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d. Besatzung.

Die Stärke der Besatzung muss aus dem Umfang des Lagers berechnet werden, womit man die Einteilung der römischen Truppen zusammenzuhalten hat. In der Kaiserzeit bestand die Legion aus 5000 — 6000 Mann, die in zehn Cohorten abgetheilt waren; eine Cohorte zählte also ca. 550 Mann. (Marquardt, Römische Staatsverwaltung II. p. 441.) Die Auxiliarcohorten zu Fuss waren entweder cohortes quingenariae zu 500, oder miliariae zu 1000 Mann, und zwar bestanden sie entweder ausschliesslich aus 'Fussvolk, cohortes quingenartae und miliariae peditatae, oder es gehörte dazu eine bestimmte Anzahl Reiter, cohortes quingenariae equitatae mit 120 Reitern und 360 — 380 Mann zu Fuss, oder cohortes miliariae equitatae mit 240 Reitern und 760 Fusssoldaten. (ib. p. 455.) Die alae equitum waren ebenfalls entweder quingenariae zu 480 Mann, oder miliariae zu 960 Mann. (ib. p. 456.) Jede Legion erhielt eine kleine Anzahl Reiter, nämlich 120 Mann (4 Türmen), nach Bedürfniss wohl auch mehr, sowie eine Abtheilung Auxiliartruppen, die in der Regel ebenso stark war als die Legion (ib. p, 442. 443.) die Zahl der Auxiliarcohorten, welche einer Legion beigegeben waren, richtete sich also nach der Stärke und dem Charakter der Cohorten, von 3 an bis 9. Im Jahre 116 hatte die achte und zweiundzwanzigste Legion je eine Ala Reiter und acht bis neun Cohorten Fussvolk. (Rossel, Annal. V, 1. p. 64.)

Das Hauptstandlager der mittelrheinischen Legionen war Mainz; von dort aus wurden einzelne Abtheilungen der Legionen und Auxiliarcohorten als Besatzungen in die rechtsrheinischen Castelle und an den Grenzwall abgegeben, die sich in gewissen Zeiträumen ablösten. Wenn nun nach H. v. Cohausens Berechnung (Ann. V, 2. p. 66. Mommsen, C. J. L. III, p. 870.) unser Castell zur Aufnahme von 1000 — 1100 Mann hinreichenden Raum darbot und eben diese Zahl vollständig ausreichte, um das Lager im Falle eines Angriffes zu vertheidigen, wobei noch das Bedürfniss für Reserve, Thorwachen, Sorge für die Verwundeten, Ordonnanzen u. s. w. ausreichend gedeckt war, so kann man annehmen, dass entweder zwei Legionscohorten, (mm 1100 Mann) oder eine Legions- und eine Auxiliarcohorte (= 1150 Mann), denen nach Bedürfniss etwas Reiterei (1 — 2 Türmen) beigegeben war, oder eine Cohors miliaria equitata oder peditata die jedesmalige Besatzung des Castells gebildet habe.

Von den oben genannten Cohorten war die vierte der Thraker und dritte der Delmater eine equitata; (S. die Inschrift in den Ann. IV, 3. No. 58. Mommsen, C. J. L. III, No. 1577.) in Betreff der anderen fehlt die nähere Angabe; die ala I Flavia Gemina scheint eine miliaria gewesen zu sein. (Brambach, I. Rh. No. 1468.)

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