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Der faszinierende Gott und unser Herz

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Kennst du Gott als jemanden, der um dich wirbt? Hat Gott sich dir schon einmal vorgestellt als der, der dein Herz bewegen, erobern und begeistern möchte? Gott auf diese Weise kennenzulernen, ist einer der spannendsten und geheimnisvollsten Aspekte auf unserem Weg mit ihm. Und es ist seine Antwort auf die Sehnsucht unseres Herzens. Er will sich selbst an uns verschenken.

Im Hohelied lesen wir von der Liebe eines Bräutigams zu seiner Braut. Durch die Jahrhunderte wurde dieses poetische Buch der Bibel von Juden und Christen auch als die Geschichte der Liebe Gottes zu seinem Volk gelesen. Jesus selbst bezeichnet sich als »Bräutigam« (Markus 2,19), und sein Volk ist seine Braut, die er leidenschaftlich liebt. Das Hohelied ist deine und meine Geschichte, unser Leben mit Gott durch viele Höhen und Tiefen hindurch. Eines wird dabei sehr deutlich: Es ist die Initiative des Bräutigams, um seine Braut zu werben, ihre Liebe zu entfachen und sie zu faszinieren.

Ich schlief, aber mein Herz war wach. Da, hört, mein Geliebter klopft an die Tür. »Öffne mir, meine Schwester, meine Freundin, meine Taube, meine Vollkommene (…)« Mein Geliebter streckte seine Hand durch die Öffnung in der Tür, und mein Herz fing an wie wild zu schlagen vor Sehnsucht nach ihm.

Hohelied 5,2–4; NLB

Wir brauchen Gottes Hilfe und Initiative, um ihn zu lieben. Er klopft an, er streckt seine Hand durch die Türöffnung, und dann gerät unser Herz seinetwegen in Wallung, so lesen wir es im Hohelied. Gott zeigt uns etwas von sich, zum Beispiel beim Anblick der Natur, beim Hören eines besonderen Liedes, beim Lesen eines Bibelwortes, im Gottesdienst, im Gespräch mit Menschen. Am Anfang ist es vielleicht nur eine winzige Regung unseres Herzens, die wir wahrnehmen. Aber wenn er sich uns zeigt, auch wenn es nur eine schwache Ahnung ist, wird jedes Mal etwas in uns zum Leben erweckt. Wenn wir uns darauf einlassen und lernen, diese Momente zu erkennen und unser Herz Gott hinzuhalten, wächst unsere Sensibilität für die Gegenwart Gottes. Dann wird in jedem dieser Gelegenheiten, in denen Gott »seine Hand durch die Öffnung in der Tür streckt«, unser Herz nach und nach lebendig. Und zwar um ein Vielfaches mehr, als wenn wir von geschaffenen Dingen oder von Menschen fasziniert sind.

Kannst du dich an solche Momente der Begegnung mit Gott erinnern? Wo nimmst du Gottes Gegenwart besonders deutlich wahr? Hat dich die Begegnung mit Gott schon einmal komplett überwältigt? Kannst du dir vorstellen, dass es möglich ist, dass Gott dich mehr faszinieren könnte als alles in dieser sichtbaren Welt?


Wenn wir das vierte Kapitel der Offenbarung lesen, sehen wir, was passiert, wenn man einen unverstellten Blick auf Gott hat und überwältigt ist von seiner Gegenwart. Die natürliche Reaktion darauf, diesen herrlichen, wunderschönen Gott zu sehen, ist, ihn anzubeten.

