sind die häufigsten Folgen einer Lebensmittelaller- gie, aber nicht die einzigen Symptome. Es kann auch zu Durchfall, Atemnot oder Übelkeit kommen. Bei den Hautkrankheiten ist die allergische Nesselsucht besonders verbreitet, wird aber oft nicht erkannt.

Was ist Nesselsucht genau?

Nesselsucht oder auch Nesselfieber (medizinisch: Urticaria aus dem lateinischen urtica für „Brennnessel“) ist eine krankhafte Reaktion der Haut, bei der es zu Rötungen, Quaddeln und Juckreiz kommt. Beim Verlauf wird zwischen einer akuten (dauert meist nur wenige Tage) und einer chronischen Urtikaria (hält länger als sechs Wochen an) unterschieden.

Was passiert dabei im Körper?

Als Reaktion auf Nahrungsmittel, Medikamente, Giftstoffe, Wärme, Kälte, Druck oder seelische Probleme bilden sich Quaddeln auf der Haut. Diese Symptome können auf Allergien hindeuten, aber auch bei Autoimmunerkrankungen oder Infektionen vorkommen. Meist lässt sich der Auslöser nicht eindeutig bestimmen. Bei der Diagnose Nesselsucht sollte der Arzt auch pseudoallergische Reaktionen in Betracht ziehen. Das sind Unverträglichkeiten, bei denen sich ähnliche Symptome zeigen wie bei Allergien, sich aber nicht feststellen lässt, worauf die Haut sensibel reagiert.

Wie geht der Arzt vor?

Als Auslöser solcher Reaktionen kommen Farbstoffe, Zusätze und Konservierungsstoffe infrage, die für die Betroffenen nicht ohne Weiteres erkennbar sind. Man muss Lebensmittel meiden, die solche Stoffe enthalten. Dazu zählen Fertiggerichte und Süßigkeiten, aber auch Gewürze, Obst und manche Gemüsesorten. Eine histaminarme Ernährung kann hilfreich sein.

Wie sieht histaminarme Ernährung aus?

Viel Histamin findet sich in Lebensmitteln, denen Hefe oder Bakterien zugesetzt wurden – wie Salami, Käse, Bier oder Wein. Wenn Lebensmittel länger gelagert werden, steigt ihr Gehalt an Histamin. Daher können genaue Histamingehalte oft nicht angegeben werden. Betroffene sollten daneben Lebensmittel mit hohem Gehalt an anderen biogenen Aminen meiden, wie Ananas, Bananen oder Kakao. Zitrusfrüchte, Erdbeeren, Tomaten, Alkohol und Meeresfrüchte sind zwar histaminarm, können aber im Körper gespeichertes Histamin freisetzen beziehungsweise aktivieren.

Wie findet man heraus, worauf jemand allergisch reagiert?

Hier ist oft Detektivarbeit gefragt. Bis Auslöser gefunden sind, kann es dauern. Am besten führen die Betroffenen ein Ernährungstagebuch, in das sie die Symptome eintragen. Verschwinden die Hautausschläge, ist der Auslöser entdeckt. Bringt das Weglassen nichts, steckt etwas anderes dahinter.

Woran sollte man bei der Auslösersuche mittels Auslassdiät noch denken?

Es gibt noch andere Nahrungsmittelallergien, deren Zusammenhang mit den Lebensmitteln man nicht auf den ersten Blick erkennt. Wenn jemand Tiermilch und daraus hergestellte Produkte nicht verträgt, sollte er auch Sahne, Butter oder Käse meiden. Wer eine Latexallergie hat, reagiert eventuell auch auf rohe Bananen oder Avocado. Bei birkenpollenassoziierten Lebensmittelallergien können Sellerie, Möhren, Haselnüsse oder Soja allergische Reaktionen auslösen. Man spricht in solchen Fällen von Kreuzallergien.

Wie lässt sich das Immunsystem stärken, damit die Haut gesund bleibt?

Der Darm ist ein sehr wichtiges Organ für die Haut. Ist die Darmflora (Mikrobiom) gestört, wirkt sich das wie ein Krankmacher und Allergieauslöser im ganzen Körper aus. Darmgesundes Essen fördert gute Bakterien, hält das Mikrobiom im Gleichgewicht und verhindert chronische Entzündungen.

Was zeichnet darmgesundes Essen aus?

Es sollte reich an Ballaststoffen und möglichst vielfältig sein, also eine ausgewogene Mischung aus Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett bieten. Entzündungshemmende Omega-3-Fettsäuren aus fetten Seefischen (Wildlachs, Hering, Makrele) und hochwer- tigen Pflanzenölen (Lein-, Weizenkeim-, Walnuss- oder Hanföl aus Omega-geschützter Herstellung) gehören ebenfalls dazu. Zucker und schlechte Kohlenhydrate sollte man so weit wie möglich minimieren oder ganz weglassen. Präbiotika dürfen hingegen reichlich auf den Teller, sie sind „Futter“ für gute Darmbakterien.

Welche Lebensmittel enthalten Präbiotika?

Präbiotika sind bestimmte Ballaststoffe wie Inulin. Exzellente Quellen dafür sind Topinambur (er enthält bis zu 35 Prozent Inulin), Artischockenherzen (15 Prozent), Chicorée (17 Prozent) und Schwarzwurzeln (13 Prozent). Auch Zwiebeln, Knoblauch, Spargel, Lauch, Pastinaken und Endiviensalat sind gute Präbiotika. Vorsicht ist bei Patienten mit einer Fruktoseintoleranz oder -malabsorption geboten. Da sollte man die Reaktion auf Inulin austesten. Für die Betroffenen sind gemahlene Flohsamenschalen dann eine sehr gute Alternative. Nicht zu vergessen: Auch Probiotika, die von den genannten Präbiotika leben, wirken gesundheitsfördernd auf den Darm.

Was hat es damit auf sich?

Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die sich in fermentierten Lebensmitteln finden. Beim Fermentieren werden Nahrungsmittel nicht nur länger haltbar gemacht, sondern der Prozess bringt auch noch gesundheitliche Vorteile für den Darm. So entsteht dabei Milchsäure, die gärt und schlechte Bakterien ausschaltet. Zu den probiotischen Lebensmitteln gehören Joghurt, frisches Sauerkraut, Kefir oder Tempeh. Bei Bedarf gibt es Probiotika auch als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln oder Tropfen.

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