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IV. Untersuchungskriterien
ОглавлениеDas Verständnis von Diskurs als regulierter Praxis erlaubt es den Diskurs als ein Arrangement von Wissen und eine sich zugleich zeigende Praxis zu verstehen und ihn auf diese Weise zu untersuchen. Im empirischen Teil der Arbeit wird auf vergangene Aussagen zurückgeblickt, die in der Presse und in Fachkreisen über die luxemburgische Sprachensituation fielen und auf diese Weise dem Mentalitätenwissen der Diskursteilnehmer, den Veränderungen und Anpassungen dieses Wissens nachgespürt. Das Verständnis des Foucaultschen Formationssystems als „Fluss von Wissen durch die Zeit“ ermöglicht es ergänzend dazu Material, wie Buchbestsellerlisten, Kinoprogramme, Werbeanzeigen, Statistiken und Schreibproben von Schülern als zusätzliche Manifestationen dieses Wissens zu analysieren und zu zeigen wie Sprachhandeln funktioniert. Zudem werden die Praktiker1 auf den verschiedenen Feldern der Gesellschaft ‚zum Sprechen gebracht’, indem ihre Position in Form von zu diesem Zweck geführten Experteninterviews berücksichtigt wurde.
Die vorliegende Publikation unternimmt und motiviert so auf verschiedenen Diskursebenen, auf der Laien-, Medien-, Experten- und fachwissenschaftlichen Diskursebene, eine Wiederherstellung des Diskurses über die deutsche Sprache und über Sprachen in Luxemburg bzw. die Wiederherstellung der einzelnen Teildiskurse, die mit diesem Thema zusammenhängen. Sie rekonstituiert ein Formationssystem, das als ‚Diskurs über die deutsche Sprache in Luxemburg’ definiert werden kann und den Zeitraum von 1983 bis 2015 abdeckt.
Mithilfe eines plurimethodischen Zugangs werden Einblicke in das Mentalitätenwissen gewährt, in die Wissenssegmente, die in dieser Diskursgemeinschaft darüber befanden und befinden, welche Bedeutung der deutschen Sprache in verschiedenen Teilbereichen der Gesellschaft zugestanden wurde und wird, und welche Bedeutung und welche Funktionen die übrigen in Luxemburg vorkommenden Sprachen einnehmen.