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Anne und Patrick standen vor der elektronischen Falltafel und betrachteten stirnrunzelnd die bisherigen Ergebnisse.

Von Kai Kießling verliefen Verbindungen zu Christopher von Collnhausen und zu einem Fragezeichen, mit dem der von Teresa von Collnhausen erwähnte Fremde markiert war.

„Da kann uns Collnhausen weiterhelfen, eine Beschreibung haben wir ja“, hoffte Anne.

Patrick nickte. „Vielleicht kann diese Josephine auch etwas beitragen?“ Er wies auf eine weitere Verbindung, und Anne schnaubte.

„Ob die sich da so gut auskennt? Dass sie ihn heiraten soll, heißt noch lange nicht, dass sie so vertraut mit ihm sein muss.“

„Mir schien sie ihn schon ganz gut zu kennen. Und waren die nicht schon zusammen in der Schule?“

„Gut, du könntest Recht haben.“

Joe an seinem Schreibtisch sah auf. Nicht ohne Neid registrierte er, dass der Grünschnabel Patrick von Anne gelobt wurde, was ihm erst nach jahrelanger Mühe gelungen war.

„Vielleicht“, überlegte Patrick weiter, „könnte uns der Typ weiterhelfen, der die Programmierung für dieses komische Spiel übernehmen wollte. Kießling war doch bloß für die Storyline zuständig, oder? Und Collnhausen sollte zahlen…“

„Genau. Und wie heißt der Techniker?“

„Collnhausen wusste es nicht“, murrte Patrick.

„Vielleicht weiß es dieser Blonde von der Schwester“, überlegte Anne. „Okay, Schritt eins – den finden.“

Sie zog ihr Handy aus der Tasche und trat ans Fenster. Anscheinend hatte sie Collnhausen beim Essen gestört, jedenfalls entschuldigte sie sich knapp und legte ihm dann die Aussage seiner kleinen Schwester vor.

„Ach ja?“, sagte sie dann. „Sehr schön – und haben Sie da auch Namen und Kontaktdaten?“

Sie schnippte in Richtung Pascal, und der eilte mit Notizblock und Stift herbei.

Lakai, dachte Joe, der trotzdem fasziniert zusah.

Anne notierte sich etwas, bedankte sich höflich, erwiderte einen Gruß (von wem??) und trennte die Verbindung.

„Und??“

Sie betrachtete sich die gespannten Gesichter einen Moment lang und sagte dann: „Er kennt zwei, auf die diese Beschreibung passt, und beide kennt er gut, seine Schwester kennt die beiden aber nicht oder zumindest nur so vage, dass sie sie wohl nicht erkennen würde. Torben Wintrup und Florian Brandeis. Beides Schulfreunde von ihm. Er denkt, Brandeis kommt eher in Frage, aber sicher ist er auch nicht. Hier sind die Adressen. Einen mache ich mit Patrick, den anderen macht Joe mit Liz. Joe, such dir einen aus.“

„Wieso darf Joe das?“, wollte Liz sofort wissen. Anne warf ihr einen strengen Blick zu. „Er ist ein Vorgesetzter. Du kannst von ihm eine Menge lernen!“

Joe schaute einen Moment lang dankbar, dann überlegte er, ob das eher kein Kompliment war – wenn man Liz noch darauf hinweisen musste? Konnte er sich nicht selbst als Vorgesetzter präsentieren?

„Ich nehme Wintrup“, entschied er. „Was ist das überhaupt für ein Name?“

„Skandinavisch, denke ich“, strebte Patrick.

Joe seufzte. Als er und Anne noch die Jungspunde gewesen waren, war es irgendwie lustiger gewesen. Jetzt musste man den Vorgesetzten geben und sich Besserwissereien von Grünschnäbeln anhören. Patrick war ein Streber und Liz ganz schön frech. Er musste da wohl etwas strenger werden…

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