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Kapitel 2

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Mein Freund zeigte sich vom Tennissport geradezu besessen. Wann immer es das Wetter zuließ, war er auf der Suche nach einem Mitspieler. Natürlich sprach sich sein Faible im Studentenheim herum und es dauerte nicht lange, bis ihm scharfzüngige Kommilitonen den Spitznamen Tenniscrack oder kurz Crack anhängten.

Eigentlich hieß er Nikolaus Bisdorff und stammte aus dem Baltikum. Ich rief ihn Niki, weil er seinen Spitznamen nicht so gerne hörte. Mit der Zeit freundeten wir uns an, wobei der Altersunterschied von rund zwanzig Jahren nicht störte. Rivalitäten, wie sie bei Gleichaltrigen auftreten können, gab es bei uns nicht. Natürlich imponierte auch mir sein Glück bei Frauen, doch nach der Maxime ein Gentleman schweigt, sprach er nie über seine Eroberungen und war klug genug, sich nie damit zu brüsten.

Trotz allem Trainingsfleißes machte Niki auf dem Tennisplatz nur mäßige Fortschritte. Der Grund lag wohl darin, dass wir uns nie einen Trainer leisten konnten und deshalb immer wieder die gleichen Fehler machten. Eine Freundin, der ich unvorsichtigerweise einmal von unseren sportlichen Aktivitäten erzählt hatte, beobachtete uns eines Tages und zeigte sich danach wenig beeindruckt.

„Ihr spielt beide schlecht!“, kritisierte sie auf ihre direkte bayerische Art, „von euch ist keiner besser als der andere.“

Wann die Zeiten wehen

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