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Intervention November 2020 bis Februar 2021

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2.–9.11. [...]

1. Die Schwester der Ermordeten: Frieden!; Sprengstoffgurt Attrappe; Mörderlauf. Das Opferfest, die Freude für die Kinder, das schönste, innigste Ereignis, freundlich. Der Vater teilt sein Trinkwasser mit den Gefährten, die einander Weisungen vorlesen. Der Vater kehrt heim, umarmt seinen kleinen Sohn, dann seinen alten Vater; kauft mit dem Kind Geschenke auf dem Markt, Spielzeug, Spielzeugwaffen, für den Buben auch Kampfanzug, Kopfbedeckung, Gürtel. Das Essen wird bereitet, geteilt, verzehrt. Hierauf auch gemeinsam in die Moschee und ins Spital, dort werden Verwundete besucht, mit Süßigkeiten beschenkt. Vater und Sohn sitzen jetzt lachend im sich drehenden Riesenrad. Wieder auf festem Boden wirft der Vater den Sohn ein paar Mal hoch in die Luft, fängt ihn glücklich auf. Ein Vater schnallt seiner kleinen Tochter und seinen zwei kleinen Söhnen Sprengstoffgürtel aus Pappendeckel um. Eine Frau läuft mit ihrem Kind verzweifelt um Wasser, werden verdursten. Im Einzelnen: Ein Werbefilm des IS für m. W. Wien; eine Demo in Berlin; die Urgeschichte von Herkunft und Errettung der Araber, Moslems. Die Religionspsychologie hilft, Wünsche, Ängste, Alltagsgewalt assoziativ-therapeutisch leichter auszusprechen. Dass »wir« miteinander reden, wünscht sich ja die Schwester der Ermordeten. Es ändert aber nichts, ist die Grunderfahrung von Kriegsberichterstatter Orter. Zu ihm haben die Mörder wie folgt geredet: Wir bringen dich nicht um, du gehörst zu uns. Wer zu uns gehört, braucht keine Angst zu haben! Wir bringen nur die um, die uns umbringen. Wir machen mit denen nur, was die mit uns machen. Denen ist egal, wenn wir verrecken, deswegen ist es uns egal, dass die verrecken. – Aber vielleicht töten die »uns« bei »uns« da hier, weil »wir« »sie« bei »ihnen« dort töten.

2. Die Dörner-Simulationen per Computer dienen seit 50 Jahren der Schulung von politischen, ökonomischen, technischen Eliten in extrem schwierigen Situationen: (A) Eine Stadt in der BRD mit viel Arbeitslosigkeit, Umweltproblemen, Rechtsextremismus. (B) Ein Dritte-Welt-Land mit Seuchen, Hunger, hoher Sterblichkeit. (C) Die realen Geschehnisse der Tschernobyl-Katastrophe. Je mehr Fehler die Versuchspersonen machen, umso herrischer, uneinsichtiger, grausamer, rücksichtsloser agieren sie, egal ob Mann oder Frau. Diese lebensgefährlichen Fehler kommen daher, dass man diese im Routinealltag immer mehr zulässt, die Grundregeln außer Kraft setzt, so immer weiter in die nicht mehr bewältigbare Ausnahmesituation, Katastrophe, gerät. Nahezu alle VP sind den Zusammenhängen, Geschwindigkeiten, Abläufen nicht gewachsen, zerstören das, was sie aufbauen oder retten sollen. Scheiternd reden sie sich ein, das Grundproblem bereits, immer oder demnächst im Griff zu haben. Die Experimente sind gruseliger als die Zimbardos oder Milgrams, denn die jeweilige VP handelt frei, ungezwungen, keine beigestellte Autorität manipuliert sie weiterzumachen, egal, wie es den überantworteten Menschen dabei ergeht. Die lebensbedrohlichen, quälenden Interventionsfolgen werden vom Computertäter als notwendige Durchgangsphase deklariert.

3. Warum gibt es in der Schule kein Unterrichtsfach, das Helfen heißt, und warum im Fernsehen kein Friedensprogramm? Ein paar Stunden pro Woche. Auf jedem Sender die Analysen, was man wo tun kann, und in jeder Schule Helfen als Pflichtfach für da hier. Und warum wird nicht endlich – Herrschaftszeiten! – das präventive Sozialstaatsvolksbegehren wiederholt von 2002 (initiiert damals u. a. durch Frauenministerin Dohnal, den Volksschullehrer, Notfallchirurgen, Pflegeanwalt Vogt, den Ökonomen Schulmeister, den Theologen, Historiker Tálos)? Warum drücken sich SPÖ, ÖGB, AK, Armutskonferenz, Caritas, Diakonie, APO samt KPÖ permanent vorm Sozialstaatsvolksbegehren, verstärken so die Helferhilflosigkeit massiv, welche die Folge der Defekte und Defizite des Sozialstaats ist. Z. B. der Pflegenotstand in Wahrheit seit Jahrzehnten. Oder die Resozialisierung in der Jugendarbeit. Meine Erklärung des unsolidarischen Desasters, roten wie christlichen: der geschäftliche Konkurrenzkampf. Aber der wäre in Wirklichkeit der guten Sache wegen ja nur als gegenseitige Kontrolle und rechtzeitige, konsequente Fehlerkorrektur von Nutzen. (Im Sinne K. Poppers. Und der Dörner-Experimente, die früher grünes Basiswissen waren. Wie sehen Gesundheitsminister Anschober, Simulationsexperte N. Popper das?) Die Spielaufstellung ist zurzeit wie folgt: Entweder Kooperation oder Konkurrenz, entweder Prävention oder Pathologie. Richtig wäre z. B. Schonung. Schonen, sich, die anderen. Dadurch wird man leichter gesund. Nicht so leicht krank. Ein Lockdown im Sinne von Lessings Freund Moses Mendelssohn wäre das: Verschonet Euch untereinander!, hat der nämlich gesagt zu den Leuten.

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10.11. Ihre gebrauchten Masken tragen Mann wie Frau offen wie Schmuck am Handgelenk, Oberarm, Hals. Aber die Masken sind ja eigentlich benutzte Taschentücher oder Unterhosen. Derlei wechselt man oder wirft’s weg! In Österreich nicht. Da benimmt man sich auf Straßen, Plätzen, Einkauf, Geselligkeiten s. o. Bei uns ist auch der verordnete Mindestabstand am engsten: 1 m; in Deutschland 2. Die Maskenpflicht hier soll’s Distanzdefizit kompensieren und ist o. k. Die massenweis’ falsche Verwendung schweinisch + virulent. Die Leut’ können nichts dafür. Ihr Informationsdefizit ist politisch + medial. Dass die Politiker die Schuld an der Seuche jetzt der Bevölkerung geben, ist schamlos.

11.11. Die Ärztin, seit einem Jahr in Pension, telefoniert mit einem Freund (aktiven Spitalsarzt). Der sagt, horrend viele Leute kommen mit anderen Problemsymptomen in die zentrale Erstaufnahme, aber es ist SARS. Und dass so viele sterben. Die Pensionistin sagt, man suche nach pensionierten Ärzten & Pflegern. Sie könne nicht mehr. Die meisten Schwestern, Pfleger seien seit jeher mit 55 Jahren ausgezehrt, verheizt. Dazu jetzt das! & die jungen Kräfte haben Familie, Angst, dass die eigenen Lieben angesteckt werden, draufgehen. Das Politikergerede über Heldentum, Großartigkeit sei schäbig, Unfähigkeit.

12.11. Der Behindertenbetreuer erträgt die mediale Berichterstattung nicht. Die verwirre, zerstöre das Vertrauen, auf nichts könne man sich verlassen. Die Politiker werden nie wirklich zur Rede gestellt. Von Anfang an sei das unterlassen worden. Alles wurde immer unverständlicher, bedrohlicher. Seine Supervisorin, eine Therapeutin mit Mutter (im Heim), weiß auch keinen Rat außer Augen zu und durch, auf sich selber schauen, das eigene Privatleben, den Genuss von Bildungs- und Kulturgütern, sich innerlich weiterbilden. Aber ein Helfer ist zum Helfen da, meint er, der Sozialarbeiter, nicht zum Davonlaufen.

13.11. Brecht dichtete zirka, wer keinen Ausweg weiß, soll jetzt still sein, damit er das herrschende Wirrwarr nicht mehrt. Des Weiteren, dass es um einen Staat schlecht bestellt ist, selbiger falsch beschaffen ist, der Helden braucht. Und dass man den Finger ja auf jeden Zahlenposten legen soll, denn man muss ja die Rechnung bezahlen. Ihr, die ihr dies hört, mögt nicht in Zorn verfallen, denn alle Kreatur braucht Hilf’ von allen! ist auch von Brecht, kommt mir vor – und dass die Ärztin, der Sozialarbeiter gestern, vorgestern alles, was sie sagten, so gemeint haben wie Brecht. Außer das mit dem Zorn.

14.11. Werde auf meinen Coronatagebucheintrag angesprochen im Netz. Soll das Sozialstaatsvolksbegehren erklären. Die Jungen heutzutage kennen das ja nicht mehr, sagt ein »Alter« zu mir, der dann sagt, dass er 2002 gerade sein Haus gebaut, von nicht viel sonst was mitbekommen hat. Die Dörnerexperimente soll ich ihm auch für heutzutage erklären. Erwidere, beides sei nicht nötig; er habe mich gewiss ganz genau verstanden. Dann verspreche ich ihm aber Genaueres in den kommenden Wochen. Verweise ihn bis dahin auf Werner Vogts Arztroman. Der sei in ehrlicher, nüchterner, packender Biografieform eine Sozialgeschichte der Zweiten Republik, der Hilfseinrichtungen und der tatsächlichen Zivilgesellschaft. Wie man Menschen hilft & sich selber schützt, stehe drinnen. Immer jeweils, wie man Unglück in Glück zu drehen vermochte. Trotz Unbill etwas bewerkstelligt, das Hand & Fuß hat & Nutzen. Unter anderem z. B. 2002 eben das Sozialstaatsvolksbegehren. Zur Prävention damals gegen bevorstehende Ausweglosigkeit, z. B. jetzige.

15.11. Eine Lehrerin ruft mich aus der Türkei an. Die Schulen sind ganz geöffnet, die Fenster auch immer, es ist fürchterlich kalt in den Klassen, anstrengend. Denke mir, die jetzt so dafür sind bei uns, dass die Schulen ja offen bleiben, vielleicht bedenken die nicht, dass der Winter kommt; wie kalt die frische Luft ist auch bei unseren Fenstern herein. Freilich: Wenn dann Kinder krank sind, kann man sagen: Nein, nicht Corona! Nicht einmal Grippe! Die Schulsachen ärgern mich immer. Apropos: Das berühmte Peterprinzip besagt, dass man aufsteigt bis zur Unfähigkeit. In Machtpositionen dann Schaden macht, sich wichtig oder bestenfalls Nutzloses (laterale Arabesken). Peters Gegenbeispiel: die gute Lehrerin, die nicht einmal Direktorin werden will, sondern jahrzehntelang nur 1. Klassen unterrichtet. Aber bei niemandem lernen die Kinder so leicht, hilfreich wie bei ihr. Bei uns sind viele Lehrer in der Politik, Regierung. Habe keinen Eintragsplatz mehr jetzt für die Alternativlehrer Erich Fromm, Paulo Freire, Ivan Illich, Leopold Kohr. Die wären zurzeit wichtig wie das österreichische Sozialstaatsvolksbegehren. Pierre Bourdieu war für so etwas europaweit. Von Besagten next week same time same station! (Hoffe, die Soldaten, die mich, die Meinen, ganz Österreich wöchentlich [?] auf Corona testen werden, arbeiten clean.)

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16.11. Das Sozialstaatsvolksbegehren, Schlingensief, der Aktionskünstler, würd’s sofort versuchen da hier. & die Leut’ würden mitmachen & alles würde gut ausgehen.

