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2.1 VerständigungsproblemeVerständigungsprobleme zwischen den Generationen?

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Bekannt wurde Elke Heidenreichs Hörfunk-Sketch in der NDR II-Sendung „Espresso“ von Dezember 1983 über eine briefliche Verabredung zwischen dem Enkel Harry und seiner Oma zum bevorstehenden Weihnachtsfest, von der ein Auszug vorgestellt sei:

Liebe Oma, Stollen, Baum, Gänsebraten (würg!), die ganze alte Bürgerscheiße, Du bist doch total out, bei Dir läuft der falsche Film, Oma! Aber gut, komme also am vierundzwanzigsten, und bringe Pinky, Zomby, Schleimi und Fuzzy mit, haben alle Schlafsäcke, mach also null Extra-action! Die Fete ist dann zwar übermackert, aber vielleicht reißen wir irgendwo noch Bräute auf – sonst bist Du ja da – Oma, du bist echt geil! Wir werden Weihnachten tierisch abheben. […]

(Heidenreich 1983)

VerständigungsproblemeVerständigungsprobleme zwischen den Generationen konstruierte auch der Karikaturist Fritz Wolf in seinen damaligen in der Illustrierten „SternStern, Clara u. William“ abgedruckten Comics. Dieses Argument, hier noch karikiert, lebt seitdem in den Medien immer wieder einmal auf. Ein jüngstes Beispiel liefern Berliner Kurier und Berliner Morgenpost vom 13. 7. 2008.

Unter dem Titel „Verstehen Sie Ihre Kinder noch?“ präsentierte die BILD-Zeitung vom 2. Mai 2000 das „Szene-Deutsch für Anfänger“ als „Thema des Tages“. Einem „Kiddie-Text“ wird eine ÜbersetzungÜbersetzung in „normales Deutsch“ gegenübergestellt, wie es das folgende Beispiel des Textanfangs demonstriert:

Verstehen Sie Ihre Kinder noch? Szene-Deutsch für Anfänger Kiddie-Text – die ÜbersetzungÜbersetzung
Mark ist immer auf dem Sprung. Mark ist viel unterwegs.
Nach der Schule cruised er mit dem Board zum nächsten Hangout, wo die Locals in der Halfpipe ihre Jumps durchziehen. Nach der Schule fährt er mit seinem Skateboard an den nächsten Treffpunkt, wo seine Freunde aus der Nachbarschaft an einer Schanze ihre Tricks üben.
Wer sich beim Grinden mault, gilt bei den Cracks als Looser und wird zum DissenDissen freigegeben. […] Wer bei den Übungen hinfällt, gilt unter den Könnern als Verlierer und wird zum Spott freigegeben. […]

Durch die mediale Entdeckung der Jugendsprache in den frühen 80er Jahren wird das Phänomen zugleich selbst medial gestaltet und stilisiert1Neuland, EvaDoing Youth und zum Aufbau und zur Steuerung verschiedener gesellschaftlicher Diskurse genutzt.

Je nach Verwendungszweck gibt „Jugendsprache“:

 als Sprachnormverstoß Anlass zur Kritik, Klage und Empörung,

 als Sprachverfremdung Anlass zur pädagogischen Besorgnis,

 als Sprachkarikatur Anlass zu Belustigung und Amüsement.2

Die angeführten Beispiele aus den 80er Jahren folgen dieser Entwicklungstendenz von der Empörung zur Belustigung und zum Amüsement.

Jugendsprache

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