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2.1.2 Förderung der Gärtner durch den Adel

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Das Kaiserhaus und der Adel spielten eine wichtige Rolle im Berufsleben der Gärtner – nicht nur als Auftrag- und Arbeitgeber, sondern auch als Unterstützer. Es gab damals eine Vielzahl an Stipendien.

Für Gartenbautreibende wurden ab dem Jahr 1864 zwei Kaiserpreise vergeben, und zwar für „ganz besondere und vorzügliche Leistungen im Gartenfache […] an Gärtner des Inlandes – ohne Unterschied, ob dieselben Handelsgärtner sind oder nicht“.41

Für Gehilfen gab es Gehilfenpreise, die von Josef Ritter Mitscha von Mährheim – er war Rechtsberater der k. k. Gartenbau-Gesellschaft und kann als Gründer der niederen Gartenbauschule der k. k. Gartenbau-Gesellschaft betrachtet werden42 – und Fürst Johann Adolf von Schwarzenberg gestiftet und verdienstvollen langjährigen Gärtnergehilfen zuerkannt wurden. Diese Preise wurden auch während des Ersten Weltkrieges vergeben.43 Ebenso gab es Reisestipendien, die Gärtnergehilfen die Möglichkeit gaben, durch Europa zu reisen, um sich in unterschiedlichen Betrieben und oft auf Vermittlung von Adeligen weiterzubilden.

Die Stipendienvergabe oblag in den oben genannten Fällen der k. k. Gartenbau-Gesellschaft.44

Die Unterstützung des Kaisers kam auch Lehrlingen bzw. Schülern zugute, etwa in Form der „Kaiserstipendien“. Diese Geldleistungen ermöglichten ausbildungswilligen mittellosen Lehrlingen den Schulbesuch. So kamen zum Beispiel im Schuljahr 1900/1901 in der Gartenbauschule „Elisabethinum“ in Mödling zwei Schüler in den Genuss dieser Stipendien in Höhe von je 500 Kronen.45 Auch an der Höheren Gartenbauschule in Eisgrub kam pro Jahr ein Schüler in den Genuss eines „Kaiserstipendiums“ in Höhe von 400 Kronen.46

Nach dem Zerfall der k. u. k. Monarchie standen diese Formen der Unterstützung der Gärtnerschaft nur mehr sehr eingeschränkt über Stipendien verschiedener Ministerien und der Österreichischen Gartenbau-Gesellschaft (ÖGG) zur Verfügung.

Zwischen Gartenbau und Gartenkunst: Gärtner und Gartengestalter in Wien und Umgebung 1918–1945

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