17.11. Eine Virologin, international renommiert, sagte heute, man wisse nicht, ob die Impfung gegen Corona vor der Infektion schützt oder den Krankheitsverlauf mildert; auch nicht, ob es durch die Impfung zu einem Herdenschutz kommt. Das seien wichtige Unterschiede. Denn je nachdem könnte man in der Folge zu Virusträgern werden, die andere anstecken.

18.11. Ein Freund, der in den letzten Monaten ein paar Mal getestet werden musste, sagt, dass es beim letzten Mal lang gedauert hat – Autoschlange, Radfahrer, zu Fuß auch viele, Luft schlecht. Wie die Massentestung also wohl werden wird? Unansteckend hoffentlich! Habe keinerlei Zutrauen, dass die Verantwortlichen das Prozedere logistisch zustande bringen, ohne Kollateralschäden. – Es ist aber ja doch eh alles im Freien! An der frischen Luft! Ja, aber wo ist die in Graz im Winter? Smog war da bis dato! Unsere Luft ist gesünder als sonst wo. Ja, in Teheran z. B. ist’s, als ob jeder 24 Stunden lang Kettenraucher wäre & in Peking haben wegen des Smogs die Verkehrspolizisten eine Lebenserwartung von 40 Jahren. Graz ist super!

19.11. Meine Frau ärgert sich über den Virologen, der sagt, die Bevölkerung sei dumm, weil die sich nach dem Lockdown in den Weihnachtseinkaufsrummel stürzen wird. Das solle er den Politikern & Wirtschaftsleuten sagen! & mich ärgert der dumme Witz jetzt grad, dass Österreich über 9 Millionen Virologen verfüge. Denn die 9 Millionen ÖsterreicherInnen wissen m. E. tatsächlich selber, was sie jetzt brauchen.

20.11. Parlamentssitzung: ein Gewerkschafter zur Regierung: Verarschts wen anderen!, & ein Gewerkschafter sagt, im Strafgesetzbuch stünden aufs Regierungsvorhaben bis zu 3 Jahre. Schleichts euch!, sagt auch einer; & einer, die große Regierungspartei benehme sich der kleinen gegenüber wie der Fuchs bei den Hühnern; & einer, dass er wegen seiner gewerkschaftlichen Tätigkeit unter Druck gesetzt & dass gegen ihn bei seinem Arbeitgeber intrigiert worden sei. & der ÖGB-Präsident verlangt 1.000 € für jede/n ArbeitnehmerIn heuer vor Weihnachten. Der Wirtschaftskammerpräsident detto. (Sozialpartnerschaftlich.) Ich find’s lustig, weil das 4,5 Milliarden wären auf die Schnelle & das bedingungslose Grundeinkommen einen Monat lang. Was Schlingensief da alles draus machen würde! Sofort zum Sozialstaatsvolksbegehren dazu das bedingungslose Grundeinkommen!

21.11. Grad wieder sagt wer, es sei jetzt da hier zum Fürchten wie im Krieg. Mir fällt der Kriegsberichterstatter ein, der immer sagt, man müsse von den Opfern berichten & präventiv & was man tun, helfen kann. Rechtzeitig eben alles! Vorige Woche die beiden Ärzte z. B., die Coronakranke daheim betreuen. Alles daran setzen, dass die nicht ins Spital müssen. Es berichten jetzt ja immer mehr Menschen, wie es ihnen selber ergangen ist & was wer tun kann selber oder als Angehöriger. Es ist eben nicht wahr, dass Testen, Ausselektieren & Wegsperren Helfen ist. Da fehlt viel! Bourdieu (wahlverwandt Karl Kraus & Thomas Bernhard) sagte, dass nie die Ideen der Generäle die Abhilfe schaffen, sondern stets nur die der Untergebenen. Nun, es wäre in Österreich ja nicht das erste Mal, dass die vom Generalstab alles verhauen. In den Schwejkfilmen ist das lustig.

22.11. Der Weltpriester offen, hilfsbereit, Fels in der Brandung; seine Worte Wohltat, seine Handlungen umsichtig, gewissenhaft. Lässt niemanden der ihm Anvertrauten verrecken. Sagt heute, Jesus sei nicht nervös gewesen. & dass man nicht nach Schuldigen suchen soll in der jetzigen Situation, sondern zusammenhalten & das Beste aus allem machen. Damit macht er mich aber wirklich wahr nervös, der ich mir ja wünsch’, dass die Kleriker jetzt einfach bloß sagen, der Ausweg für die Politik jetzt ist die Bergpredigt. & ein paar Schlingensief-Leut’ würd’s brauchen dann nur noch & die Bergpredigt wär’ – Simsalabim! – das Sozialstaatsvolksbegehren. Letzten Sonntag die Predigt von einem anderen vorbildlichen Priester – da war ich auch perplex. Ging um die Evangelienstelle, dass dem, der hat, gegeben, dem, der nicht hat, auch noch das Wenige weggenommen wird. Das Geld & die Banken stehen dort & viel Diktatur. Eine 97-jährige Ärztin hat mich gegen diese ihrer Meinung nach tyrannische Passage aufgehetzt, aufgeherzt, telefonisch. Die Frau ist gläubig, die Messe ihr heilig: das Wandlungssakrament, durch das sie ihres Empfindens immer wieder von neuem wirklich ein Mensch zu sein vermag; aber genauso das Messgeschehen insgesamt als von aller Last befreiende Gegenwart Gottes. Aber wegen genanntem Passus würde sie manchmal am liebsten austreten. Vor ein paar Tagen jetzt Knochenbruch. Verstand & Gewissen unkaputtbar; Seele ruhig, Sohn, Enkeltochter liebevoll, ruhig, da.

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23.11. Seit Wochen, Monaten höre ich das Wort Problem nicht. Alle sagen Herausforderung. Wenn die wenigstens Überforderung sagten, ehrlicherweise! Nehme zurzeit fast nur Führungskräfte wahr, welche sich vor den tatsächlichen Problemen drücken. Meine das ernst. Nehm’s persönlich, wenn die Menschen, für die ich Verantwortung trage, durch die Fehlentscheidungen der jeweils offiziellen Obrigkeit Schaden an Leib, Leben, Existenz nehmen.

24.11. Waldspaziergang, jetzt täglich Massenauflauf. Ein Mann sagt zu mir, dass er früher da hier auch Gämsen gesehen habe. Weiße Elefanten auch?, frag ich. Aber hier gehen jetzt ja wirklich an einem Tag so viele Leut’ wie früher in einem Jahr. Die Rehe, Kitze haben sich heuer auch völlig zurückgezogen, im Frühling schon. Sind sonst insgeheim zu den Häusern gekommen oder in den Wiesen gelegen.

25.11. Die Theaterleut’, die die Arbeit, die Geber & die Nehmer & die Arbeitslosigkeit darstellen, die Erfahrungen, das Empfinden, den Alltag, die Leut’ sich selber. Was wer zu tun versucht in der und der Situation. Wem was einfällt. Augusto Boals Theater der Unterdrückten ist das; in Graz Interact. Die im Theater im Bahnhof machen oft auch ähnliche Sachen. Wie die Marx Brothers. Würd’ die allesamt gern dazu bringen, dass sie das österreichische Sozialstaatsvolksbegehren durchprobieren, proben. Voraufführen. Wie das sein könnt’, gelingen. Mit der Armutskonferenz zusammen z. B. oder mit den Organisationen, die bei Österreich hilft Österreich dabei sind usf.

26.11. Eine Frau will wissen, ob die weit über 100 Corona-Todesfälle pro Tag die Intensivstationen entlasten, denn so werden ja regelmäßig wieder viele Intensivbetten frei, oder? Ich weiß nicht, wen ich da fragen kann. Trau mich gar nicht.

27.11. Eine andere Kollegin sagt, Gesundheitsminister Anschober habe Tränen in den Augen gehabt & gesagt, dass jetzt durch die Impfung die Hilfe für die Österreicherinnen & Österreicher komme. Die Frau will aber wissen, ob die Menschen unmittelbar vor der Corona-Impfung auf Corona schnell getestet werden & ob man vor der Impfung kurz auf den Gesundheitszustand untersucht werde, damit es keine Komplikationen & ungewollte Nebenwirkungen gibt. Sie sei niemals gegen Impfungen gewesen, aber überzeugt, es müsse mit größter Sorgfalt voruntersucht werden & dass eben der Staat hafte. Bei jeder Impfung sollte das so sein, dann wäre nämlich immer alles ganz einfach. Mit Impfgegnerschaft habe, was sie wolle, nichts zu tun, sondern es gehe um Gewissenhaftigkeit & Professionalität. Dauernd auch sage jetzt irgendein Politiker, dass er sich selbstverständlich gegen Corona impfen lasse, zumal er zu Vorbildlichkeit verpflichtet sei. Sie beeindrucke das nicht & sie verstehe das Argument nicht. Es sei denn, die Politiker lassen sich experimentell als Erste impfen & die Bevölkerung schaut, was dann geschieht. Andererseits, denke ich mir, wäre es nicht gut, würden die Systemerhalter systematisch weggeimpft werden. Wenn die also ausfielen! Das Gesundheitspersonal hierzulande hat jedenfalls verlauten lassen, sie sehen sich als Versuchskaninchen & seien sehr skeptisch! Aufgrund der Verantwortung für die anderen & für sich selber. (Was es alles gibt!)

28.11. Einer sagt, dass er sich bei Fernsehfilmen oft schreckt, weil weder Abstand gehalten noch Masken getragen werden. So weit ist es schon mit mir, lacht er, & weil im Radio jetzt einmal Die Luftqualität in Österreichs Städten hat sich dramatisch verbessert gesagt worden ist. Dass Wirtschaftskammerpräsident Mahrer gefleht habe, ohne Weihnachtsgeschäft können wir uns alle in Leintücher einwickeln & auf den Zentralfriedhof spazieren, sei auch witzig. Dann lacht er mich aus: Und du versagst sowieso völlig! Nämlich weil ich entgegen meiner Ankündigung (er sagt Propaganda) in den Coronatagebüchern das Sozialstaatsvolksbegehren nicht erkläre, z. B. im Zusammenhang mit den Folgen des, meint er, die Wirtschaft & die Existenzen zerstörenden Lockdowns. Kannst nicht, gell? Ich sag was betreffend Jonathan Franzen, Fridays for Future, Freire, Bourdieu, Felber, Schulmeister, Werner Vogt. Nämlich dass ich’s Sozialstaatsvolksbegehren nächste Woche probieren werde zu erklären. Kopfschütteln.

29.11. Ich find’s lustig, was das Bundesheer alles können soll. Mir fällt da immer ein, wie heuer im Sommer die Frau Militärministerin in der Obersteiermark von leitenden Soldaten mittels Körperwackeln darauf aufmerksam gemacht wurde, dass die Ausrüstung, die sie am Leib tragen, sofort auseinanderfällt; zahlen müssen die sich auch die selbstverständlichsten Sachen selber.

30.11. Die Rosen um diese Zeit heuer; blühen von neuem, duften; & die vielen Knospen, Farben. Freundlich. Übermorgen ist wirklich Winter. Da sind die dann weg. Fehlen. Einmal ein Rosenwunder. Zwei Liebende, die sich trennen. Wann werden wir einander Wiedersehen? – Wenn die Rosen im Winter blühen. War dann der Fall.

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1.12. Einer zurück aus der Internen nach etlichen Wochen; immer dünn gewesen, dennoch noch 10 Kilo abgenommen; hat zum Glück keinen Krebs. Sich vormals lustig gemacht & geärgert, wie viel hintangestellt wird wegen Corona. Im Spital dann plötzlich 3 Zusatzzimmer für Coronakranke, auf demselben Gang, da in den vorgesehenen Krankenhäusern kein Platz mehr. Er habe diese Menschen schreien & weinen gehört aus den Zimmern heraus seinem gegenüber. (Österreich.)

