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1 HAPPY – DU BIST GESCHAFFEN FÜR EIN VOLLKOMMENES LEBEN IN DER GEGENWART GOTTES

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Ich liebe das Lied »Happy« von Pharrell Williams. Es drückt für mich ein Lebensgefühl von Leichtigkeit und Heiterkeit aus, etwas, was ich mit dem Wort »happy« verbinde. Früher, als Kinder, war es doch für uns alle ganz natürlich, unbeschwert im Hier und Jetzt den Moment zu genießen. Ich liebte es, stundenlang im Sandkasten zu sitzen, zu träumen, Sandkuchen in Plastikförmchen zu backen und eine ganze Welt mit Straßen, Häusern und Burgen zu erschaffen. Oder im Winter über die weiße Pracht zu staunen, Schlitten zu fahren, Schneemänner zu bauen, eine Schneeballschlacht zu machen, mich hinter einer Schneeburg zu verschanzen oder im Schnee zu liegen und einen Engel zu formen. Ich liebte es auch, in das nahe Eisstadion zu laufen. Dort konnte ich stundenlang Runden drehen, mit mehr oder weniger großem Erfolg kleine Kunststückchen ausprobieren und mich selbst wie eine Eisprinzessin fühlen. Hinterher kam ich dann total durchgefroren, aber glücklich wieder nach Hause. Im Sommer liebte ich es, mich im Schwimmbad oder im See abzukühlen oder bei Regen durch Pfützen zu springen.

Solche Momente der vollkommenen Glückseligkeit gab es in meiner Kindheit öfters, und es gibt sie auch heute noch. Aber so richtig durchgängig über Stunden, Tage und Wochen glücklich zu sein, das kannte ich nicht. Im Rückblick verklärt sich ja die Erinnerung oft – waren nicht auch die tiefsten Glücksmomente durchzogen von einer Sehnsucht nach mehr und dem Bewusstsein, dass sie bald enden würden? Wurde nicht die fröhlichste Heiterkeit jäh beendet, weil Hausaufgaben gemacht werden mussten? Endete nicht der ausgelassenste Übermut mit einem aufgeschürften Knie und Tränen?


Ich kann mich an eine Situation erinnern, die mich als Kind sehr zum Nachdenken brachte. Aus irgendeinem Grund musste ich weinen, weil irgendetwas nicht so lief, wie ich es mir gewünscht hatte, und ich ging an der Hand meiner Tante nach Hause. Unterwegs begegneten wir einer Nachbarin, die sich besorgt erkundigte, was das Kind denn habe. Meine Tante antwortete schlicht: Weltschmerz.

Diese Antwort beeindruckte mich damals sehr, verlieh sie doch meinem Leiden einen ernst klingenden Namen und gab mir die Bestätigung, dass mein Schmerz real war und ich zu Recht weinte. Gleichzeitig beendete sie mein Weinen sehr schnell, weil ich dann über das Wort »Weltschmerz« nachdachte und natürlich wissen wollte, was Weltschmerz sei. Was meine Tante damals antwortete, weiß ich nicht mehr, aber der Duden definiert Weltschmerz als einen Schmerz, der die seelische Grundstimmung prägt, als Traurigkeit, als Leiden an der Welt und ihrer Unzulänglichkeit im Hinblick auf eigene Wünsche und Erwartungen.

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