Читать книгу Liebesschwüre zum Dessert - Emma zur Nieden - Страница 7
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„Superbe!“, beurteilte Charlotte den frisch aus dem Ofen kommenden Debbekooche. Form und Speise dampften. Felizitas beobachtete Charlotte, während sie ein Stück davon in ihrem Mund verschwinden ließ und sofort kalte Luft einsaugte, um sich nicht die Zunge zu verbrennen. Das Pusten vor dem Probieren hatte offensichtlich nicht zur Abkühlung des Kuchens beigetragen. Eine Woche hatten Felizitas und Charlotte probiert und probiert, bis sie die einfachste Lösung gefunden hatten: die Speise genauso zu lassen, wie sie war. „Wie findest du unsere création?“ Felizitas sah die Anspannung im Gesicht der Chefin, während sie auf ihre Antwort wartete. Felizitas wollte erst probieren, bis der Kuchen weiter abgekühlt war. Schließlich kostete sie ein Stück. Wirklich lecker. Die Koblenzer Spezialität schmeckte richtig gut. Und sie hatten alles so belassen, wie das Rezept es vorgab. Felizitas hatte von ihrer Nachbarin noch den Tipp bekommen, den Schinkenspeck auf dem Topfboden zu verteilen und den Rand des Bräters mit Kartoffeln auszukleiden. Am Ende sollte bei hoher Hitze eine knusprige Kruste entstehen. Diese Variante schmeckte deutlich besser, als die, die sie und Charlotte ausprobiert hatten. Die Kombination aus Deftigem und Süßem war der Wahnsinn. Das Gericht gewann tatsächlich durch einen Klecks Apfelkompott. „Das ist superlecker“, schwärmte Felizitas. Sie hielt die Augen geschlossen, um sich vollkommen der Geschmacksexplosion in ihrem Mund zu widmen.
Plötzlich spürte sie Charlottes Arme an ihren Hüften. „Das muss gefeiert werden, n´est ce pas?“, flüsterte ihr die Chefin ins Ohr. Felizitas wurde es heiß und kalt, eine Gänsehaut überzog ihren ganzen Körper. Bevor sie jedoch die Umarmung hätte erwidern können, hatte sich Charlotte schon von ihr gelöst. Felizitas war überrascht, dass sie ihr überhaupt so nah gekommen war. Bisher hatte die Chefin sich mit körperlicher Nähe sehr zurückgehalten. So verdutzt wie Felizitas war, konnte sie nur nickend ihre Zustimmung geben.
„´eute Abend, wenn alle Arbeit im la fantasie erledigt ist, öffnen wir eine gute Flasche Wein. Was ´ältst du davon? Oder meinst du, die Mädels würden lieber etwas anderes trinken?“
Felizitas zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Vielleicht sind sie aber auch zu kaputt für einen Schluck Wein und möchten lieber nach Hause. Ihre Liebsten warten sicher schon.“
„Das stimmt. Schlag etwas anderes vor“, bat die Chefin.
„Was würdest du sagen, wenn wir an einem unserer freien Tage mal einen Schiffsausflug machen?“, schlug Felizitas vor.
„Du ´ast immer so gute Ideen. Dann könnte isch misch gleisch für all die viele Arbeit, die die Mitarbeiterinnen zusätzlisch gemacht ´aben, bedanken.“ Charlotte sah zu Felizitas hinüber und wedelte mit dem Zeigefinger herum. „Aber nur, wenn der Debbekooche ´eute Abend ein Erfolg wird.“ Sie lächelte verschmitzt. Dabei leuchteten ihre Augen wie ein kostbarer Saphir.
Felizitas nickte und wendete mit Herzklopfen den Blick ab, um nicht in dieses warme Blau zu versinken.