Читать книгу Zwischen Gartenbau und Gartenkunst: Gärtner und Gartengestalter in Wien und Umgebung 1918–1945 - Erika Karner - Страница 14

1.5 Vorgehen

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Am Anfang der Arbeit stand die deutsche Fachzeitschrift „Die Gartenkunst“. In dieser Zeitschrift wurden auch die Mitgliederbewegungen der „Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst“ verzeichnet. In einem ersten Schritt wurden alle Mitglieder mit einer österreichischen Adresse (die Liste findet sich im Anhang) exzerpiert, um so einen Überblick über die an Gartenkunst interessierten Personenkreise zu erhalten. Im nächsten Schritt wurden biografische Daten der in Wien ansässigen Personen in Archiven und Fachzeitschriften gesammelt. Begleitend wurden Zeitzeugen ausfindig gemacht und interviewt.

In diese Phase der Arbeit fiel eine erste Analyse der österreichischen gartenbaulichen Zeitschriften. Innerhalb dieser Medien wurde nach Autoren gesucht, die in der Mitgliederliste aufschienen, und nach Artikeln, die Lebensumstände bzw. politische Einflüsse sichtbar machten. Innerhalb der in Zeitschriften wie der „Gartenzeitung“, „Der Erwerbsgärtner“ oder der „Allgemeinen Österr. Gärtner-Zeitung“ meist vorhandenen Rubriken „Mitteilungen“, „Personen“ oder „Korrespondenz“ wurde die Tätigkeit der bekannten Personen in Vereinen und Verbänden recherchiert, um so deren Bedeutung für die Berufsgruppe darstellen zu können.

In einem weiteren Schritt wurde die Affinität einzelner Personen zum Nationalsozialismus untersucht. Zu diesem Zweck wurden alle in Wien ansässigen Personen dieser Mitgliederliste am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien auf ihre NSDAP-Zugehörigkeit überprüft und das Vorhandensein von Personenakten in österreichischen und ausländischen Archiven recherchiert. Gleichzeitig wurden die Quellen auf das Vorhandensein von jüdischen Gärtnern durchleuchtet, die vorgefundenen Akten analysiert und forschungsrelevante Daten exzerpiert. Die vorhandene Personenliste wurde überarbeitet und auf diejenigen Personen reduziert, die sich als systemrelevant herauskristallisierten, so zum Beispiel SchuldirektorInnen oder in Berufsverbänden aktive Personen. Mit der Vertiefung und Erweiterung des Wissens über die sozialen, politischen und ökonomischen Veränderungen während des Forschungszeitraums wurde eine nochmalige Durchsicht der Fachzeitschriften notwendig.

Bei der nachfolgenden Betrachtung und Ordnung des gesammelten Materials stand die Frage der Relevanz der Quellen im Vordergrund. Ausgehend von einer möglichst umfassenden Betrachtung der Fragestellung wurden die gefundenen Materialien den unterschiedlichen Fragen zugeordnet und auf ihre Bedeutung hin analysiert. Das Ergebnis dieser Betrachtung spiegelt sich in der inhaltlichen Gliederung der Arbeit. Um die möglichen Auswirkungen der jeweils herrschenden politischen Systeme auf die Berufsgruppe darstellen zu können, wurde die Arbeit in fünf thematische Abschnitte unterteilt.

Im ersten Kapitel finden sich einleitende Worte. Kapitel zwei beschreibt Methodik, Zielsetzung und Abgrenzung der Arbeit zu anderen gartenbaulichen Themenbereichen.

Das dritte Kapitel befasst sich mit den politischen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungen im Untersuchungszeitraum und ihrer Bedeutung für die Berufsgruppe. Anhand einzelner Unterkapitel werden Themen wie „Arbeitslosigkeit“ oder „Wirtschaftskrise und Gartenbau“ näher beleuchtet.

Im vierten Abschnitt werden gesetzliche und freiwillige Berufsverbände, deren organisatorischer Aufbau und ihre Funktionäre beschrieben und die Folgen politischer Entscheidungen für die Vereinigungen dargestellt.

Das fünfte Kapitel befasst sich mit für den Untersuchungszeitraum wichtigen Fragen, die die Gärtner beschäftigten und die es dringend zu lösen galt. So gab beispielsweise die Frage der Zugehörigkeit des Gartenbaus, ob zur Landwirtschaft oder zum Gewerbe, den Vertretern des Berufsstandes bis 1934 und noch darüber hinaus Anlass zu heftigen Kontroversen.

Das sechste Kapitel beschreibt die in Wien vorhandenen Möglichkeiten der schulischen Ausbildung im Gartenbau und weist in mehreren Unterkapiteln auf die damals wie heute in Österreich einzigartigen Gartenbauschulen für Frauen hin.

Im siebten Kapitel werden Personen beschrieben, die bereits in den vorangegangenen Abschnitten erwähnt wurden, da sie als Funktionäre in verschiedenen Vereinen wirkten, große Gärtnereien führten, journalistisch arbeiteten oder im Ausbildungssektor tätig waren. Soweit es die Quellenlage zuließ, wurden ihre beruflichen und privaten Biografien recherchiert und ihre politische Orientierung dargestellt.

In der zusammenfassenden Schlussdiskussion werden die Inhalte der einzelnen Kapitel im Hinblick auf die vorangestellte These überprüft und die daraus gezogenen Schlüsse präsentiert.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in dieser Arbeit auf zweigeschlechtliche Darstellung verzichtet. Es sind somit immer auch die weiblichen Varianten gemeint, und dieses Vorgehen ist somit nicht als diskriminierend zu betrachten.

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4 Die entsprechenden Literaturangaben finden sich im Literaturverzeichnis.

5 Seliger, 2012, S. 105 f.

6 Krippner/Meder, 2012, S. 323.

7 Zoll+, 23, 23.2013.

8 Schneider, 2010, S. 53 ff.

9 Gröning/Schneider, 1996, S. 123 f.

10 Universität Hannover: http://www.cgl.uni-hannover.de/tagungen/modernism/index.php [Stand 12.02.2014].

11 Universität Hannover: http://www.cgl.uni-hannover.de/veranstaltungen/landschaftswahrnehmung/index.php [Stand 12.02.2014].

12 Universität der Künste Berlin: http://www.arch.udk-berlin.de/groening/index.php?pageid=1 [Stand 12.02.2014].

13 Hennecke/Gröning, 2010, S. 10 f.

14 Universität Hannover: http://www.cgl.uni-hannover.de/ [Stand 12.02.2014].

15 Universität Hannover: http://www.cgl.uni-hannover.de/ [Stand 12.02.2014].

16 Universität Düsseldorf: http://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/kunst/institut-fuerkunstgeschichte/schwerpunkte/gartenkunst/ [Stand 12.02.2014].

17 Verein Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas e.v.: 2009.

18 Hennecke/Gröning, 2010, S. 13.

19 ISHS: http://www.luh2016.org/ [Stand 20.02.2016].

20 Wolschke-Bulmahn, 1996; Gröning, 2010.

21 Jerábek, 1998, S. 460 f. und http://oesta.gv.at/DocView.axd?CobId=31915 [Stand 20.05.2012].

22 Krippner/Meder, 2012, S. 323 ff.

23 Eminger, 2005, S. 13.

Zwischen Gartenbau und Gartenkunst: Gärtner und Gartengestalter in Wien und Umgebung 1918–1945

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