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Fionas Bagels

Auf einer Party habe ich eine junge Frau kennengelernt, die mir eine Piratenpistole für Kinder und ein Rezept für Bagels gegeben hat. Dann wurde sie abgeschoben. Alles davon ist wahr.

Dies ist Fionas Bagelrezept. Sie lebt jetzt mit ihrem Mann (dem Besitzer der Piratenpistole), einem Kätzchen namens Smitten und einem Zitronenbaum in Paris. Wir backen gemeinsam auf Skype Brot, lassen munter das Mehl vor der Kamera vorbeischweben, sodass es von Paris aus so aussieht, als werde London von einem Schneesturm heimgesucht. Und umgekehrt.

Wie sie mir erzählt hat, hat sie das Rezept aus einem Café in Kalifornien nach London mitgebracht, wo sie es mir gegeben hat. Und jetzt gebe ich es dir.

Ich dachte immer, Bagels wären viel komplizierter zu machen. Sind sie nicht. Ich fasse es immer noch nicht, wie leicht es geht, sie zu machen, und wie typisch bagelhaft sie aussehen, selbst wenn man sie nicht so gut hingekriegt hat. Sie sind zart, haben aber trotzdem Biss und schreien förmlich danach, dick mit Frischkäse und Räucherlachs belegt zu werden.

Hier muss man auch recht kräftig kneten, was die beste Kur für ein schweres Herz ist: die Hände im Teig, das Fenster weit geöffnet und heitere Klänge aus dem Radio.

Ergibt 12 Bagels

400 ml lauwarmes Wasser

1 Pck. Trockenhefe (7 g)

1 ½ EL brauner Zucker, zerstoßen, damit er nicht klumpt

600–750 g grobes weißes Brotmehl

2 TL feines Salz

1 Ei, leicht geschlagen

Sesam- oder Mohnsamen zum Bestreuen, wenn du magst


Miss das lauwarme Wasser ab und prüf die Temperatur so wie bei einem Babybad, indem du dir einen Tropfen innen aufs Handgelenk tupfst – es soll sich angenehm anfühlen, weder zu kalt noch zu heiß. Dann in einer schönen, großen Schüssel mit der Hefe und dem Zucker verrühren. 1 oder 2 Minuten ruhen lassen. In der Zwischenzeit 600 g Mehl abwiegen und in die Schüssel geben. Zum Schluss das Salz darüberstreuen.

Und jetzt alles miteinander vermischen. (Ich habe doch gesagt, dass es leicht ist.) Steck die Hände rein und misch, knet und schlag das Ganze etwa 15 Minuten lang. Der Teig soll richtig fest und zäh sein: Man muss ihn zwicken, formen und auseinanderziehen können, und er soll nach Brot duften. Wenn dir der Teig zu klebrig erscheint, kannst du noch etwas Mehl zugeben.

Wenn du dann einen schönen steifen Teig hast, lass ihn 10 Minuten ruhen und räum solange auf oder wasch die Löffel ab oder sonst was.

Nimm ein gutes Messer und schneid den Teig in zwölf etwa gleich große Teile: Ich mache es so, dass ich den Teig halbiere und dann noch mal halbiere und zum Schluss diese Viertel in drei Teile schneide. (Das erwähne ich deshalb, weil ich regelmäßig versage, wenn ich nach Augenmaß abschätzen soll, wie viel ein Zwölftel ist.)

Nimm eines der Zwölftel, roll es zwischen den Händen hin und her, bis es eine lange, glatte Wurst ist. Wiederhol das Ganze elfmal.

Dreh die Würste dann zu Ringen, sodass die Enden überlappen und du sie ineinanderschlingen kannst. Die Enden müssen fest aneinanderhaften, sonst sind deine Bagels ruiniert, wenn du sie später kochst. Im Notfall kannst du die Enden in Wasser tunken, damit sie kleben.

Leg dein Dutzend Bagels auf ein Stück leicht gefettetes Backpapier, bedeck sie mit einem angefeuchteten Geschirrtuch und lass sie 1 gute Stunde aufgehen. Wenn sie zu doppelter Größe aufgegangen sind, heiz den Backofen auf 200 °C vor.

Halt eine Küchenzange bereit. Deinen größten Topf mit Wasser füllen und das Wasser zum Kochen bringen. Wenn es sprudelnd kocht, das Geschirrtuch von den Bagels nehmen, jeden einzeln mit der Zange hochheben und in das kochende Wasser geben. In Fionas Rezept heißt es, man soll sie alle auf einmal zugeben, aber dafür bin ich noch nicht routiniert genug. Also lege ich einen nach dem anderen ins Wasser, hebe ihn heraus, sobald er an die Oberfläche kommt, was nach ungefähr 20 Sekunden der Fall ist, und lege ihn wieder auf das Backpapier.

Wenn das ganze Dutzend gekocht ist, bestreich die Bagels mit dem geschlagenen Ei und bestreu sie mit Sesam oder Mohn, wenn du magst. (Ich stehe tierisch auf Sesambagels, aber man kann genauso gut Mohn oder andere Samen nehmen, die einem schmecken.) Die Bagels dann 10–15 Minuten backen, bis sie goldbraun und appetitlich aussehen.

Wahrscheinlich würde ich sofort einen aufschneiden, ihn großzügig mit gesalzener Butter bestreichen und ihn gleich im Stehen neben dem Herd verputzen, denn das ist ja der ganze Spaß daran, Köchin und erwachsen zu sein. Und dann würde ich Fiona anrufen und ihr sagen: „Ich habe wieder deine Bagels gebacken, und sie waren wunderbar.“ Denn das wären sie. Sie sind immer wunderbar, weißt du.

Die Geschichte beginnt mit einem Huhn

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