Читать книгу Shimasaní - Elisabeth Schmitz - Страница 6

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Tina hatte sich am Morgen noch einmal hingelegt, nachdem sie ihren 7-jährigen Adoptivsohn Nils für die Schule fertig gemacht hatte. Als sie aufstand sah sie, dass ihr indianischer Gärtner, Gad Hallga, dabei war, die Büsche im Garten zu beschneiden.

Sie hatte sich im Laufe der Zeit mit Gad, der im Sommer 45 Jahre alt geworden war, angefreundet. Stundenlang konnten die zwei über Pflanzen reden. Sie kannten sich beide mit den Heilkräutern ebenso gut aus wie mit Pflanzen für die Küche.

Gad wusste von den Heilwirkungen, denn seine Großmutter, seine Shimasaní, hatte ihm immer etwas erklärt, wenn er zum indianischen Stamm seiner Mutter fuhr. Der Name »Indianer« wurde von den Navajos selten genannt. Es sei ein Oberbegriff für alle Stämme, hatte Gad Tina einmal erklärt, sei aber kein Schimpfwort. Sie selbst titulierten sich eher als Native Americans, da das Wort Indianer ja auf einem Irrtum von Christoph Kolumbus basiere. Der dachte ja, so erklärte er lächelnd, er wäre in Indien gelandet. Allerdings war für Gad und seine Landsleute Indianer schon okay und es mache ihn sogar stolz, einer zu sein. Wenn er alle nativen Amerikaner meine, so erzählte er Tina weiter, würde er selbst manchmal auch »Indianer« sagen. Wenn es allerdings um seinen Stamm gehe, dann wären es die Diné oder die Navajo. Tina hatte ihn verstanden und lächelte.

Shimasaní

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