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Tipp

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Unter Druck: Wenn Stress das Abnehmen verhindert

Schlank werden unter Dauerstress? Das funktioniert leider nicht. Denn die Hormone funken dazwischen. Das ist aber kein Grund, es nicht zu versuchen. Denn mit gezieltem Stressmanagement und guter Terminplanung kann man gegensteuern.

Wenn ein Steuerberater im Januar zu mir in die Praxis kommt, weil er Unterstützung beim Abnehmen sucht, rate ich ihm, mit seinem Vorhaben noch etwas zu warten. Denn der Jahresanfang ist in Steuerberatungskanzleien purer Stress, also kein guter Zeitpunkt für eine Ernährungsumstellung. Das gilt auch für andere Berufe. Suchen Sie sich zum Abnehmen eine Zeit, in der Sie nicht allzu stark unter Druck stehen. Denn Stress macht dick. Zeitmangel, hohe Ansprüche an die eigene Leistung, Anspannung und Angst verändern die Essgewohnheiten. In stressigen Phasen ist es deshalb besonders schwer, Diät zu halten.

Das Leben positiv sehen

Erfolgreich abnehmen beginnt im Kopf. Ob wir unter zu starkem Stress stehen, uns schlecht fühlen, Konflikte im Beruf oder Streit mit dem Partner haben – all das kann zu Frust- und Trostessen führen. Negative Emotionen wirken auf den Stoffwechsel. Das Denken beeinflusst das Handeln. Deshalb ist es wichtig, dass Sie mit positiven Gefühlen an Ihr Projekt herangehen. „Wie soll ich das denn schaffen?“, werden Sie jetzt wahrscheinlich fragen. Mein Tipp zum Einstieg: Schreiben Sie jeden Tag drei positive Dinge auf, die Ihnen passiert oder gelungen sind. Das kann das Lächeln des Briefträgers genauso wie das Lob eines Kollegen sein. Aus meiner Praxis weiß ich, dass vielen Menschen am Anfang gar nichts einfällt. „Ich erlebe nichts Positives“, heißt es dann. Doch sobald sie anfangen, sich positive Erlebnisse bewusst zu machen, indem sie sie aufschreiben, fühlen sie sich zufriedener. Manchmal fließen sogar Tränen vor Freude und Rührung.

Cortisol blockiert die Fettverbrennung

Das liegt vor allem am Stresshormon Cortisol, das den Körper in Alarmbereitschaft versetzt. Im Notfall stellt es in Sekundenschnelle Energie zur Verfügung. Vor Tausenden von Jahren war das sinnvoll; schließlich mussten alle Kräfte aufgeboten werden, wenn wilde Tiere die Höhlenmenschen bedrohten. Heute reagiert der Körper noch genauso, auch wenn die Bedrohung nur im Kopf stattfindet. Der Steinzeitmensch konnte den hohen Cortisolspiegel schnell wieder abbauen, indem er floh oder kämpfte. Diese Möglichkeit fehlt uns heute, wenn wir am Schreibtisch sitzen. Dann wird die Anspannung nicht in Bewegung umgesetzt und das Cortisol wendet sich gegen uns. Es führt zu Heißhungerattacken, blockiert die Fettverbrennung und stört die Verdauung.

Gesund essen und entspannen

Um aus diesem Teufelskreis auszubrechen, ist die Idee naheliegend, eine kurze, stark kalorienreduzierte Crash-Diät zu machen und das Abnehmen möglichst schnell hinter sich zu bringen. Doch das ist kein guter Plan! Essensentzug setzt Sie noch mehr unter Druck als andere Stressformen. Viel besser ist eine gute Selbstfürsorge – mit gesunder hochwertiger Ernährung und Entspannung im Alltag. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten:

▶Gönnen Sie sich Pausen. Gleichgültig was Sie tun, unterbrechen Sie es alle anderthalb Stunden und ruhen Sie sich ein paar Minuten aus.

▶Essen Sie immer im Sitzen und ohne Ablenkung – also ohne Handy, ohne Buch, ohne Zeitung und nicht in der Nähe des Computers. Konzentrieren Sie sich nur aufs Essen.

▶Frische Luft und leichte Bewegung wirken entstressend. Machen Sie jeden Tag einen mindestens zehnminütigen Spaziergang nur zur Erholung. So viel Zeit hat jeder.

▶Lernen Sie eine Entspannungstechnik. Ob autogenes Training, Meditation oder Yoga, es gibt verschiedene Möglichkeiten. Am besten besuchen Sie einen Kurs, bei dem Sie Übungen lernen, die Sie auch zu Hause anwenden können.

▶Zum Entspannen zwischendurch eignen sich kurze Atemübungen. Dafür ziehen Sie sich zurück, schließen die Augen und atmen langsam durch die Nase ein und aus. Beim Ausatmen sprechen Sie in Gedanken ein Wort mit zwei Silben aus (z. B. RU-HE). Wiederholen Sie das ein paarmal.

Guter Schlaf macht schlank

Zu den wichtigsten Maßnahmen zählt außerdem guter Schlaf. Leider ist eine erholsame Nacht mit optimalen sieben oder acht Stunden Nachtruhe für kaum jemanden selbstverständlich. Die meisten Menschen liegen stundenlang wach, obwohl sie gerne schlafen würden, und sind am nächsten Morgen keineswegs erholt. Jeder dritte Deutsche wacht morgens gerädert auf. Zu den Hauptursachen gehört Stress im Beruf. Das hat auch einen Einfluss auf die Gesundheit und auf die Figur. Schlafmangel macht nicht nur krank, sondern auch dick. Denn der Cortisolspiegel bleibt bei Schlafstörungen auch nachts zu hoch. Der Körper kann daher bis zu 300 Kalorien pro Nacht nicht verbrennen und muss sie stattdessen bunkern.


Gesunder Schlaf hilft beim Abnehmen.

Schlafstörer nachts entfernen

Überlegen Sie, was Sie für einen erholsamen Schlaf tun können. Wenn Sie tagsüber gut für sich sorgen, wird der Schlaf oft ebenfalls besser. Halten Sie die Schlafzimmertemperatur niedrig. Verdunkeln Sie das Zimmer, wenn es draußen hell ist. Entfernen Sie elektronische Geräte, die Ihren Schlaf stören. Blicken Sie schon eine Stunde vor dem Zubettgehen nicht mehr aufs Smartphone. Sehr wirkungsvoll ist in vielen Fällen der Einsatz von Aromen (z. B. Lavendel- oder Zirbelkieferduft), die sich positiv auf das Nervensystem auswirken und den Stressabbau unterstützen.

To do:

In der Familie, im Beruf, in der Freizeit – die meisten stehen ständig unter Erfolgsdruck. Um abzunehmen, müssen Sie Stress abbauen. Suchen Sie sich dafür eine der hier vorgestellten Maßnahmen.

Ich schreibe jeden Tag drei positive Dinge auf, lerne eine Entspannungstechnik oder besuche einen Kurs dafür.

Ich mache jeden Tag eine Atemübung zur Entspannung. Für mehr muss ich mir erst mal Zeit freischaufeln, aber drei tolle Sachen notiere ich.

Abnehmen trotz 1000 Ausreden

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