2.12. Eine Lehrerin in Istanbul; geträumt, sie halte es nicht mehr in der Wohnung aus, gehe irrtümlich zur falschen Zeit aus der Haustür. Ein Polizist hält sie sofort auf. Sie stößt ihn weg & läuft davon. Schlägt sich zu Fuß zu einer Freundin am Stadtrand durch. Ist jetzt dort. Wie jetzt zurück? Braucht Zugang zu ihrer Arbeit. Hat auch nichts bei sich.

3.12. Einer ruft mich an, sagt, derjenige, mit dem ich soeben telefoniert habe, lasse sich vielmals bei mir entschuldigen, das Ganze sei ein Missverständnis gewesen. Ich glaube nicht, dass sich da wer wirklich entschuldigt hat. Der Freundliche jetzt am Telefon will m. E. (mit allen Mitteln, u.a. durch Erfindung) vermitteln. Gelingt ihm sofort. Toller »Dolmetsch«! Entschuldige mich auch.

4.12. Einer regt sich über die Lehrer auf, die sollen sich, wenn’s ihnen wirklich um die Kinder geht, die Masken notfalls selber kaufen. Verdienen eh so viel. Ich dann: 1 Maske für 3 Stunden = 2–3 Masken pro Arbeitstag; eine kostet zwischen 7 & 9 €, = ca. 400 € im Monat. Viel, oder? Geht nicht durch, mein Argument. Er, Betriebsrat, kein Lehrer, sollte, sag ich dann, schnell im eigenen Dienstleistungsbetrieb schauen, dass seine paar 100 Leute FFP2-Masken bekommen vom Arbeitgeber.

5.12. Wohnhaus, 5 Stockwerke, alle Türstöcke & Türen werden zugleich herausgerissen & ausgetauscht & stehen die gesamte Arbeitszeit lang offen, je Etage 10–12 Stunden; 4 Wohnungen, Gang davor & dazwischen insgesamt keine 3 Meter; Luftzirkulation (inkl. Stiegenhaus) eher 0 oder saukalt; 2–3 Handwerker, eher ohne Masken (wenn unter sich & infolge Anstrengung); Beginn: im sog. harten Lockdown. Sozialarbeiterin in Sorge um ihre Klientin, diese aus verschiedenen Gründen Risikogruppe. Hausverwaltung, bester Ruf, der Sozialarbeiterin gegenüber korrekt & sehr entgegenkommend. Sozialarbeiterin weiterhin unruhig: Just, weil alle Personen & Einrichtungen, an die sie sich vor & nach der Einigung mit der Hausverwaltung gewandt hat, sagen, das Ganze sei kein Problem. Ist es aber. Dass Arbeit & Einkommen vor Schutz & Gesundheit gehen, solle wenigstens offen gesagt werden, meint die Sozialarbeiterin. Aber so jetzt werde immer versucht, etwas einzureden, das nicht die Realität ist. Mit Pragmatik habe das nichts zu tun, sondern die Menschen können sich im Arbeitsalltag nicht selber schützen, muten den Pallawatsch, dem sie nicht auskommen, dann auch den anderen zu. & die, denen selber nicht so viel geschehen kann oder auf die gut aufgepasst wird, sagen ohnehin, es passe so & gehe nicht besser. Die Sozialarbeiterin hat ihrer Schutzbefohlenen wegen Angst vor der kommenden Woche.

6.12. Eine Lehrerin sagt, das Positive heute sei, dass sie in der Kaserne auf Negativ getestet worden sei. Organisationsablauf dort optimal. Aber dass ihre Schule aufsperrt, sei falsch. Über 550 Kinder & Jugendliche normalerweise, jetzt dann über 400. Nahezu kein Unterschied, die Klassen überfüllt. Auch beginne der Unterricht in vielen Schulen erst am Mittwoch, bis dahin massenweise Infektionsmöglichkeiten beim Weihnachtseinkauf (Eltern & Kinder). Die Lehrerin ist wegen ihres substanziellen Unterrichtes beliebt & viel bedankt. Lobt die Kinder (& Jugendlichen) vor allen für deren Fleiß & wirkliches Interesse & für die Lebhaftigkeit. Doch das Öffnen vor Weihnachten führe zwangsläufig ins Chaos usw.

7.12. Einer, der sich jetzt nicht testen lässt, sagt, er habe kein Vertrauen und da sei er ja ganz offensichtlich nicht der Einzige. / Habe in den letzten Wochen aus den Einträgen der anderen Corona-Tagebuchschreiber*innen Wichtiges gelernt; habe diesmal mittels meiner Assoziationen, Einträge, endlich ein bisserl was dazutratschen wollen. Geht wieder nicht. (Ort & Zeit.) Das Sozialstaatsvolksbegehren anno 2002 habe ich auch (wieder) nicht explaniert. – Einer der namhaften Virologen sagt seit vorigem Winter, wir erleben eine Naturkatastrophe in Zeitlupe. Diese Woche auch hat andererseits eine Fernsehmoderatorin in Gegenwart eines hochoffiziellen Genies lebensfroh geschwärmt, wir alle seien ja vielleicht mitten in einem Live-Experiment. Mit Verlaub: gewiss. Aber es sind Dörner-, Milgram- & Zimbardo-Experimente. Was soll da denn jetzt nützen inmitten selbiger & der Naturkatastrophe in Zeitlupe, wenn nicht eine Art & Weise von wiederholtem Sozialstaatsvolksbegehren? (Jede nach ihren Fähigkeiten, jeder nach seinen Bedürfnissen. Jeder nach seinen Fähigkeiten, jede nach ihren Bedürfnissen. Auf Deutsch: Was braucht wer, was vermag wer?)

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7.12. Ein Kollege sagt zu mir: Du steckst dich sicher nicht an. Du bist ein zweiter Monk. Immer gewesen. Stimmt.

8.12. Eine junge Frau sagt: Das Problem sind die Computer. Die Menschen glauben dadurch, alles geht automatisch. & die reichen Leute & die Machtpolitiker sind gewöhnt, dass sie nur anzuschaffen brauchen, & jemand anderer muss & wird’s dann schon machen. Unsere Politiker sind verwöhnte Kinder, tragen selber nie die Konsequenzen. Hat die junge Frau gesagt! Und: Das Virus macht alle Lügen alle!

9.12. Der Schwarzafrikaner, der früher einmal im Monat um ein paar Euro hierher kam. Seit Februar nie. Sagte immer: Servus, Chef!, lachte, zählte die kleinen Münzen & wünschte der Familie alles Gute & viel Glück. Denke oft an ihn; erreiche ihn nicht, sein Handy außer Betrieb; Sorge: die Lockdowns, krank, sonst irgendwas. Behördliches? So: & heute ist er wieder da! Gott sei Dank! Wartet, friert. Rechnet mit gar nichts. Waren nicht da. Ist zermürbt, bedrückt, leise. Nicht wie sonst. Wünscht aber wieder alles Gute & Glück. (Viel weggelassen.)

10.12. Kirchgang im Parlament; mein frommer Bekannter* außer sich: Diese Heuchelei! Was ist mit den Flüchtlingskindern auf den griechischen Inseln? Ein Bub auf Moria hat zu seiner Mutter gesagt, es wäre besser gewesen, sie beide wären verbrannt. Was sind das für Politiker bei uns, warum sind die bloß so, ich versteh die wirklich nicht. (*Kürzlich telefonische Voruntersuchung, ob Parkinson. Nein, ist essentieller Tremor; bis zur Untersuchung Betablocker oder in der Früh Bier, Wein oder Schnaps trinken! Kommentar, obgleich Antialkoholiker: Die Chassidim trinken morgens Schnaps, die Quäker & Shaker zittern. Das gehört dazu.)

11.12. Eine junge Frau (andere) sagt, die Merkel müsse unbedingt noch einmal als Kanzlerin kandidieren. Wenn’s in der BRD nicht gehe, solle die Merkel nach Österreich kommen. Bei uns gebe es niemanden wie sie. Unsere Politiker können alle nicht vernünftig mit den Leuten reden, seien unglaubwürdig, bei denen sei 1+1 nie 2 & zum Beweis zeigen die dann Grafiken & stellen Experten & Studien vor & reden im Fernsehen. Vor ein paar Tagen habe die Wirtschaftsministerin gesagt: Wir haben das alle noch nie erlebt. Wir lernen gemeinsam. Die junge Frau habe das empört, sie halte die jetzigen Politiker für lebensfern & ungebildet & überhaupt nicht vorbildlich. Es fehle an Fürsorglichkeit. Genauso an substanziellen, niveauvollen Diskussionen mit Geistes-, Kultur- & Sozialwissenschaftler*innen. Z. B. mit Ideen- & Sozialhistoriker*innen. Zuerst habe sie sogar geglaubt, der höfliche Politologe, der im Fernsehen mit der Wirtschaftsministerin mitdiskutierte, wolle Regierungsberater werden, aber dann habe er ja doch die mangelnde Fehlerkultur beklagt. Die junge Frau sagt, sie ertrage die grassierende geistige Unredlichkeit nicht. Deshalb: Die Merkel muss her!

12.12. Bachler, sein Anwesen (das höchstgelegene in der Steiermark) in letzter Sekunde vor der Zwangsversteigerung bewahrt; das Kreditgebaren der Bank betriebsfeindlich + unverhältnismäßig + existenzzerstörend + spekulativ; Ökologie- & Ökonomie-Skandal. Moralischer sowieso. Geht durch alle Medien. V. a. aber die Hilfsbereitschaft & die landwirtschaftliche Grundversorgung Österreichs: Über alles wird jetzt lebhaft geredet: von der Rettung der Wirtschaft, der Arbeitsplätze, der Natur & des Geldes. Meines Empfindens ist’s, als ob’s Sozialstaatsvolksbegehren endlich angefangen hat, sich zu formieren & Tätigkeit zu entfalten. (J. Ziegler sagt, das Gras wachsen zu hören, sei das Um & Auf. Auf also!)

13.12. UK: allergische Reaktionen auf Corona-Impfung, 2:100; offizielle ärztliche Warnung, Allergiker nicht zu impfen. Eine Allergikerin, Bekannte, sagt erschrocken, dann könne sie sich nicht impfen lassen. Ein Arzt sagt, man müsse halt eine Antihistamintablette vorher nehmen, wie manche Patienten eben vorm Essen. Mir fällt daraufhin ein, was ein Ärztekammerpräsident einmal gesagt hat, nämlich: Medizin ist keine Wissenschaft, sondern eine Kunst. Rechne: 2 von 100 sind 2 %. 2 % von 5 Millionen sind 10.000. Unterm Strich: Weil ja Hunderte Millionen EU-Menschen geimpft werden, würden EU-weit etwaige Nebenwirkungen eventuell Zehntausende, Hunderttausende bzw. ein paar Millionen betreffen. So einfach ist das mit den großen Zahlen. Nein, stimmt nicht? / Viel & großes Lob, wie gut die Teststationen organisiert sind. Dass alles problemlos funktioniert hat, hängt aber vielleicht auch damit zusammen, dass die ja gewissermaßen fast auf Nullbetrieb gefahren sind. Da kann nicht viel schiefgehen, oder? Diejenigen von meinen Bekannten, die hingehen, sind jedenfalls beeindruckt von der Problemlos- & Schnelligkeit. & möchten, dass alles so abläuft, auch die Impfungen. Vertrauen jetzt viel mehr darauf. Einige sind zum Testen gegangen, um ihre Angst loszubekommen; möchten sich öfter testen lassen pro Woche, weil sie hoffen, bei rechtzeitiger Erkennung nicht schwer zu erkranken & schnell zu genesen.

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14.12. Die Altenpflegerin, die ausbildet & gemocht & geachtet wird. Wenn bei ihren eigenen Schützlingen Erschwernisse eintreten, Ausweglosigkeit bevorsteht, nimmt sie das sehr mit; hat ihre Mutter früh verloren. Die Zeit jetzt sei für alle schwer. Die Sorgen! & die jungen Leute können nicht weg, finden nicht ins Leben, nehmen deshalb die Drogen.

