Читать книгу Heilkräuter - Überliefertes Wissen für Hausapotheke und Küche - Elfie Courtenay - Страница 17
ОглавлениеBärlapp/Keulen-Bärlapp
Lycopodium clavatum
Verwendete Pflanzenteile Sporenpulver, Kraut (nur aus Kräuteranbau!)
Sammelzeit Sporen im Juli/August
Wichtige Inhaltsstoffe Lycopodin, Öle, Alkaloide, verschiedene Säuren
Die wichtigsten Wirkungen Das Kraut wirkt harntreibend, fiebersenkend und schmerzlindernd; Sporenpulver wird verwendet bei Hautkrankheiten und -verletzungen, Blasenentzündung, Leber- und Gallenerkrankungen sowie gegen Gicht und Rheuma.
Homöopathisches Arzneimittel Lycopodium (von D6 bis C1000)
Volkstümliche Namen Hexenkraut, Hexenmehl, Schlangenmoos
Bärlapp gehört zu den Moosen und wächst mit Vorliebe in lichten Nadelwäldern, außerdem an schattigen Standorten im Gebirge bis in etwa 2000 Metern Höhe. Er kriecht schlangenartig am Boden dahin, verzweigt sich sehr stark und bildet manchmal ganze Teppiche. Die aufsteigenden Triebe erreichen eine Höhe von etwa 10 bis 15 Zentimetern und bilden an ihrem Ende kolbenartige Fruchtähren, in denen das feine Sporenpulver reift, das Sie, wie unter »Wichtig!« erwähnt, vorsichtig ausklopfen können.
Früher hat man die Sporenstände kurz vor der Reife geerntet, hat sie, auf Papier ausgebreitet, nachreifen lassen und dann vorsichtig in einem Sieb ausgeschüttelt.
Bärlappsporen wirken als Wundstreupuder sehr lindernd und kamen früher hauptsächlich bei entzündlichen Hauterkrankungen wie großflächigen Abschürfungen, Wundliegen, juckenden Hautpartien und nässenden Ekzemen zum Einsatz.
Bärlappkraut wirkt harntreibend, fiebersenkend und schmerzlindernd. Es ist sehr vorsichtig zu dosieren und wegen der enthaltenen giftigen Alkaloide nur noch wenig in Gebrauch. Da es unter Naturschutz steht, muss es aus Heilkräuteranbau erworben werden.
Verwendungsmöglichkeiten
Bärlappkrauttee
Übergießen Sie 1 gehäuften Teelöffel Bärlappkraut (Apotheke) mit 250 Millilitern kaltem Wasser, bringen Sie es kurz zum Sieden und seihen Sie es sofort ab. Dosierung: Täglich bis zu 3 Tassen mäßig warm trinken. In der Volksmedizin wurde dieser Tee bei Gicht, Rheuma, Lebererkrankungen und Harnverhaltung empfohlen.
Bärlappsporentee
Nebenwirkungen
Es sind bei der äußerlichen Anwendung von Bärlappsporen keine bekannt. Bärlappkraut (aus Anbau!) sollte allerdings nur kurzzeitig und in kleinen Mengen angewendet werden.
2 Teelöffel oder 4 Gramm Bärlappsporen mit 200 bis 500 Millilitern Wasser kalt ansetzen und etwa 8 Stunden ziehen lassen, abfiltern und über den Tag verteilt schluckweise trinken. In der Volksmedizin empfohlen bei Nieren- und Blasenleiden, steigert er die Urinausscheidung, unterstützt den Stoffwechsel und hilft bei Rheuma und Gicht. Diesen Tee ausschließlich als Kaltansatz zubereiten!
Das homöopathische Mittel »Lycopodium«
Es hat sich vor allem bei Funktionsstörungen von Leber und Galle bewährt, aber auch bei allen anderen oben genannten Erkrankungen und Beschwerden immer wieder seine vielseitige Wirksamkeit bestätigt.
Brauchtum
Bärlapp galt als mächtige Schutzpflanze, wurde über Tür- und Fensterstöcke gehängt, unters Bett gelegt und an den Hut gesteckt.
Wichtig!
Bärlapp steht in Deutschland, Österreich und der Schweiz unter Naturschutz und darf nicht gesammelt werden!
Kleine Mengen Sporenpulver dürfen Sie entnehmen. Fangen Sie es mit einem Gefäß auf, während Sie leicht gegen die Fruchtstände klopfen.