Читать книгу Hinter hessischen Gittern - Esther Copia - Страница 18
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ОглавлениеMarias Ehrgeiz war geweckt. Wem gehörten diese Sportschuhe? Es ließ ihr keine Ruhe. Sie schloss Zelle für Zelle auf und sah nach.
Hausarbeiter Savic, der Maria immer genau bei ihrer Arbeit beobachtete, wunderte sich: »Frau Saletti, heute übertreiben Sie es aber mit den Zellenkontrollen. Lassen Sie noch ein paar für Ihre Kollegen übrig.« Er stand im Türrahmen und zwinkerte ihr zu.
»Sag mal, Savic, du kannst mir bestimmt sagen, wer hier drin Nike Sportschuhe hat, oder?« Maria sah ihn fragend an.
»Wieso interessieren Sie sich für die Sportschuhe von den Idioten hier drin?«, dann sah er sich um, kam näher und sagte ganz leise: »Die Schuhe, die sie bei Kurz in der Zelle gefunden haben, sind nagelneu. Der Hattinger ist vor Kurzem mit den Dingern hier zum Sport. Aber von mir haben Sie das nicht.« Savic drehte sich um, nahm seinen Schrubber und wickelte den Putzlappen darum. Er sah sie bedeutungsvoll an und wischte dann weiter den Stationsflur.
Jan Gerber stand wenige Minuten später in Marias Büro: »Der Kollege vom Werkbetrieb hat angerufen. Der Kurz hat gerade gesagt, er hätte Angst vor Frank Hattinger.«
»Das passt. Savic hat mir gesteckt, dass die Schuhe Hattinger gehören. Aber was hat der mit Heroin am Hut? Der hat doch gar nichts mit Drogen zu tun?« Maria setzte sich kurz auf den Stuhl.
»Der Hattinger ist bekanntermaßen schwul. Er hat all die Jahre, in denen er im Knast saß, sicherlich nicht keusch gelebt, oder? Irgendeiner wird hier drin mit ihm schon Sex haben. Wer könnte das sein?« Gerber hatte sich mit seinem Stuhl umgedreht und sah Maria fragend an.
»Da kommt eigentlich nur der Ribeiro infrage.«
Jan öffnete im Computer eine Seite. »Und bei der letzten Urinkontrolle war Ribeiro auch positiv auf Heroin.«
Maria schnappte sich ihren Rucksack. »Dann wird er den Ribeiro ab sofort gut mit Stoff versorgen können. Er ist ja seit Kurzem fast täglich im Ausgang.«