15.12. Die Held*innen des Coronajahres werden groß geehrt. Held*in heißt eigentlich freier Mensch. Glaube nicht, dass die Helfer*innen da hier jetzt freie Menschen sind; Arbeit kommt von orbari, i. e. zurückbleiben, im Stich gelassen werden, ausgeliefert sein; daher auch arm. Prekär kommt von Bitten, Betteln & Flehen. Der Pfleger, Betreuer, der sich im Frühjahr mit seinen behinderten Klienten mit einsperren hat lassen, weil er sie nicht im Stich lassen wollte. Nie mehr berichtet worden. Jetzt dann? Ja?

16.12. Eine kleine %-Fahne. Attacler, 3! 2 ältere Frauen + 1 viel älterer Mann, tut sich beim Gehen schwer. Teilvermummt (= maskiert) & tapfer. Auf ihrem Pappendeckel steht handgeschrieben: Reiche ...

17.12. Eine Bekannte telefoniert: Wir werden viel verzeihen müssen & vorher ist vorbei & gibt’s nie mehr. Vor Corona, meint sie. Glaubt die Sprüche & sagt mir, wer die geklopft hat. Ein Politiker, ein Arzt & eine Moderatorin waren’s. Meine Meinung: 1) Verzeihen: Voraussetzung, dass verlässlich kein Schaden mehr angerichtet wird & dass unverzüglich Wiedergutmachung erfolgt. 2) Alles, was jetzt ist, ist schon geschehen (siehe Thukydides). Die 1. Republik war die präventive Lösung unserer Probleme jetzt. In der 2. war’s der Sozialstaat.

18.12. Werde auseinandergenommen: im Corona-Tagebuch meine ständige Sozialstaatsvolksbegehrerei & der Vermerk zur verhinderten Versteigerung des Anwesens Bachler. Die Rettung sei Kitsch & PR (für Gabalier!). & ob ich mir Gabalier & die Großbauern als Galionsfiguren fürs Sozialstaatsvolksbegehren wünsche. Lächerlicher gehe es gar nicht mehr! = Kritik von links. Von rechts: Bachler sei selber schuld, habe missgewirtschaftet, Vergleichsangebote ausgeschlagen, fehlinvestiert, Nachbarn als Systembauern & Systemtrotteln beschimpft. Mir wird schlecht: dieser Neid! – Wie vielen Bauern in Österreich stehe bevor, dass ihnen Existenz & Leben zerstört wird! Darum geht’s doch, oder? Ist in Bachlers Fall verhindert worden. Dem hat man helfen können & andere mögen folgen! (Bourdieu war links & von Bauern her & die waren wesentlich für sein sozialwissenschaftliches Werk. Seine Ideen zu Wirtschaft & Zukunft waren landwirtschaftlich geprägt.) / Nächster Vorwurf an mich: Ich sei Impf-, Test- & Maskengegner. Erwidere: Eine Impfpflicht ist für mich überhaupt kein Problem. Aber der Staat muss dem Verursacherprinzip gemäß haften: die korrekte Voruntersuchung & Applikation gewährleisten & für etwaige Folgeschäden aufkommen. Infolge der Tests darf es zu keinen Ansteckungen kommen & die Masken sind hygienisch einwandfrei zu handhaben. Hierauf wird mir gesagt: Die Leute sind zermürbt, wollen endlich wieder halbwegs normal leben & werden sich daher gewiss testen & impfen lassen. Eine andere Hilfe gebe es ja nicht. Was werden Sie tun? Antworte: Ich glaube, dass man sich dauernd impfen wird lassen müssen. Wie jedes Jahr wieder gegen die Grippe, immer gegen eine andere Variante. & Rübsamen-Schaeff, eine der renommiertesten Onko- & Virologen, hält es für möglich, dass wir durch die Impfung Überträger werden. Werde ausgelacht. Nicke. Sage, dass ich das Freitesten im Januar nicht verstehe & das jetzt am Wochenende vor Weihnachten auch nicht. Denn mehr als 3 Tage gelte ja kein Ergebnis; zum Beispiel 2 junge Männer da hier, die jetzt bei den Massentests negativ waren, keine 36 Stunden später akut Corona-krank. – Zorn. – Erwidere: Ärzte & Wissenschaftler tun zurzeit das, was die Politik aufträgt. Wissenschaft muss aber unabhängig sein, sonst ist sie nutzlos. (Ärzte denken auch anders als Wissenschaftler. Probieren anders = trotzdem.)

19.2. Einen Freund ärgert die rührende Babyelefantenwerbung im Fernsehen: Ein kleines Kind droht zerquetscht zu werden. Aber die Moria-Säuglinge, die von Ratten angefressen werden, interessieren nicht! Dass Bischof Glettler ohne Kinder zurückkommen muss, kann mein Freund nicht fassen. Sagt, wir alle werden von der Regierung dazu gezwungen, Beihilfe zu leisten. Er sei kein Jurist, aber für ihn sei es Mord. Unterlassene Hilfeleistung, sage ich. Mit Todesfolge, sagt er: Quälen von Unmündigen & fahrlässige Tötung.

20.12. Wieder fordert der Caritaspräsident von der Regierung ein gesundheitliches & ökonomisches & soziales & ökologisches Gesamt- & Zukunftskonzept. Ha! Das Sozialstaatsvolksbegehren inklusive bedingungslosen Grundeinkommens ist das! Aber das müsste ja die Caritas machen, nicht die Regierung, kommt mir vor. / Kanzler Kurz: Die Politik muss entscheiden, die Wissenschaftler schaffen zu viel Verwirrung! Hans Kelsen würde den Kanzler verklagen, Max Weber den Kanzler öffentlich für nicht satisfaktionsfähig erklären. (Minimum.)

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30.12. Herzinfarkt am Christtag. Seit heute Mittag bin ich wieder daheim. Geht mir besser als zuvor heuer. Ist nicht selbstverständlich. / Mir wird heute ein besseres neues Jahr gewünscht. Ist nicht nötig. Das Jahr war gut, denn ich lebe noch & bin unbeschadet. Die Rettungskette hat sofort & fehlerfrei funktioniert. In den folgenden Tagebucheinträgen berichte ich nur davon.

31.12. 12 Uhr 30: Kann nicht atmen. Gehe in Richtung meiner Frau, will nicht umfallen. Schleppe mich ins Zimmer in den ersten Stock. Schweißausbruch. Keine Luft. Brust zusammengedrückt. Nehme 2.000 mg Magnesium, Gefühl der Erleichterung; will abwarten. Mein Mund offen. Meine Frau sagt: Egon, das schaffen wir nicht allein. Hält mich. Ruft Rettung & Notarzt. Sind binnen 10 Minuten da. Wichtig, dass ich nicht das Bewusstsein verliere. Gebe Antwort, rede. Soll sitzen, nicht liegen. Bekomme Sauerstoffmaske. Notarzt kommt. Scheint mir ungehalten. Wird freundlich. Bekomme FFP2-Maske statt Sauerstoffmaske. Sie haben einen Herzinfarkt. Sie bekommen sofort einen Herzkatheter. Sage: Ich werde jetzt benommen. Sagt: Ich habe Ihnen etwas gespritzt. Mache einen Witz. Schauen ernst. Bete laut, ist mir in der Brust eine Hilfe. Werde hinuntergetragen. Bedanke mich bei meiner Frau für alles. Im Hof bei meiner Tochter & bei meinem Schwiegersohn. Abfahrt verzögert sich, weil im Auto Vorversorgung.

1.1. Bekomme im Spital rechts drei Stents, da Infarkt rechte Hinterwand & linke Vorderwand. Vor Coronaabstrich die Schwestern unruhig. Die Eheringe lasse ich mir nicht abnehmen, sage: Nein. Den Herzkatheter empfinde ich sofort als Wohltat. Stentsetzung links erst in ein paar Tagen. Auf die Intensiv. Stolz, nie bewusstlos zu werden. Gebe immer Antwort. Erwidere jede Freundlichkeit. Guter Dinge. 18 Uhr 30: Schichtwechsel. Die neue Schwester stellt sich mit Familiennamen vor. Ein sehr verlässlicher. (Der der Ärztin vom Nachmittag & jetzt dann in der Nacht auch.) Alle freundlich, herzlich. Mitternacht: Sage: Mein Herz kann nicht mehr schlagen. Blutdruck 60 zu 40. Geht alles gut aus. Große Verbundenheit zwischen der Schwester & mir. 6 Uhr 30: Schichtwechsel. Verabschiedet sich. Bedanke mich. Die Ärztin geht auch: Sie sind überm Berg. Meine Frau hat mit ihr telefoniert. Wichtige Sachen (Talisman) hab ich hereinbekommen. Den neuen zuständigen Pfleger mag ich sofort, gibt mir die Hand. Trägt keine Maske. Wasche mich selber. Bekomme Kakao, Butterbrot & Salz. War ein Witz gewesen in der Nacht. Der Pfleger verbringt in dieser & der übernächsten Schicht viel Zeit mit mir. Sagt einmal: Machen S’ keinen Stress, Herr Leitner. Ich mach eh alles. Lachen viel. Sagt ein paar Mal, dass ich den schweren Herzinfarkt ernst nehmen müsse. Bitte die OA, dass meine Frau & mein Seelsorger auf die Intensiv dürfen. / Mein Intensivbett wird gebraucht. Sage: Ich will nicht raus. Verstecken Sie mich wo da herinnen unter einem Bett. Zufällig, weil meine Werte zu hoch, kann ich bleiben. Der Mann mit der schweren Hepatitis & der mit den Herzklappendefekten warten weiter auf mein Bett. (Triage.) Spreche eine offizielle Vollmacht für meine Frau aus. Bitte, das im Krankenakt zu vermerken. Meine Frau kommt zu mir. Alles wird gut.

2.1. 18 Uhr 30: Nachtschicht. Die militärischste. Mir wird wieder gesagt, wie schwer meine erste Nacht war. Zerlege wieder mein Bett. Kann das erste Mal aufstehen, sodass es fixiert werden kann; die eigenen Beine Wohltat. Eine Schwester weckt mich versehentlich, entschuldigt sich. Dass ich schnell reagieren kann, hochschrecken, gibt mir aber ein gutes Gefühl, Kraft. In der Früh der Pfleger: Dass Ihr Bett gehalten hat, ist für mich ein Triumph! Wir lachen. Sagt: Gell, wo ich bin, passiert nichts. Zuerst geglaubt, es sei eine Machopartie, aber die Pfleger haben alle auf die Schwestern gehört wie auf Chefinnen.

3.1. Letzte Schicht: Wieder mein Lieblingspfleger. Erzählt seine Hobbys & dass sein Freund ohne Verfügung, er selber auch. Reden über die Ruhe auf der Intensiv. Als ob sich jede*r auf jede*n wirklich verlassen kann, ist es hier. Wenn eine*r ausfällt, sozusagen fällt, wird ihm, ihr die Genauigkeit & Sorgfalt & Verlässlichkeit zuteil, die er, sie selber aufbringt. Versprechen einander, uns in meinem Ort wiederzusehen. Werde auf die Station gebracht. Auch dort Sorgfalt. Seelsorger schon da. Beten. Reden über Moria. Bildet sich ein, auf EU-Ebene & in den Bundesländern tue sich viel. Glaube das nicht. Dass die Regierung, der Kanzler, den Kindern helfen wird, glaubt er selber nicht.

4.1. Dränge nach Hause, zumal jeder Tag & jede Nacht problemlos. Letzter Abend absurd. Falsch im System, wenn Hilfsschwestern fürs (Menschen-) Putzen, Essen & Spritzen zugleich zuständig sind. Personalmangel: Überforderung, Müdigkeit, unhygienisch, Gefahrenquelle. Mehrmals noch Telefonate mit einem Schulfreund. Klärt mich medizinisch auf & beschwört mich. Verspreche ihm alles, was ich halten werde. Sagt mir wieder, wie viel Glück ich gehabt habe. Ja, eben, diesen Sozialstaat begehre ich! (Für alle.)

