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Die Suche nach dem verlorenen Paradies

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Die Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies, der Weltschmerz, treibt uns dazu, nach Wegen zu suchen, wie wir glücklich werden können. Das gilt für jeden Menschen überall auf der ganzen Welt.

Wie versuchst du, deine innere Sehnsucht zu stillen? An welche Ziele hängst du dein Herz?

Bei mir war es in erster Linie der Versuch, durch Beziehungen zu Menschen Erfüllung und Vollständigkeit zu finden. Freundschaften, Liebesbeziehung, Ehe. Dazu kam das Streben nach Erfolg und Anerkennung, das Bedürfnis, gesehen zu werden – Flucht in Tagträume, Romane, andere Welten. Bei anderen ist es vielleicht das Traumhaus, der Traumurlaub, die Traumhochzeit, der Traumjob, das Traumhobby oder Arbeit, Alkohol, Sex. Egal, wie wir versuchen, aus eigener Kraft unsere Löcher zu stopfen, es wird nicht gelingen. Denn dieses Loch in uns ist gottförmig, und nur Gott kann es füllen.

Hat irgendeine Nation die Götter vertauscht? – Und jene sind nicht einmal Götter! Aber mein Volk hat seine Herrlichkeit vertauscht gegen das, was nichts nützt. Entsetze dich darüber, du Himmel, und schaudere, erstarre völlig vor Schreck!, spricht der Herr. Denn zweifach Böses hat mein Volk begangen: Mich, die Quelle lebendigen Wassers, haben sie verlassen, um sich Zisternen auszuhauen, rissige Zisternen, die das Wasser nicht halten.

Jeremia 2,11–13

Genauso ist es bei uns. Wir versuchen verzweifelt, uns lebendig zu fühlen, uns selbst zu versorgen, uns »selbst gemachte Zisternen« auszuhauen – und stellen dann fest, dass sie das Wasser nicht halten und wir trotz aller Mühe am Verdursten sind. David beschreibt es so: »Gott, mein Gott bist du; nach dir suche ich. Es dürstet nach dir meine Seele, nach dir schmachtet mein Fleisch in einem dürren und erschöpften Land ohne Wasser. So schaue ich im Heiligtum nach dir, um deine Macht und deine Herrlichkeit zu sehen« (Psalm 63,2–3).

Ich verstand früher diesen Psalm immer als Anforderung an mich, als ein Ziel, das ich erreichen muss. Ungefähr so: Elke, eigentlich solltest du wirklich mehr Leidenschaft für Gott haben. So, wie das der Psalm beschreibt, ist es bei dir gar nicht. Du könntest nicht sagen, dass du dich nach Gott so verzehrst und so Hunger und Durst danach hast, ihm zu begegnen, wie David. Doch dann hatte ich eines Tages in einer Gebetszeit beim Lesen dieses Psalms ein Aha-Erlebnis. Plötzlich verstand ich, dass das eigentlich nur eine Beschreibung der menschlichen Erfahrung ist. Unser Istzustand, nicht ein Anspruch, den ich nicht erfülle. Jedem Menschen auf der ganzen Welt geht es so. Wir verstehen nur nicht, dass unser Hunger und Durst, unser Sehnen nach mehr, eigentlich ein Hunger nach Gottes Gegenwart ist. Eine Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies. Gott selbst hat sie in unser Herz gelegt, damit wir anfangen, ihn zu suchen.

Die menschliche Seele dürstet nach Gott, danach, ihn zu sehen, ihm zu begegnen. So sind wir gemacht, auf Gott hin sind wir geschaffen, für seine Gegenwart, für Gemeinschaft mit ihm. Nichts anderes auf dieser Welt kann uns sättigen und glücklich machen. Nichts Geschaffenes!

Im Letzten kann dich nur die Gegenwart Gottes glücklich machen, denn dafür bist du geschaffen: für Liebe, für Nähe und Gemeinschaft, für Schönheit, für die Herrlichkeit und die Ewigkeit.

Lass dir diese Wahrheiten tief ins Herz fallen. Es braucht ein Innehalten. Wenn du auf deine eigenen Ziele ausgerichtet bleibst, ist es schwer, das zu erkennen, was Gott dir zeigen möchte. Er ist ein Gentleman und stellt sich dir behutsam in den Weg. Auf deiner Suche nach dem, was dich glücklich macht, ist der erste Schritt, dich von Gott unterbrechen zu lassen. Tu das am besten gleich!

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