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Keine Instantlösung

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Ich gebe zu, das ist keine Instantlösung für unser Problem. Wir sind es mittlerweile so sehr gewohnt, dass alle unsere Bedürfnisse schnell gestillt werden. Unter der Dusche soll das warme Wasser gleich kommen, das Internet soll immer noch schneller funktionieren, Smartphones bieten uns 24/7 Sofort-Unterhaltung, Tütensuppen und Mikrowellengerichte sind in ein paar Minuten fertig. Wir haben das Warten verlernt. Tatsache ist aber, dass die meisten Dinge im Leben – und besonders die ganz wichtigen – Zeit brauchen: Erwachsenwerden, Schule und Ausbildung, eine Schwangerschaft, das Wachstum einer Beziehung, die Reifung des Charakters – dies alles braucht seine Zeit.

Auch die Entwicklung der Beziehung mit Jesus braucht Zeit. Das Gute ist, dass wir konkrete Dinge tun können, um Jesus mehr zu sehen und ihn besser kennenzulernen. Wir können nämlich jederzeit neue Gewohnheiten eintrainieren, und dadurch wird sich unser Leben in eine neue Richtung bewegen. Richard Rohr, Mönch und Autor, formuliert es so: Wir sind so gemacht, dass wir uns nicht in eine neue Lebensweise hineindenken, sondern in eine neue Denkweise hineinleben.5

Ich habe das immer sehr deutlich an den Teilnehmern der Jüngerschaftsschule im Gebetshaus gesehen. Das Herzstück dieser Schule ist die wöchentliche Zeit im Gebetsraum, etwa drei Stunden pro Tag an sechs Tagen der Woche, insgesamt zwanzig Wochenstunden. Am Anfang fiel es einigen noch ziemlich schwer, drei oder vier Stunden am Stück im Gebetsraum zu sein. Elektronische Geräte sind nicht erlaubt, an Büchern dürfen nur die Bibel und ein Proklamationsbuch6 als Gebetshilfe mitgenommen werden. Die Gedanken schweifen oft ab, aber es gibt keine Ausweichmöglichkeit. Wenn man nicht vor Langeweile umkommen will, muss man sich auf das Gebet, den Lobpreis oder die Bibel einlassen. Nach einigen Wochen und Monaten ist die lange Zeit im Gebetsraum normal geworden und dann sogar bei vielen unverzichtbar. Sie haben sich in eine neue Denkweise hineingelebt, und zu dieser gehörte es nun, jeden Tag die Gegenwart Gottes zu suchen.


Neue Gewohnheiten beginnen immer mit einem kleinen Schritt, den man jeden Tag macht. Mit der Zeit ist dieser eine kleine Schritt normal geworden, dann kann man einen zweiten kleinen Schritt hinzufügen. Wenn du nicht gerade eine Jüngerschaftsschule machst und keinen Gebetsraum vor der Haustüre hast, dann kannst du dir selbst kleine oder größere Ziele setzen, dir einen Rechenschaftspartner suchen und dich auf den Weg machen, dich neu von Jesus Christus, dem König der Könige, dem Friedefürst, dem schönsten aller Menschen, dem Lamm Gottes auf dem Thron, faszinieren zu lassen.

Auf diesem Weg wirst du Gott finden. Denn das ist der Weg, den er sich ausgedacht hat, um unserem Sehnen zu begegnen. Er hat es selbst versprochen: »Und sucht ihr mich, so werdet ihr mich finden, ja, fragt ihr mit eurem ganzen Herzen nach mir, so werde ich mich von euch finden lassen, spricht der Herr« (Jeremia 29,13–14). Dieser Weg wird dich in ein komplett neues Leben hineinführen.


Weil wir für ein Paradies geschaffen sind und dieses verloren haben, spüren wir immer wieder eine tiefe Sehnsucht nach Leben, nach Sinn und nach einer perfekten Welt. Unser Herz hat ein gottförmiges Loch, das nur von Gott gefüllt werden kann. Wir sind von Gott und auf Gott hin geschaffen und nur bei ihm können wir das Leben, das wir suchen, die Erfüllung und den Sinn unseres Daseins finden.

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