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5.1. Dass die Aufgabe darin besteht, sich weder von der Macht der anderen noch von der eigenen Ohnmacht dumm machen zu lassen, von wem ist das?

6.1. Zufluchtsorte. / Haltet ein, ihr Herren!, im seit Tagen ersten Film, den ich mir anschaue. Im nächsten sagt einer Zeithäufen. / Im Juni, Juli & August 2020 habe ich immer & immer wieder versucht, Kontakte aufzunehmen & herzustellen. Aber die Guten waren alle auf Urlaub. Wirklich. In Pension war einer auch gerade gegangen. Um die Pflegeversorgung, Vorsorge, für den Herbst war es mir gegangen & ums Sozialstaatsvolksbegehren als Ganzes. Stattdessen haben die dann was gemacht, das, glaube ich, Österreich hilft Österreich geheißen hat. (Spenden.) Ich war fix & fertig.

7.1. Freiheit heilt, von wem ist das? / Eine sagt zu mir wieder, dass Spinozas Ethik ein Tagebuch sei; wie ein solches zu lesen. / Meine Frau geht mit mir jeden Tag eine Stunde spazieren & jeden Abend spielt sie mit mir in der Wohnung Fußball. / Kreisky hat einmal gesagt, er fürchte sich vor der Zeit, in der eine neue Politikergeneration über die Leben bestimmen werde, welche die Zwischenkriegs- & Kriegszeit nicht erlebt habe. Diese Politiker werden nicht verstehen, was auf dem Spiel steht. Werden weder reagieren können noch präventiv sein. & einmal hat er beklagt, dass es keine öffentlichen Denker mehr gebe wie Otto Neurath. Den Neurath hat Kreisky sehr gemocht, weil der immer gut aufgelegt war & eine gute Idee nach der anderen hatte.

8.1. Freundlich sein, den Boden bereiten für Freundlichkeit.

9.1. Michelangelos Gedicht: Der Stein, der sagt: Weck mich nicht auf. Sprich leise. / Die Tierfilme, Gespräch: Eine Politikerin, die ich mag, verträgt nicht, wie die fremden Jungen umgebracht werden, um damit die eigenen zu füttern. Ich glaube auch, dass die Natur Blödsinn ist. / Die meisten Leute verwenden die Begriffe Helferhilflosigkeit & Helfersyndrom falsch. Jedenfalls nicht im Sinne des Erfinders (= Wolfgang Schmidbauer). In dessen Augen besteht das Problem darin, dass die Helfer & Helferinnen ihre Probleme & die ihrer Einrichtungen, die Arbeitsprobleme, nicht benennen, weil sie als Einzelne & als Ganzes perfekt sein müssen. Daher die Katastrophen.

10.1. Einer sagt, Geheimnisse sind sinnlos. / Gehe davon aus, dass von sozialdemokratischer Seite die Wiederholung des Sozialstaatsvolksbegehrens aus dem Jahr 2002 angedacht wurde im Sommer 2020. Dann hat man es wohl wieder sein lassen. Oder strategisch aufgeschoben. Heute dann ist der IHS-Chef Arbeitsminister geworden. Die Sozialdemokraten werden es also schwer haben. Als Sozialdemokraten. Wie nach dem Krieg am Anfang der Zweiten Republik & in den ersten Jahrzehnten braucht jetzt jeder jeden. Die Arbeitnehmer werden jetzt wirklich gebraucht. Als Konsumenten. Die Arbeitslosen auch. Aber den Sozialdemokraten wird das nichts nützen. Die sind immer hintennach. Die wollen ihre Institutionen halten & verlieren sie dadurch. Fällt nichts ein sonst. (In Ciceros Staatsschrift lautet ein Fragment: Durch Personalmangel haben wir den Staat verloren.)

11.1. Einer sagt, Ideen sind Luftschnapper. / Eine schreibt einem einen hundert Seiten langen Brief. (Mir nicht.) / Einmal hat es ein Ministerium aller Talente gegeben. In Österreich nie. / Gute Nachrichten sammeln & aufnotieren. / Eins teilt sich in zwei. Von wem ist das? / Fälligkeit. /Einmal letzten Sommer habe ich einen gefragt, ob seine Organisation einen Plan habe. Antwort: Nein. Den hat aber niemand. & einer hat im Sommer zu mir gesagt, jetzt werde alles in Ordnung gebracht. Man sei durch die Schnelligkeit der Ereignisse überfordert gewesen, aber die Pflege eben z. B. werde in Ordnung gebracht, alle sagen ihm das so. Ich erwiderte: Das geht nicht. Die können das nicht. Es ist etwas Systemisches. / Mir wird gesagt, ich müsse mich unbedingt impfen lassen, sei gefährdet, hätte im Ernstfall keine Chance. Nichtsdestoweniger war ich, seit ich ein Schreibender & Veröffentlichender & Vortragender bin, immer vorsorgend, für die Vorsorge eben, angesichts dessen, was kommen wird. Das gewesen zu sein, nehme ich tatsächlich in Anspruch. / Beim Spazierengehen, die Leute sind immer sehr freundlich. Viel mehr gegrüßt wird, kommt mir vor. Luft hab ich auch viel mehr. / Bin angewiesen, jeden Morgen vor dem Blutdruckmessen 20 Minuten Ruhe zu geben & zu halten. Bete da immer zwei kurze Hebräische, die ich sehr mag. & dann mache ich Lachyoga, Haha gegen die Angst, Hehe fürs Immun, Hihi, damit mein Kopf wach ist, Hoho gegen den Groll & Huhu für die Verdauung. Gut. Sodann bekomm ich meinen Kakao. Der wird auch jeden Tag besser.

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12.1. Beim Blutdruckmessen steche ich mir mit dem Gerät in den Daumen; glaube nicht, dass sonst wer kann, wozu ich imstande bin. / Beim Spazierengehen: vor einem Haus eigentlich ein Freimaurerkreuz, großes. In den USA die schwarzfarbigen Freimaurer fallen mir ein, wie stolz sie durch die Stadt marschierten.

13.1. Einer redet am Telefon eine halbe Stunde lang auf mich ein; beantworte jede seiner ihm dringlichen Fragen & einmal muss ich aufs Klo. Als ich wieder da bin, sagt er, ich sei sehr geschwächt & er mache sich Sorgen. Fängt wieder an, auf mich einzureden; werde zornig. Vor ein paar Tagen hat er geglaubt, ich könne einfach weitermachen, als sei nichts passiert; aufstehen & weiter geht’s. Tut’s ja eh. Ich muss aber aufpassen. & er hat Angst, z. B. vor der Zukunft, z. B. seiner, z. B. beruflichen. Bemüht sich, guter Dinge & Laune zu sein. Sprudelt vor Lebensfreude. Schön ist das. Ich muss das Telefonat aber beenden, aus Schwäche. In der Nacht heut, 24 h, hat mich aus der BRD ein netter Soziolog’ angerufen zum Tratschen. Ruft mich immer aufs Festnetz an; kapier nie, warum das für ihn billiger ist. Bin zum Telefon gelaufen, hab ja nicht gewusst. Ui, so unhöflich war ich schon seit Jahrzehnten nicht mehr! Funktioniert noch alles bei mir! Gott sei Dank!

14.1. Einer sagt heute zu mir, ich sei ein Verschwörungstheoretiker. Oder ein Sympathisant. Erwidere: Wenn ich ganz ehrlich sein soll: Ich bin kein Verschwörungstheoretiker, sondern ein Verschwörungspraktiker. Eigentlich bloß Praktikant. Seit Jahrzehnten nur ein Verschwörungspraktikant. Mein Gegenüber erwidert, dass das nicht so lustig sei von mir, wie ich vielleicht glaube. Erkläre daher Erasmus. Die Querela pacis. Bilde mir halt ein, dass dort (vor 30 Jahren gewiss) gestanden ist: Conspirate in nomine Jesu! & Coniurate inter vos in nomine pacis! Oder so ähnlich. Vor Jahrzehnten auch & Jahren hab ich Jean Ziegler & einmal Rupert Neudeck nach Graz einzuladen versucht (& noch ein paar); wollten kommen, hätten nichts, wie man so sagt, gekostet. Ist gescheitert – woran? Pscht! (Geschäftsleute da hier.)

15.1. Einer sagt, er habe oft mit EU-Leuten zu tun. Wie die über Flüchtlinge reden, verwundere es ihn nicht, dass die Kinder & Frauen auf den griechischen Inseln & die Flüchtlingsmänner in Bosnien als Untermenschen behandelt werden. Subhumans sagt er dann, damit er nicht immer Untermenschen sagen muss. Der Seelsorger im Spital, Herzzimmer, fällt mir ein, der auf die EU hofft. & dann, dass es jetzt Zeltdemonstrationen in österreichischen Städten immer mehr geben soll, um unsere Regierung dazu zu bringen, wenigstens ein paar Kinder bei uns aufnehmen zu lassen. Kleine Untermenschen zwar eben, aber die täten da hier ja eh niemandem was, oder? Die vorige ÖVP-FPÖ-Regierung – eine Sozialpsychologin hat damals gesagt, worum es gehen müsse in Österreich & europaweit, sei, das Herrenmenschentum nicht zuzulassen. Die hat sofort verstanden, was los ist. Jetzt haben wir eine Türkis-Grüne-Regierung, warum ist das noch immer so?

16.1. Die Impfkampagne, Zeitung: Die Enkelin darf endlich wieder die Oma küssen; Fernsehen: der 94-Jährige & in Weiß & mit Büchern die Krankenschwester. & in den Nachrichten wird das Impf- & Virusgeschehen mittels Vergleich mit Autos, Fußball & Kartenspielen erklärt von den Expert*innen. Kennen sich aber mit Kartenspielen, Fußball, Autos nicht aus. & wer sich nicht impfen lassen will, sei ... (Ich will ja eh, muss ja!) trotzig z. B.; Trotzreaktionen von Pflegepersonal, das nicht will. Infantile sind trotzig; die Verweiger*innen hingegen haben 0 Vertrauen. Sind gewohnt, allein & im Stich gelassen zu werden & dass man mit ihnen von Chefitätenseite macht, was man will & was überanstrengt & nicht guttut, sondern schadet (jahrein, jahraus). & 23 tote alte Menschen gibt’s nach applizierter Impfung in Norwegen, bei den (am meisten) Vulnerablen. & der Pfizer-&-Co-Impfstoff ist logistisch schwer zu handhaben, fragilst bzgl. Transport & Lagerung. & intellektuelle Unredlichkeit nenne ich schändlich (wie die seit Sommer klare Unterversorgung mit FFP2-Masken).

17.1. Einer hat seit Jahren große Freude mit dem AMS. Ist 60 & die wollen ihn wieder schulen. Freut sich Schmäh ohne auch auf den neuen Arbeitsminister. Mich regt der auf, weil er die Message Control der Regierung gleichgesetzt hat der Forschungsredlichkeit im Wissenschaftsbetrieb. / Mir gefällt der Gewerkschaftspräsident, da einem Wichtel immer ähnlicher (Wichtel, i.e. von wichtig) & ÖGB & AK für Reichensteuer. (Das Sozialstaatsvolksbegehren & das bedingungslose Grundeinkommen wären aber trefflicher.) / Geht mir heute wieder sehr gut. Gestern die eiskalte Luft beim Gehen im Wald & Schnee war gar nicht gut, ziemliche Probleme. Gut ausgegangen! Meine Frau mir beigestanden. / Neurath, Keynes, Zilian an Herzinfarkt gestorben, fehlen da hier ökonomisch sehr & Illich & Freire in den Schulen & Kontakt(t)räumen.