Das vierte Kapitel der Offenbarung nimmt uns mit hinein in den Thronsaal Gottes, der im Himmel ist. Wir lesen von ihm, der auf dem Thron sitzt, und es ist spürbar, dass Johannes die Worte fehlen, zu beschreiben, was in menschlichen Kategorien nicht zu beschreiben ist. Unfassbare Schönheit, Glanz, Pracht und unbeschreibliche Herrlichkeit. Alles dreht sich nur um den Einen, den Schönsten, den Anbetungswürdigen. Aller Augen sind nur auf ihn gerichtet. Er ist das Zentrum des Universums. Seine Schönheit und Sein Wesen veranlassen die Engel, die vier lebendigen Wesen und die vierundzwanzig Ältesten keineswegs zu einer andächtigen Stille. Vielmehr können sie nicht an sich halten und rufen bei Tag und Nacht: »Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott, Allmächtiger, der war und der ist und der kommt!« (Offenbarung 4,8). Und die Ältesten werfen ihre Kronen nieder vor dem König der Könige, vor dem, der allein würdig ist, und sie rufen: »Du bist würdig, unser Herr und Gott, die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht zu nehmen, denn du hast alle Dinge erschaffen, und deines Willens wegen waren sie und sind sie erschaffen worden« (Offenbarung 4,11). Um seinen Thron sind Blitze und Donner, ein Regenbogen, der strahlt wie ein Smaragd, ein gläsernes Meer, das glitzert wie Kristall. Eine gewaltige Inszenierung, die alles, was es auf der Erde an Pracht und Glamour gibt, in den Schatten stellt. Der, der auf dem Thron sitzt, ist heilig! Ihm gebührt all unsere Aufmerksamkeit, ihm gebührt all unsere Anbetung, unser ganzes Herz!4

Die vier lebendigen Wesen haben auf allen Seiten Augen, um den, der auf dem Thron sitzt, gebührend betrachten zu können, und weil sie ihn sehen, beten sie ihn an, bei Tag und bei Nacht. Sie können gar nicht anders, als Tag und Nacht »Heilig, heilig, heilig!« zu rufen, weil sie Gott von Angesicht zu Angesicht sehen. Dieses Kapitel der Bibel packt mich immer wieder aufs Neue. Die vierundzwanzig Ältesten und die vier lebendigen Wesen sind beständig vor Gottes Thron und entdecken immer wieder etwas Neues und Faszinierendes an diesem heiligen Gott. Wenn sie ihn sehen, brechen sie spontan in Lobpreis und Anbetung aus.

Jesus zu sehen, heißt, ihn anzubeten. Wenn er sich zeigt, dann wird in uns Liebe und Faszination für ihn erweckt. Ganz automatisch. Denn er ist prachtvoll, wunderschön, voller Kraft und gleichzeitig voller Demut. Je mehr er sich zeigt, desto mehr lockt er uns in seine Gegenwart hinein.

Gott ist nicht langweilig. Wenn wir uns im Lobpreis langweilen, dann liegt es sicher nicht an Gott, sondern daran, dass wir ihn noch nicht sehen. Es lohnt sich, dranzubleiben. Sich völlig hineinzuwerfen, nicht am Rand als Beobachter stehen zu bleiben, sondern mit ganzer Kraft den Herrn zu preisen. Mir hilft es immer sehr, mir die Szene aus Offenbarung 4 bildlich vor Augen zu malen. Mich selbst in dieser Szene zu sehen, direkt vor dem Thron der Gnade. Mich eins zu machen mit den Engeln und den vier lebendigen Wesen und den vierundzwanzig Ältesten und mit den Augen des Herzens auf den Einen, den Heiligen, den Faszinierenden, zu blicken.

In einer Lobpreiszeit hatte ich einmal ein lustiges Erlebnis. Ich sah mich vor meinem inneren Auge mittendrin vor dem Thron, und dann sah ich vor mir einen Engel, der sich zu mir umdrehte und mir zublinzelte, so als ob er sagen würde: »Wir sind ein Team, du auf der Erde, wir im Himmel. Zusammen sind wir das Lobpreisteam und beten den König auf dem Thron an.«

Du kannst den Herrn bitten, sich dir konkret zu zeigen. Wünschst du dir, dass er in deinem Herzen Leidenschaft für ihn weckt? Dann nimm dir doch jetzt ein paar Minuten Zeit und bitte ihn darum. Er liebt es, solche Gebete zu beantworten. Und er liebt es, deine Sehnsucht nach Faszination zu stillen.

Erfüllt

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