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WORKSHOP Kleiner Hunger, große Lust
ОглавлениеJa, stimmt, ich schreibe Bücher übers Abnehmen. Und ja, ich bin auch einigermaßen normalgewichtig. Mein Verhältnis zum Essen ist aber keineswegs platonisch. Ich esse gern gut und am liebsten viel. Ein Elend, dass ich von Natur aus keine Elfe bin, sondern mich immer wieder kräftig zügeln muss, um nicht aus dem Leim zu gehen. Diese Veranlagung teile ich mit einem Mann, von dem ich dachte: Der doch nicht! Walter C. Willett, weltberühmter Professor aus Boston*. Unter all den hochgebildeten Harvard-Wissenschaftlern ist er ein Meister, ein Pionier der Ernährungswissenschaft, einer, der wirklich Einfluss nimmt auf Politik und Industrie.
Wunderbare Entdeckung
„Ich könnte leicht fett werden, das würde ich ganz schnell hinkriegen“, sagte der ziemlich schlanke Forscher am Rande eines großen Kongresses zu mir und den Umstehenden. Ist es nicht entlastend, wenn so einer mit den glei-chen Problemen kämpft wie die halbe Welt um uns herum? Aber warum zum Teufel hat uns Mutter Natur beim Essen nicht ein besseres Stoppsignal eingebaut? Diese Frage treibt mich schon seit Jahren um. Schließlich war mir Kalorienzählen immer verhasst, ich kann ohnehin schlecht rechnen. Doch jetzt im Verlauf der Arbeit an diesem Buch begreife ich, dass unsere innere Biologie uns tatsächlich mit einem prächtigen „Ich-bin-satt-Gefühl“ gegen ausufernden Appetit versorgt hat. Unser hyperaktives Leben bringt es allerdings fertig, diesen uralten Mechanismus auszuhebeln.
„Haben Sie selbst auch mal gefastet?“, werde ich oft gefragt. Klar! Auch mein privates Umfeld musste dran glauben. Eine Weile habe ich ein, zwei Tage die Woche gefastet. Das ging überraschend gut, aber auf Dauer passt es noch besser in meinen Alltag, die nächtliche Esspause auszudehnen: Frühstück um 11 Uhr, Abendessen um 18 Uhr. Ab und zu eine Auszeit, wenn Freunde kommen oder zu Festtagen. Das bleibt wohl so!
Wenn fasten, dann fasten. Wenn Rebhuhn, dann Rebhuhn.
Teresa von Ávila (1515 –1582)
Der Grund: Es ist einfach bequem. Wenn ich mich tagsüber nicht um meinen Magen kümmern muss, kriege ich eine Menge mehr Jobs erledigt. Aber das Beste daran: Die Esspausen schicken meine Geschmacksknospen in die Reha. Bei der nächsten Mahlzeit tanzen sie dann Macarena. Schon weil sich das Sattwerden dann so wunderbar anfühlt, mag ich auf diesen Lebensstil nicht mehr verzichten. Das Intervall-Fasten ist für mich längst ein Stück Alltag geworden.
* Sein Statement und die anderer Fachleute finden Sie in der hinteren Umschlagklappe.