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Bärlauch

Allium ursinum, Narzissengewächse

Erkennungsmerkmale Starker Lauch- bzw. Knoblauchgeruch, nur ein bis zwei deutlich gestielte, lasche Blätter pro Stängel

Verwendete Pflanzenteile Blätter, Knospen und Blüten, Zwiebeln

Sammelzeit Blätter ab Anfang April bis Ende Mai, Blüten im Mai und Juni; Zwiebeln werden im Herbst gegraben.

Wichtige Inhaltsstoffe Intensiv riechendes, schwefelhaltiges ätherisches Öl, Mineralstoffe, Vitamin C, Allicin (wirkt antibiotisch)

Wichtige Wirkungen Empfohlen bei Arterienverkalkung und Bluthochdruck

Volkstümliche Namen Waldknoblauch, Wilder Knoblauch, Hexenzwiebel

Bärlauch wächst vor allem in Auwäldern sowie lichten Laub- und Mischwäldern. Er liebt feuchte Böden und schattige Standorte und zeigt sich als eine der ersten Pflanzen, sobald der Schnee geschmolzen ist. Auf humusreichen Böden bildet er oft großflächige Bestände. Die lanzettlich breiten Blätter sind dünn und etwas lasch überhängend. Die weißen sternförmig ausgebreiteten Blüten sitzen als Scheindolde auf einem blattlosen Stängel, ihr Durchmesser beträgt etwa ein bis eineinhalb Zentimeter.

Bei der Ernte von Bärlauch ist es ganz besonders wichtig, jedes Blatt einzeln zu ernten, da auch Maiglöckchen und Herbstzeitlose ähnliche Bodenverhältnisse lieben und es leider immer wieder vorkommt, dass Blätter dieser tödlich giftigen Pflanzen versehentlich mitgeerntet werden. Verlassen Sie sich nicht darauf, dass Sie am Geruch wahrnehmen, ob es sich bei Ihrer Ernte wirklich nur um Bärlauch handelt. Denn wenn Sie einmal angefangen haben, Blätter zu schneiden, wird die gesamte Umgebung sehr intensiv nach Knoblauch riechen, und Sie können nicht mehr unterscheiden, ob es sich bei jedem einzelnen Blatt wirklich um Bärlauch handelt. Deshalb mein Rat: Ernten Sie nie büschelweise, sondern achten Sie bei jedem Blatt darauf, dass es auf einem dünnen Blattstiel sitzt, der einzeln aus dem Boden austreibt.

In den Blättern der Herbstzeitlose ist das hochgiftige Colchicin enthalten, das nach etwa zwei Tagen zu tödlichem Organversagen führt. In den Blättern des Maiglöckchens sind sogenannte herzwirksame Glycoside enthalten, die in geringer Menge Herzrhythmusstörungen verursachen, in größeren Mengen kann der Verzehr bis zum Herzstillstand führen.

Verwendungsmöglichkeiten

Nebenwirkungen

Bei normaler Dosierung sind keine Nebenwirkungen bekannt. Allerdings kann Bärlauch, wie Knoblauch, zu starken Blähungen führen.

Bärlauch wird durch Trocknen unwirksam, deshalb muss er immer frisch verwendet werden. In der Küche erfreut er sich großer Beliebtheit, denn er ist gut geeignet zum Würzen von Suppen und Salaten, für das Zubereiten von Bärlauchquark und Bärlauchbutter.

Zum Haltbarmachen sind Bärlauchsalz und -essig, auch eingelegte Bärlauchknospen und Bärlauchpesto wunderbar geeignet.

In der Volksmedizin ist Bärlauch seit Langem bekannt, trotzdem fehlt er in den alten Schriften der Kräuterheilkunde. Seine Inhaltsstoffe regen die Verdauung an, sind gut für Magen und Darm und unterstützen die Funktion von Leber und Galle.


Bärlauch zur Blütezeit im April

Empfohlen wird Bärlauch bei Appetitlosigkeit und Schwäche sowie bei Magen- und Darmstörungen. Früher war er nach den langen Wintermonaten oft das erste Grün, das den Menschen half, wieder zu Kräften zu kommen.

Da die Blätter nur wenige Wochen zur Verfügung stehen und bereits kurz nach der Blüte zu verrotten beginnen, hat man früher häufig die Zwiebeln ausgegraben und entweder fein gehackt oder den ausgepressten Saft zu sich genommen. Neben den anderen Wirkungen galt dieser Saft zusätzlich als Mittel gegen Arteriosklerose und zu hohen Blutdruck. Man sprach dem Bärlauch eine wesentlich höhere Heilwirkung zu als dem Knoblauch, der zwar ähnlich eingesetzt wurde, aber über weniger ursprüngliche Kraft verfügte.



Verwechslungsgefahr

Bärlauch ist leicht mit Herbstzeitlose (Bild oben) und Maiglöckchen (Bild unten), beides hochgiftige Pflanzen mit jeweils zwei bis vier geruchlosen Blättern pro Stängel, zu verwechseln (siehe Giftpflanzen, Seite 234ff.)

Eingelegte Bärlauchknospen

3 Gläser mit Schraubdeckel (à 1/4 Liter Inhalt) kurz auskochen bzw. sterilisieren. 250 Gramm Bärlauchknospen kalt abspülen, gut abtropfen lassen und vorsichtig trocken tupfen. 30 Gramm Rohrzucker und 1 gehäuften Teelöffel Salz mischen und auf die 3 Gläser verteilen. Auch die Bärlauchknospen auf die 3 Gläser verteilen und vorsichtig andrücken. 300 Milliliter Apfelessig und 150 Milliliter Wasser langsam erhitzen. Sobald die Mischung zu köcheln beginnt, über die Bärlauchknospen gießen und die Gläser sofort verschließen. Die Gläser etwas schütteln, damit sich Zucker und Salz auflösen, und anschließend ein paar Minuten auf den Kopf stellen.

Vor dem Verzehr mindestens 3 Wochen ziehen lassen. Kühl und dunkel gelagert, sind die Knospen mehrere Monate haltbar.

Hinweis: Bärlauchknospen eignen sich hervorragend zu Kartoffel- oder Käsesalat, zu kalten Platten, hart gekochten Eiern oder Pasta mit Parmesan.

Bärlauchröllchen mit Frischkäse

Bestreichen Sie Bärlauchblätter mit Frischkäse oder Quark, und bestreuen Sie sie mit Pinienkernen oder Walnussstückchen. Die eingerollten Blätter halten mit Zahnstochern zusammen und passen wunderbar zum Aperitif, zur Vorspeisenplatte, zu Käse und Salat. Wahlweise können Sie natürlich auch beliebige Käsestreifen in Bärlauch einrollen.

Essbare Deko

Bärlauchblüten eignen sich ganz besonders als hübsche, essbare Verzierung. Egal, ob als Blütendolden auf kalten Platten oder als Einzelblüten über Suppen oder Salate gestreut, es ist ein wunderschöner Anblick, der zum Genießen einlädt!

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