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18.1. Ein Arzt erklärt mir, wie harmlos es nach der Reha in der Realität sein wird, sobald ich meine optimale Herzfrequenz kenne: Je 30 Minuten 3 x pro Woche soll ich mich auf den Heimtrainer setzen während der ZiB 1. Aber die ist sicher nicht gut für mein Herz, sag ich. Mit dem Hund spazieren könne ich stattdessen auch, aber nicht von Baum zu Baum, sondern zügig. / Keynes’ Vornamen, vom berühmten Steuermann, der die Leut’ gerettet hat; von dem echten John Maynard (Fontanes Ballade)? / Möchte eine Verhaltenstherapie machen & in eine Selbsthilfegruppe auch, damit ich mich auskenne & nicht so schnell in Rage gerate. (Schreckhaft bin ich seit heuer auch.) Hab keine Frustrationstoleranz & keine Impulskontrolle, bilde mir darauf sogar etwas ein. Ist ja oft wirklich richtig so. Ich halt’s halt nicht aus. / Soll mich vor der Impfung testen lassen, weil ich auf Lacke & Putz- & ein paar Lebensmittel allergisch bin.

19.1. Ein Freund verspricht mir freudig: Wir sehen uns wieder, wenn dieser ganze Wahnsinn vorbei ist. Denk’ mir ... / Gute Unterhaltung in der kardiologischen Praxis, weil ich nach meiner Lebenserwartung frage; einigen uns darauf, dass diese nicht alle halben Jahre in jedem Befund angegeben werden muss.

20.1. Vor zehn Jahren hat ein Grünpolitiker, den es so nicht mehr gibt & der mich nie mochte, zu mir gesagt, man sollte Wahrheitskommissionen einrichten in Österreich; die Politiker müssten endlich zugeben können, was los ist. Der hat recht gehabt. & es wäre früh genug gewesen. / Kommenden Montag fängt »meine« Reha an. Freue mich sehr darauf. Auf die Hilfe = Lebenserwartung. / Muss einer statistischen Erhebung Folge leisten, Zeitaufwand für nichts, hat sich ja nichts geändert. Werde einen Tag lang die alten Unterlagen suchen der Zahlen wegen. Reicht nicht, dass ich wahrheitsgemäß Auskunft gebe & sag, sie mögen einfach selber nachschauen in ihren Unterlagen. / Hab mich völlig auf mein Herz verlassen, jetzt das! Habe mir einen anderen Körperteil zu suchen für alles. / Einer sagt, die wirtschaftlichen Probleme der BRD jetzt seien weit geringer als 2009. Daher wirken die deutschen Führungskräfte viel ruhiger als unsere. Nicht so entnervt.

21.1. Die Gymnasiallehrerin sagt, die Ärmsten seien die in der 5. Klasse: Kennen sich überhaupt nicht aus im Leben. Gerne Lehrerin & ohne Zögern. Der Gymnasiallehrer sagt, nicht das Lernen sei das Problem, sondern dass die Kinder & Jugendlichen keine Kontakte haben. Es gebe doch die vielen leer stehenden Einrichtungen in der Gastronomie. Die könnte man die jungen Leute planvoll nutzen lassen! / Vertrag das Isolieren nicht. Isolieren ist nicht helfen. Die Leut’, die das Isolieren propagieren, machen mir Angst. Dass nie über die Dörner-Experimente geredet wird öffentlich, auch. & dass eine Freundin mir bös’ ist, weil ich das exponentielle Wachstum mittels der schönen Seerosen erkläre, auch. Nerve. Auch weil ich ihr sag, dass in meinem Zeugs seit Jahren von der Triage die Red’ war. Wovon denn sonst! Von meiner Angst davor & den Menschen dann da jetzt.

22.1. Vielleicht werden ja als Impfreaktion, Nebenwirkung, denjenigen Politiker*innen, Bürgermeister*innen, die sich vorgeschwindelt haben, lange Nasen wachsen & seltsame Ohren. & erst wenn die Pandemie vorbei ist, schauen die BGM wieder aus wie vorher. & die Geistlichen? Sind Seelsorger = Gesundheitspersonal = o. k. Ja, aber die Bürgermeister sind ja wichtig & ganz nah bei den Menschen! Stimmt! Amnestie! Amnestie! Nicht nötig. Denn die Verordnungen der Regierung waren ohnehin so beschaffen, dass niemand hätte schwindeln müssen. Jegliche Entschuldigung war völlig unnötig & unangebracht! / Was mach ich bloß, wenn ganz Österreich ein Dschungelcamp wird? Geworden ist. Mit. / Seit ein paar Tagen, jedes Mal wenn wer für nichts & wieder nichts B.1.1.7 sagt, P.1 oder B.1.351, fällt mir meine Sozialversicherungsnummer ein. Früher hab ich mir die nie gemerkt.

23.1. Heut gab’s Spinatpizza, Mittwoch Germknödel mit Mohn, Donnerstag Bulgur & Reis & Brokkoli & Fenchel.

24.1. Plötzlich alle doch gut aufgelegt. Wegen der genialen Impfungen. & im Fernsehen gebieten in einem fort 90-Jährige das Impfen. Aber die sind nicht die, für die Pfizer keine Studien gemacht hat & AstraZeneca auch keine. Im Übrigen ist alles erpresserisch, die Zulassungen & Engpässe z. B. / Die FFP2-Masken & 2 Meter & Altenheimtests wären präventiv & simpel schon seit Monaten möglich gewesen. / Was das Sozialstaatsvolksbegehren helfen soll & könnte, kommt nicht in Gang! Die Volksanwaltschaften funktionieren stattdessen & zum Glück. Doch langsam alles & hinterdrein. Die Kirchen auch ewig langsam. Kara Tepe z. B., die Kirchen setzen sich ein. & die Regierung wird nachgeben, sobald es ihr von (propagandistischem) Nutzen ist. Aber die Aufnahme wird die Ausnahme sein: Keine Kinder mehr werden nachkommen & keine Familien. Doch sind jetzt die Dokumente erbracht, dass es böse ist, was in Kara Tepe usf. geschieht. = Bald werden die Guten Abhilfe schaffen können dürfen. (Gottes Engel weichen nie.)

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28.1. Die ersten Tage: Der Primar sagt zu uns: Ihr Körper kann, was Ihr Auto nicht kann. Gefällt mir, weil ja sonst immer alles Auto ist weltweit, Covid jetzt auch, Bekämpfung inklusive. Gesund werden im Laufe der Zeit kann der Körper jedenfalls wie von selber, wenn man sich entsprechend benimmt & fleißig ist. Selbstreparatur. Ja, passt! Prima! Mach ich. / Höre Zeitlupenmaul, dann Herzohr. Später, dass Coca Cola nicht preisgibt, wie viel künstlicher Süßstoff (= darmschädigend) in Light & Zero steckt, & dass die Kornspitze Weißmehlsemmeln sind, die zur Täuschung braun eingefärbt werden & dass die EU die Transfette (= am gefährlichsten) partout nicht kennzeichnen lässt auf den Verpackungen. / Auf der Skala, die mir gezeigt wird, wenn ich auf dem Rad sitze, schnaufe & schwitze, zeige ich prinzipiell jedes Mal auf Dunkelgrün, Nr. 13 = etwas anstrengend. Dabei werde ich vermutlich jetzt wochenlang bleiben, weil’s die Wahrheit ist. Außerdem wird mir dann vielleicht sportlich nicht allzu nahe getreten. Halte mich ja eh an alles; 61 Umdrehungen, max. 95 Herzfrequenz, 80 Watt; funktioniert nur so programmiert. Meine Glückszahl ist daher die 13. / Mit dem einen werde ich mich anfreunden, sein Bauch schaut dem meinen sehr ähnlich. Mit einem gerate ich im Umkleidedoppelraum um Haaresbreite in Streit, weil der eine eben keine Maske aufhat, von 4en dort haben 3 keine drüber & ich bin für einen Augenblick der 5., habe aber eine auf & dann sind wir sofort nur mehr 2; beinahe hätte ich Du tätowiertes Nilpferd, wo ist deine Maske gesagt zu einem. Haben uns dann aber gut verstanden. Sehr höflich & ehrlich gemeint gegenseitig. Einer war auch, der muss vormals bei der Justizwache gewesen sein oder Sozialarbeiter oder Insasse. Ging auch alles freundlich aus & weiter. / Nichts ist verboten, hat ein Vortragender gesagt, es gehe einzig ums Maß. & dass der Geschmack zuvorderst gelernt sei. Lernen könne daher. Neues. Um. / Beim Herzultraschall sagt einer, dass ich mich hiatz nach links drehen soll. Hiatz! Alles hochdeutsch bei dem & plötzlich hiatz mittendrein. / Beim Entspannungstraining entspanne ich mich nicht, sondern werde irgendwie seekrank, weil die Betten wackeln. Auf die Psychokardiologie nächste Woche freue ich mich. Da werde ich viel zur Beruhigung lernen. Im Übrigen gelte ich als Hypotoniker & habe in der Früh meistens keine 45 Puls. Ich war früher immer schnell von 100 auf 180 & aber gleich einschlafen habe ich auch können in fast jeder Situation. / Die Reha gefällt mir, weil alle daran Beteiligten irgendwie sagen, dass das Lachen am wichtigsten ist. & irgendwie freuen sich auch die meisten. Auch werde ich nicht viel ausgebessert, weil ich halt eben so bin. Alle sind froh, dass sie leben. Lebensfreude, tatsächlich, jede, jeder; sichtbar = ansteckend. / Jeden Tag muss man einen Fragebogen ausfüllen & wird einem Fieber = das Corona gemessen. / Das Zusammenleben scheint mir da hier ideal. / Überall hängen Briefe & Lizenzen. Urkunden. Hier bin ich gern Kunde. / Jede*r Mitarbeiter*in da hier kennt den Namen jedes Patienten, jeder Patientin. & die Krankenkassa will, dass ich jeden Tag in der Mappe unterschreibe, sonst wird nicht gezahlt. Ich unterschreibe deshalb immer alles. Zuerst auf der falschen Seite. Dabei fällt mir ein, dass ein Klassenvorstand uns Kindern geraten hat, es sei in der Schule wie beim Bundesheer & daher am wichtigsten, nicht aufzufallen. Das geht hier aber gar nicht, die merken alles. Aber ich bin ja eh kein Kind mehr. Außerdem da nix Militär, sondern ... dass wir leben können wieder. Andererseits ist ziemlich wahr: Vivere est militare & Gelernt ist gelernt. / Jede Maßnahme & jedes Medikament sollen wir laut & offen hinterfragen, hat auch einer der Vortragenden gesagt. Nach den Gründen eben & wieso & wozu & ob wirklich. Der hat mir auch gefallen. Werde sehen, wie’s weitergeht; die Wirklichkeit mag ich eh am liebsten.

30.1. Von Wolfgang Temmel & Ruth geschenkt bekommen die neue CD & dazu gemalte Karten zu jeder Weise. Gelungen & schön! Paradiesisch! Eichberger über Cage & die Insel ist auch drauf. Hätte ich die Island Sessions & die vielen CD-Insulaner am 25. Dezember gehört, hätte ich keinen Herzinfarkt bekommen. Ich wette darauf. Jetzt bekomme ich halt keinen zweiten. Ist ja auch gut! So ein Insulaner wie die will ich aber ab sofort werden, damit das alles klappt bei mir. Ich glaub wirklich, man wird sofort ein*e Insulaner*in durchs bloße Zuhören bei denen. Statt dass man sich anderswo auf der Welt wegselektieren & wegisolieren & überstrapazieren lassen muss.

31.1. Die & der 16-Jährige. Sie lernt jetzt viel leichter, bekommt viel bessere Noten. Sie lernt wirklich. Die Noten sind nicht geschenkt. Versteht leichter jetzt. Es sei sonst immer alles so schnell durchgenommen worden, sie habe zu wenig Zeit gehabt, auch zum Üben. Bei ihm ist es auch so. Das Elementare. Die Grundlagen. Das wirklich Wichtige. & mit ihren Familien haben sie Glück. & Freundschaften auch.

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3.2. Merke mir die vielen Turnübungen nicht. Bekomme daher eine Sammlung mit Abbildungen. Die kleinen guten anmutigen leichten Bewegungen sind nicht dabei. Die junge Physiotherapeutin hat sie uns gezeigt. Die waren ganz einfach & wirken & flugs. Glaube, sie war nur Aushilfe; was schade wäre. Denn alle waren infolge der Anmut angetan: Man kommt statt in Rage schnell zur Ruhe wie durch Zauberwort, Zauberhauch. Z. B. ich. / Humanitäres Bleiberecht darf der Bundespräsident nicht gewähren?

4.2. Mein Kollege zur Rechten & ich sollen gemeinsam die Frage Was brauche ich, um mich körperlich, geistig & sozial gesund zu fühlen beantworten: Freundliche Leute. & wie wir Gesundheit definieren: Alles geht gut aus. Dann ärgere ich mich aber, dass die berühmte Gesundheitsdefinition der WHO von der Kursleitung für veraltet erklärt wird: Laut WHO sei niemand gesund. Frage den Kollegen zu meiner Linken, ob er als Kind nie erlebt habe, dass alles gut ist für eine Zeit. Ist sofort auf meiner Seite. Es ist eben wie ein Menschenrecht oder eine politische Definition wie der Staatszweck in einer Verfassung. Junge Leut’ verstehen das nicht mehr. (Ein bisserl beheben wir 2 Alten das Manko.) Vor ein paar Tagen habe ich mich auch aufgeregt, da haben alle wie die Kursleitung gesagt, man müsse den inneren Schweinehund – was weiß ich, was. & einen Namen hat der auch noch. Heißt angeblich wie zwei meiner besten Freunde. Die waren nicht faul, sondern sehr fleißig, aber hatten es schwer infolge von Behinderung & wie die Menschen waren & einer hat sich umgebracht. Im Übrigen mag ich Hunde & mein Inneres & Ferkel. Selbstbeschimpfungen hingegen nicht. Sind ja eh alle Leut’ da hier so bemüht & diszipliniert gewesen ihr Leben lang & deshalb jetzt herzkrank. Blöder Militärjargon! / Die Frauen, die Arbeit & Beruf haben & Angehörige pflegten jahrelang & jetzt selber schwer krank sind & immer in der Erinnerung die verfallenden Angehörigen vor Augen haben. / Alle sagen: Wenn es meiner Familie, den Kindern, gut geht, geht es mir auch gut.

5.2. Die Liste, soweit mir erinnerlich: die Wolken am Himmel anschauen & in der Nacht den Mond, mit Freunden zusammen sein, in einer schönen Landschaft sein, freimütig & offen reden, jemanden loben, jemandem Komplimente machen, helfen, in der Natur sein & ihre Geräusche & Klänge hören & die Vögel & einen Fluss sehen & durch einen Wald gehen, gebraucht werden, lachen, anlächeln, angeschaut werden, Rätsel lösen, herauskönnen immer & wohin können, Ruhe & Frieden haben, jemanden berühren, küssen, liebkosen, eine schwierige Aufgabe ausführen, eine Sache gut gemacht haben, gute Einfälle & Pläne haben & eine erfreuliche Wohnung & mit anderen Menschen glücklich sein, über etwas Gutes in der Zukunft nachdenken. Gott kommt auch vor. Vorfreude auch. Geliebt werden. Gegenwart spüren. Um Rat gefragt werden. Guten Rat bekommen. Der geliebte Mensch ist da für einen & man selber für ihn. Zusammen halt dass man ist mit dem geliebten Menschen. Blumen. Ausflüge. Die Liste hat mir gut gefallen. Find’ sie nimmer. Macht nix. Hab sie ja irgendwie intus. Tut gut. Gute Liste. Vorher war mir sehr viel nicht recht. Aber das da passt jetzt alles. Ist o. k. Angenehme Erlebnisse. Heißt so. Sind’s. Kein Falsch. Kein Fehl. (Find ich.)

6.2. Cluster in einem steirischen Altersheim, 20 Insassen, 10 Bedienstete. Allesamt trotz Impfung, aber ... Ja, ja, eh, jawohl, ja, usw.! & die FFP2-Masken, wenn die rotzig sind, nass eben, austrocknen lassen ein paar Tage die südafrikanischen & brasilianischen & britischen Viren, wo soll da das Problem sein! & unser Glaube steht uns ohnehin bei: die Amulette: die Tests, die Masken, die Impfdosen. Auch ich glaub wirklich an die. Befürchte jedoch falsche Verwendung. (Wir Österreicher haben noch jeden Krieg verloren.)

7.2. Der Geburtstag des blutjungen Menschen, der ganz weit weg ist, damit er was wert ist & ein eigenes Leben hat. Baut sich’s auf. Geburtstagszoomen, lauter Lehrermenschen. Der Blutjunge auch wie sie. Er schafft sein Leben tatsächlich. Die Coronazeit & die Lockdowns sind kein Hindernis, die Digitaltechnik nützt ihm immens. Er will alles im Leben ohne jede fremde Hilfe schaffen. Mir ist das immer noch unheimlich. Aber er schafft’s wie gesagt. Ist glücklich. Ein wirklich schöner Tag! Ein paar Stunden später ruft mich ein Freund an, sagt, ich solle keinen Augenblick zögern, wenn ich Hilfe von ihm brauche. Ich könne mich auf ihn verlassen. Er ist besorgt. Klingt, als wisse er etwas & wolle es mir nicht sagen. / Wie die Reha wirkt: Lebensfreude & was man alles vermag, fühlen. Handlungsfähig wieder sein & bleiben. Man sieht’s den Leuten an. Mir hoffentlich auch. / Südafrika verwendet AstraZeneca nicht mehr. / Jemand, der mich liebt, will, weil ich schnell in Anstrengung gerate, nicht, dass ich am 16.2. dabei bin online. Sorgt sich. / Meine Botschaft: Das Sozialstaatsvolksbegehren endlich wiederholen & sobald’s irgend geht, spielen wir jetzt einmal Tischtennis miteinander. Bitte!

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11.2. Ein chinesischer oder britischer Mathematiker hat ausgerechnet, dass alle bösartigen Coronaviren auf der Welt in einer Getränkedose Platz haben. Ja &, wozu, was soll es demonstrieren; wie klein das Problem in Wirklichkeit ist? Oder wie gewaltig die Gefahr? Die Mathematiker (z. B. die Publikumslieblinge N. Popper = übrigens prima Jazzler & Prof. Taschner = über jeden Zweifel hochgebildet) strapazieren mich nervlich extrem. Z. B. haben, weiß ich durch die, die jetzigen Milliarden Menschen auf der Welt allesamt auf 62 km x 62 km Platz. & sämtliche Atome unserer Welt da hier auf einer Schokoladentafel. Letzteres bilde ich mir halt ein. Habe die Rechnung vergessen, war kurz vor dem offiziellen ersten Coronaausbruch, & vielleicht eher ein Stück Würfelzucker oder sonst irgendein Würfel. Jedenfalls kein großer. & ich glaub, es waren wirklich die Atome. Habe damals nicht gewusst, dass das wichtig ist demnächst.

12.2. Der AK-Chefökonom & Forschungsteam haben, wenn ich mich nicht völlig irre, ausgerechnet, dass ab sofort jedes Jahr 10 Milliarden € für Pflege & Klima budgetiert & investiert werden müssten. Die Finanzierung sei kein Problem, denn das Geld bekomme man auf dem Markt billig wie selten bis noch nie. Wer diese Zusammenhänge bestreite, könne nicht rechnen. Ganz einfach! 10 Milliarden flugs & jährlich & alles wird gut. (Nicht einmal die nie & nimmer durchsetzbaren Reichensteuern sind, wenn ich richtig verstehe, vonnöten.) Die Wiener AK mag ich. Das AKH auch. Dort haben ein paar hundert Pflegekräfte & Ärzt*innen öffentlich gemacht, dass sie bitte endlich & mit dem (für sie in ihrer Situation) richtigen Mittel geimpft werden möchten. Damit der Schutz eben nicht dermaßen lange ausbleibt. Heftigste Reaktionen seitens der von der Regierung eingesetzten Verantwortlichen dagegen! Fast, dass die von der Regierung bestellten & bestallten Impfkommissär*innen über ihre Kolleg*innen wie über Verschwörungstheoretiker reden & sagen, dass die aufbegehrenden AKHler*innen gar keine Experten seien. Solide sowieso nicht.

13.2. Mediävist*innen haben ein Rezept nachgekocht. Hat keinerlei Mengenangaben. Das war im Mittelalter oft so. Viel Zwiebel, viel Knoblauch, viel Wein, viel Ochsengalle. Oder eben nur ein bisschen von allem. Aber ich persönlich vermute, eher mehr. Das Ganze in einen Kupferkessel geben & 9 Tage in Ruhe lassen. Die sind durch pharmazeutische Analysen draufgekommen, dass es ein Medikament ergibt, & nämlich eine Art Antibiotikum. Hochwirksam! Gegen die gefürchteten Krankenhauskeime, gegen die es ja nahezu kein Mittel mehr gibt, wenn sie einmal da sind. MRSA z. B., der Staphylococcus aureus, wird jetzt damit bekämpft. Die Multiresistenz. Dieses Vorgehen glückt, heißt’s. Die Zeit jetzt ist also seltsam. Alles ist schon da gewesen. Oder? & vielleicht gibt’s gegen Corona wo was in einer alten Handschrift versteckt in einem Klo in einem Kloster. Einen Glücksfall! (Apropos: Giordano Bruno z. B. hat Erasmusschriften im Klosterklo versteckt. Erasmus war gerade verboten. Bruno später bekanntlich auch.)

14.2. ÖVP & Finanzminister sagten, sie verklagen alle, die etwas Falsches sagen. Verleumden. Mir gefällt das, denn man muss wirklich genau & redlich sein im Leben. & Machiavelli würde sagen, die ÖVP wäre völlig unfähig, in der Regierung ohnehin, hätte sie in der vielen ihr seit dem Ibiza-Skandal zur Verfügung gestandenen Zeit die Novomatics nicht in Ordnung gebracht, sodass da wirklich nichts ist. & dass die Grünen jetzt mit Sicherheit etwas herausverhandeln können für die Kinder, die abgeschobenen & die ferngehaltenen, die nicht zu uns dürfen, obwohl die Verpflichtungserklärungen verbindlich & verlässlich übernommen würden von Österreicher*innen. & 1.200 Menschen sind sowieso positiv beschieden im griechischen EU-Lager. Haben also jedes Recht auf tatsächliches Asyl in der EU. & werden aber trotzdem nicht wirklich in die EU-Länder hereingeholt. Die ÖVP hat recht, dass sie klagt. Ich verstehe ja ohnehin nicht, dass so wenig geklagt wird. Dass z. B. die EU & die Regierungen nicht verklagt werden längst schon. Von den Hilfseinrichtungen. Wegen Kindesmisshandlung oder Quälens von Schutzbefohlenen. Oder Tötung. Machiavelli würde das anraten heutzutage. Rechtsstaatlich. Die Grünen eben könnten jetzt viel erreichen. Als Koalitionspreis. / Glawischnig, ihr SMS an den Novomaticchef, sie habe Bundespräsident VdB sensibilisiert, tut nichts zur Sache. Genauso wenig wie Gusenbauer bei den Roten. Oder, wer weiß, vielleicht hat Novomatic der SPÖ einen 1. Mai mitfinanziert. Wäre auch peinlich. Ist aber alles o. k., nur: Holt endlich die Kinder nach Österreich! & wiederholt das Sozialstaatsvolksbegehren, Ihr Grünlichen, Rötlichen & Christlichen! / In der Reha ein Stresstest, bei mir ist rausgekommen, ich hab keinen.

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15.2. Frage einen Ökonomen wegen der 10 Milliarden ab sofort jährlich für Pflege & Klima & ob das Geld wirklich so billig ist. Gratis!, sagt er. Dass es nicht genommen & investiert werde, sei irrational & ideologisch & wir stehen vorm Ausbruch der Massenarmut. Verelendung. Heuer! Denn für die Arbeitslosen & die Kleinbetriebe werde nahezu nichts getan. Man verliere nur Zeit & Geld! Erinnere mich, dass jetzt oft gesagt wird, es sei, als ob das Geld abgeschafft sei. Anstatt dass die kapieren, dass genug davon da wäre! & voriges Jahr sagte eine deutsche Journalistin, so viel Geld sei da & das ganze Geld nütze nichts gegen Covid. Die irrte auch. Die Leut’ kapieren weder das Geld noch den Sozialstaat.

16.2. Lauterbach, seine geschiedene Frau ist auch Virologin, kann ihn nicht ausstehen. Glaube trotzdem, was er & Drosten sagen. Werden dafür ja bedroht & Prominente gaben ihnen im Sommer die Schuld an den Milliardenverlusten der Wirtschaft. Aber was Drosten & Lauterbach sagten, traf dann stets zu. Lauterbach: Der März werde der entscheidende Monat, weil sich da die Mutationen herausstellen, durchkämpfen; auch niedrige Inzidenzen helfen nicht, wenn das jeweilige Virus ansteckender & tödlicher geworden ist. & auch wegen der unterschätzten gesundheitlichen Folgeschäden (auch für Kinder & junge Menschen). Durch die Impfungen & überhaupt die Hightechmedizin habe die Welt vorerst auch diesmal eine technische Lösung gefunden. Aber es sei eine Naturkatastrophe & gegen das Klimadesaster überhaupt reichen & helfen die technischen Lösungen nicht. / Vorige Ostern appellierte Drosten, die Lösungen jetzt müssen von den Menschenwissenschaften herkommen. Nichts kam, nichts! Nichts! & die von Fridays for Future hatten oft gesagt, es sei nicht viel Zeit. 1 Jahr. War dann so.

17.2. Zähle zur Beruhigung von 1 los, klappt, denke an nichts sonst, knapp unter 100 dann bin ich ruhig & der Blutdruck passt. Puls 35. (Geträumt, habe die 35 € für die Balkanfahrt nicht.) / Telefonat, mir kommt vor, ein Hund bellt ein paar Mal kurz, frage, höre, er heiße Zuzu, frage nach, ist kein Hund, sondern der Zug vor der Haustür, kleiner Bahnhof. Muss jetzt oft an meine Hunde denken, an meinen Collie, wir hatten beide ein Leben wie zwei junge Hunde. Schaffe ich das wieder, bin ich außer Gefahr.

18.2. Mein Freund, Maler, brotlos, freut sich, hat tagelang an einem Kinderbuch gearbeitet, Geschenk zum 5. Geburtstag, 222 Seiten, lauter lustige Buchstaben. Ist zirka sein Enkelkind. Sehen sich endlich alle wieder. Mir fällt beim Blutdruckmessen ein, dass die Griechen das Alphabet den Flugformationen der Vögel nachgebildet haben sollen.

19.2. Dass die jetzt alle einen Generalstaatsanwalt wollen! Wozu? Es passt m. E. ja doch eh alles. Die Korruptionsstaatsanwaltschaft gibt’s eben & den Weisungsrat; die sind ja als Ersatz für dieses Amt gedacht gewesen. & dass der Generalsekretär im Justizministerium mit seinen Einmischungen in die Staatsanwaltschaft aus parteipolitischem Grund oft zu weit gegangen sein soll & von der jetzigen Justizministerin daher entmachtet wurde, kann doch nicht bedeuten, dass statt des Generalsekretärs jetzt ein Generalstaatsanwalt eingesetzt werden muss. So ein 1-Personen-Amt überfordert alle, das Parlament genauso wie den/die selber. (Den Generalsekretär sah ich einmal bei der Präsentation eines Jesusbuches; der war ergriffen.) / Auch der gute Ort, wo ich wohne, beschloss, Kinder aufzunehmen aus Kara Tepe, & schrieb an die Regierung. Bin zum Weinen berührt. Aber glaube nicht, dass etwas (in Österreich & Europa) von Nutzen sein wird ohne Anzeigen & Anklagen.

20.2. Einen Taubogen möchte ich wieder sehen, ein einziges Mal nur. / Österreich & oe24, die politischen Diskussionen dort mit Fellner als Gastgeber oft so niveaulos, dass sie schon wieder tiefgründig & substanziell sind; äußert sich über den Gesundheitsminister ordinär. In Wirklichkeit: Anschober hat ein zerstörtes Ressort übernommen; die FPÖ-Gesundheits- & Sozialministerin hatte das rote Ministerium in kürzester Zeit demoliert; Leute entfernt, sind auch von selber auf & davon, die namhafte Sektionschefin z. B.; waren kompetent & fehlen jetzt an allen Ecken & Enden. Der Volksschullehrer Anschober muss stets in die Breschen springen. Tut’s tadellos (m. E.).

21.2. Bin fix & fertig, weil für ein paar in der Reha die gesundheitliche Situation plötzlich viel schlechter ist & wenn wer ganz wegbleibt, nicht mehr kann oder die Hoffnung, Freude verliert. Weg ist der Mensch eben, als ob ihr, sein Leben. Voneinander lernen, jetzt auch. / Ein Trainer hat selber Herzprobleme. Beachte ihn sehr. Sagt: Alles können, nichts müssen. / Ein junger Sportwissenschaftler will von uns wissen, wie Kniebeugen richtig funktionieren. Macht, was wir ihm sagen. Zeigt dann, wie’s geht. Es komme immer darauf an, was man will & braucht. Hockt sich einfach hin & steht wieder auf = die richtige Kniebeuge. Kein Militär, keine Disziplin, kein Problem, einfach nur eine Kniebeuge. Die wichtigste Erkenntnis. Gilt für alles.

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22.2. Mein Ruhepuls ist der von einem Igel gleich nach dem Winterschlaf oder von einem Laubfrosch oder einer Klapperschlange. Pferd & Elefant in etwa auch. Spatzen nicht. Insgesamt pro Tag schlägt u. a. mein Herz zirka 100.000 x & im Jahr 30 oder eher 40 Millionen x & je nachdem, wie lange ich da hier (noch) zu tun habe, in Summe 2 oder 3 Milliarden x. Oder 4. / Natürliche Bypässe gibt’s. = Selbstheilung des Herzens (durch Bewegung. Nix esoterisch, nix metaphysisch, sondern Sauerstoff & Physiologie usw.). Die Knieknorpel heilen auch. Wachsen nach, 100 bis 150 Jahre brauchen die dazu. Nehme Letzteres als Beweis für die Unsterblichkeit der Seele oder für die Wiedergeburt. Wozu wären die 150 Jahre sonst gut? Solche Sachen eben lerne ich in der Reha & denke mit. Alle tun das. Sind alle wieder da. Alle wieder da! Wie ich mich freue! Die eine Frau z. B. war krank, eine ganze Woche lang, & der eine, Selbstständiger, muss dazwischen immer arbeiten in der Firma & gewissermaßen der Stubenälteste, Lebenserfahrenste, ist wieder fidel & vertrauensvoll; zwar in großer Sorge, hat sich aber erfangen. Wie immer ein Vorbild. Wirklich! Die Frauen sowieso & tapfer & zuversichtlich, umsichtig; tun, was sie können; egal, was geschehen wird, sind die so. Was für ein schöner Tag! Froh & fröhlich alle, von Herzen. Ich auch. Ich auch. / Alles kann, nichts muss. Jedes Mal, wenn der Trainer mit Herzproblem zuständig ist für uns, sagt er den Spruch. Seine Übungen sind genau so: nie strapaziös. Dem geht’s, kommt mir vor, um die Beweglichkeit = ums Gefühl, freizukommen, frei zu sein. Um die dazugehörige Gewissheit. Die reicht aus für viel. / Viele Leut’ hatten in den 48 Stunden vor dem Herzinfarkt große Wut, weiß man, heißt’s. Ich weiß von nichts.

23.2. Abgenommen: 3,5 kg Butter = viel.

24.2. Radikale Akzeptanz! Eh. Aber nicht mit mir.

25.2. Nahe Coronafälle. Happy Ends? Bitte!

26.2. Isolieren ist nicht helfen. Niemand erklärt mir das Helfen. / Opfern. / Fällefalle.

28.2. Doku: Der Pavian, dem das Alphamännchen die Frau wegnahm; die hat jetzt ein Baby vom Chef. Der Pavian & sie mögen einander noch sehr. In einem unbewachten Augenblick – Chef schläft – schleicht der Pavian zu ihr & krault sie & dem Baby gefällt das Ganze auch. Chef wacht auf & bringt den Pavian fast um; der fällt von steilem Felsen, ist dadurch aber gerettet, kann sich in einer Felsspalte festhalten, klettert sogleich wieder rauf. Der Chef verweist ihn von neuem des Platzes. Der Pavian hat Abstand zu halten. Sie auch. Von ihm. Machen das. Bald darauf schleicht ein Leopard sich an das Rudel heran. Der Pavian schlägt Alarm, treibt den Leoparden einen Baum hinauf, stößt ihn runter, verfolgt & vertreibt ihn. Der Chef hingegen, der das Rudel beschützen sollte, tut überhaupt nichts. Die Ex des Pavians ist von neuem von ihm angetan & ihr Baby mag ihn auch, beide gehen zu ihm hin & schmiegen sich an ihn. Der Chef dreht durch & der Pavian gibt sofort wieder auf. Ein paar Tage später führt der Chef das Rudel in ein Sumpfgebiet, alle fressen dort süßes saftiges Gras, sind zufrieden. Der Pavian frisst nicht; schaut sich immer um. Plötzlich Geschrei & Flucht. Eine Riesenschlange hat einen der Affen erwischt, alle anderen sind jetzt fort. Nur der Pavian weicht nicht, greift die Riesenschlange an, hat keine Chance; die Riesenschlange hat sich um die Ex des Pavians geschlungen. Fängt an, sie zu verschlingen. Der Pavian erstarrt, schaut dann zu dem Baby hin, springt zu dem. Ist jetzt seines. Bringt’s zum Rudel. Beschützt’s. Der Chef provoziert in einem fort den Pavian, der das Baby von der Ex & dem Chef in seinen Armen hält. Der Pavian reagiert nicht, lässt alles mit sich geschehen & das Baby nicht los. Der Chef fletscht die Zähne, brüllt, fährt dem Pavian mit dem Arsch übers Gesicht, lässt dann aber von ihm & dem Baby ab. Das spielt mit den anderen Jungen, gedeiht jedoch nicht. Bekommt ja seit Tagen keine Milch. Der Pavian wirkt traurig. Entdeckt unerwartet eine Frau, die ihr Junges verloren hat. Sie will das fremde Kind zuerst nicht annehmen, aber das spielt in ihrem Fell & lässt nicht locker. Mit einem Male nimmt sie es auf. Der Pavian & sie sitzen distanziert nebeneinander – kein Liebespaar –, aber schauen beide ununterbrochen & ruhig zum Jungen hin. & eine Löwin wird mit ihren 3 Jungen aus ihrem Rudel vertrieben, vom stärksten Löwen; der hat zuerst keine Chance gegen sie, stürzt, sofort stürmt ihm ein 2. großes Männchen zu Hilfe & die Löwin & ihre Kinder fliehen. Die hat’s dann lange schwer. Aber ihre Schwester kommt ihr nach & die machen fürderhin alles zusammen, kümmern sich um alle/s & alles geht gut aus. Ich glaube, dass ich eher an die Tiere glaube als an Gott. Oder Gott & die Menschen sind eben Tiere & damit hat es (= z. B. Corona, Coronargefäße, Geld) sich.

Die Corona-Tagebücher. Zweite Welle, Literaturhaus Graz. Dort weitere Einträge für März und April 2021.


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